Jugoinfo

DAS RÄDERWERK EINES BETRUGS:
WIE DIE USA EINE KORRUPTE OPPOSITION IN SERBIEN SCHUF
Erklärung von Jared Israel (USA), Max Sinclair (USA), Professor Peter
Mäher (USA), Karen Talbot (Covert Action Quarterly) USA, Professor
Michel Chossudovsky (Canada), Niko Varkevisser (Global Reflexion)
Niederlande

Wir, die Unterzeichner, sind sehr besorgt, über das, was in Jugoslawien
passiert. Die loyalen Jugoslawen haben uns gezeigt, was Mut und Würde
heißt. Sie haben uns und Millionen anderen Menschen gezeigt, dass wir
uns erheben können gegen ein Reich, das Nationen zerstört und sich Neue
Weltordnung nennt, ein Reich, das vom Establishment der USA angeführt
wird. Von unserem günstigen Ausgangspunkt im Westen her wollen wir über
das berichten, was wir über die Einmischung des Westens in die
Jugoslawische Gesellschaft und die gegenwärtigen Wahlen wissen. Die
Jugoslawische Oppositionskoalition nennt sich selbst "demokratisch und
unabhängig". Wie unsere Untersuchung jedoch nachweist, ist sie von
Washington kontrolliert, und zwar von denselben Leuten, welche in den
letzten zehn Jahre versucht haben, Jugoslawien zu zerstückeln.

Im Juli 1999 fanden im Amerikanischen Senat Hearings über Serbien statt.
Der amerikanische Sondergesandte für den Balkan, Robert Gelbard, sein
Assistent, James Pardew und Senator Joseph Biden legten Berichte vor.
Sie erklärten ausdrücklich, dass die Vereinigten Staaten die sogenannte
"demokratische Opposition" bezahlen und kontrollieren.

Am Tage vor den Hearings stimmte der Senat der Vereinigten Staaten zu,
der Opposition 100 Millionen US-Dollar zu geben. Sonderbotschafter
Gelbard sagte: "In den zwei Jahren vor der Kosovo-Krise, haben wir 16.5
Millionen US-Dollar für Programme zur Unterstützung der serbischen
Demokratisierung ausgegeben." Er fügte hinzu, dass mehr als 20 Millionen
US-Dollar an Milo Djukanovic gegeben wurden, der der Regierung der
Jugoslawischen Republik Montenegro vorsteht.

Mit diesen Geldern wurde nicht nur Unterstützung geleistet, man gründete
damit sogar politische Parteien, Radiosender und selbst Gewerkschaften.
Würde irgendeine feindliche Macht in den USA das tun, was ihre Agenten
(in Jugoslawien) vor Ort taten, würde man sie ins Gefängnis werfen. Hier
eine Aussage von Gelbard's Assistent James Pardew:

"Nun, wir arbeiten mit Hilfe von Nichtregierungs-Organisationen. Wir
haben um Serbien herum einen Ring mit internationalen Radiosendern
aufgebaut, aber wir bieten diese (auch) unabhängigen Stimmen in Serbien
an, die internationale Einrichtungen benützen."

(Beachte hier den ungewöhnlichen Gebrauch des Wortes "unabhängig" in der
Bedeutung von "unabhängig von IHNEN, aber abhängig von den USA".)

Senator Joseph Biden war nicht überzeugt davon, dass die von Pardew
beschriebenen Maßnahmen weit genug gingen:

Biden: "Wir können Einrichtungen zur Verfügung stellen, aber sind wir
auch bereit, Einrichtungen, die Propaganda streuen zu schließen?"
Gelbard versuchte die amerikanische Regierungspolitik zu verteidigen,
indem er darauf hinwies, dass die USA doch während des Krieges gegen
Jugoslawien serbische Fernsehsender "geschlossen" hätten - und zwar
durch ihre Bombardierung.

Gelbard: "Das haben wir doch getan, Senator, während des Konflikts im
Kosovo, wir und  unsere Verbündeten"... Senator Biden, der Angst hatte.
Gelbard könnte zuviel sagen, unterbrach ihn:

Biden: " Nein, das weiß ich doch. Ich will wissen, wie das heute ist."

Gelbard: " Nun, soweit ich weiß, wurde das serbische Fernseh' von den
Einrichtungen des EUTELSAT getrennt, und wir haben dafür gesorgt, dass
wir sie, sobald sie einen Versuch machten, davon abtrennten."

Der Mechanismus zur Unterwanderung Serbiens

Gelbard berichtete, dass die Amerikanische Regierung in Jugoslawien
Gelder verteilte, und zwar über die " Nationale Stiftung für
Demokratie", die sich selbst als "Nichtregierungs-Organisation"
bezeichnet. Doch sie ist keine Nichtregierungs-Organisation. Sie wird
vom Amerikanischen Kongress finanziert.

Die Nationale Stiftung wurde 1983 geschaffen, um ein Problem zu lösen:
Die Menschen wussten mittlerweile, dass der CIA Leute bestach und
dubiose Frontgruppen aufbaute, um amerikanische Politik durchzusetzen.
"Als diese geheimen Aktivitäten ans Licht kamen (was unweigerlich
geschah), waren die Auswirkungen (fallout) verheerend." (Washington
Post, 22. Sept. 1991)

Der Kongress gründete daher die Nationale Stiftung für Demokratie, um in
aller Offenheit das zu tun, was der CIA früher im Geheimen getan hatte.
Das hatte einen großen Vorteil: Da die Unterwanderung nicht geheim
vonstatten geht, wie könnte sie dann aufgedeckt werden? Mit riesigen
Geldsummen ausgestattet, rekrutierte die Nationale Stiftung für
Demokratie und ihre Tochtergruppen in den anvisierten Ländern
"demokratische Aktivisten", "Friedensaktivisten" und "unabhängige
Ökonomen". Man schmeichelte diesen Leuten und bezahlte sie gut. Viele
Spesengelder. Dozenten-, Studien- und Assistenten-Stipendien. Man gab
ihnen das Gefühl, sie würden die Führer von Morgen im Amerikanischen
Reich sein.

Diese "Aktivisten" machten sich ihrerseits nun daran, in ihren
Heimatländern "unabhängige Organisationen" aufzubauen und dann von der
Nationalen Stiftung Gelder zu beantragen (bei einer Stiftung, die sie ja
ohnehin rekrutiert hatte). Und wie wunderbar! Die Nationale Stiftung
bewilligte ihnen immer das Geld!

Inzwischen rekrutierte die Nationale Stiftung in den gleichen Ländern
Reporter. Auch sie wurden hervorragend behandelt und bezahlt und in
"unabhängige Journalisten" verwandelt. Sie übernahmen Zeitungen, Radio-
und Fernseh-Stationen und gründeten neue. Diese "unabhängigen
Journalisten" konnten dann ihre Zeitungen oder Fernsehshows dazu
benützen, die "unabhängigen Aktivisten" zu verteidigen. Klagte jemand
die "Aktivisten" an, Agenten der USA zu sein, brandmarkten die
"unabhängigen Journalisten" dies als Angriff auf die "Freiheit",
ausgeführt von "verkappten, korrupten Interessen", die sich hinter
blankem "Nationalismus"  verbergen!

Alan Weinstein, der die Forschungsgruppe zur Planung der Nationalen
Stiftung leitete, erklärte  folgendes:  "Vieles von dem, was wir heute
tun, wurde vor 25 Jahren im Geheimen vom CIA getan."  (Washington Post,
21. Sept. 1991)

Wie schlau! Wunderbarerweise wurden aus "Agenten" "Aktivisten".
Organisationen und Personen, die taten, was die amerikanische Regierune
ihnen zu tun befahl, wurden zu "Institutionen der Bürgergesellschaft".
Führer, die den amerikanischen Versuchen, ihre Länder zu
destabilisieren. Widerstand entgegensetzten, wurden zu "korrupten
Nationalisten", die sich "gegen die Freiheit stellten". Beachtenswert
ist folgendes Statement der amerikanischen Außenministerin Madeline
Albright auf einem Treffen der Nationalen Stiftung für Demokratie, das
vom ÜS-Außenministerium in Deutschland abgehalten wurde:

"Ich weiß, dass eines der Themen, die Sie heute diskutieren werden, sein
wird, wie man am besten die Institutionen der Bürgergesellschaft
unterstützen kann. Das ist insbesondere in Serbien von entscheidender
Bedeutung, wo gegenwärtig mutige politische und kommunale Führer,
Journalisten, Studenten und andere Aktivisten versuchen, das Räderwerk
der Freiheit zu schmieden. Wir fühlen uns geehrt, einige dieser mutigen
Führer heute hier unter uns zu haben."

Und nie zuvor wurde solch ein Mut so gut finanziert.

Doch wozu ist solch ein riesiges Netzwerk "unabhängiger" Frontgruppen
gut? Es wird gebraucht, um die Zielländer weich zu klopfen, und eine
amerikanische politische und wirtschaftliche Übernahme zu erleichtern.
Gelingt den Vereinigten Staaten diese Übernahme, können die
"Institutionen der Bürgergesellschaft" dazu verwendet werden, den
Widerstand gegen die schrecklichen Auswirkungen einer Verwandlung in
eine amerikanische Kolonie zu unterminieren.

Wie man Demokratie kauft

In einem Bericht vom Dezember 1998 beschreibt die Nationale Stiftung für
Demokratie einige der von ihr gegründeten und/oder übernommenen Gruppen
in Jugoslawien. Die Liste ist nicht vollständig. Wir hoffen, noch mehr
aufdecken zu können.

(Zitatbeginn) "Die Nationale Stiftung für Demokratie hat, gemeinsam mit
der Soros Stiftung, seit 1988 im früheren Jugoslawien
Demokratie-Aufbau-Programme unterstützt. Die Nationale Stiftung für
Demokratie hat es Zeitungen, Radio- und Fernsehstationen ermöglicht,
Material und Ausrüstung zu kaufen, darunter Druckkapazitäten und
Übertragungs-Sender. Zu den Nutznießern in der Vergangenheit gehören:
die Zeitungen Nasa Borba, Vreme und Danas, der Fernsehsender TV Negotin,
die wichtige Nachrichtenagentur BETA, und das Radio B-92, die
Vereinigung Unabhängiger Elektronischer Medien (ANEM). Gelder der
Nationalen Stiftung für Demokratie wurden auch dazu verwendet,
talentierte junge Journalisten aus der Bundesrepublik Jugoslawien mit
Assistenzstipendien zum beruflichem Training in die USA zu bringen.
Andere von Amerika finanzierte Gruppen sind: das Humanitäre Zentrum für
Recht (HLC), das Stiftungszentrum für Demokratie, eine starke
Nichtregierungs-Organisation unter der Leitung von Dragoljub Micunovic
mit Sitz in Belgrad, die Europäische Bewegung von Serbien und die G-17.
Das Zentrum für Anti-Kriegs-Aktion (CAA) hat Stiftungsgelder erhalten
für die Entwicklung einer unabhängigen Bürgergesellschaft in Serbien,
indem es (das CAA) den politischen Aktivismus in den größeren Städten
des Landes ermuntert und die außerhalb von Belgrad operierenden
einheimischen Nichtregierungs-Organisationen begünstigt.

"Westliche Organisationen sollten ihre direkte Unterstützung der
unabhängigen Medien in Serbien, Montenegro und im Kosovo vergrößern.
Besondere Aufmerksamkeit sollte man der Unterstützung der unabhängigen
elektronischen Medien in Serbien widmen, wie etwa Radio B-92 und TV
Negotin; die Beihilfe sollte auch die Errichtung von kleinen
"Untergrund-Druckereien und Verteilernetzwerken zum Ziel haben.

"Der Westen sollte der demokratischen politischen Opposition dabei
helfen, ein konkretes Programm aufzustellen, das der zerstörerischen
Politik des Milosevic-Regimes positive Alternativen entgegensetzt.
Demokratische Denk-Fabriken, unabhängige Forschungsorganisationen und
Expertengruppen sollten unterstützt werden, um diese Empfehlungen für
eine alternative Politik weiter zu entwickeln; (Nationale Stiftung für
Demokratie -) Organisationen sollten damit fortfahren, politischen
Parteien der Opposition sachdienliche Hilfe zu geben bei der
Koalitionsbildung, Nachrichtenübermittlung, Medienreichweite,
Operationsverbesserung von Zweigbüros der Partei und Wahlüberwachung.

"Demokratische Kräfte in Montenegro, darunter Medien, Denkfabriken,
Studentengruppen, Menschenrechtsorganisationen müssen finanziell
unterstützt und langfristig betreut werden.

Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, die Kooperation zwischen
Gewerkschaften und politischen Parteien zu intensivieren. Darüber hinaus
müssen die unabhängigen Medien dazu angehalten werden, über die Arbeit
der unabhängigen Organisationen zu berichten ."(Ende des Zitats) (l)

Wir bitten Sie dringend darum, sich stets vor Augen zu halten, dass die
Begriffe "unabhängig", "demokratisch" und "Nichtregierungs-..." nur
Decknamen sind, die die Nationale Stiftung für "Demokratie" für
Organisationen benützt, die sie in aller Welt schuf, um Regierungen und
Gesellschaften aus den Angeln zu heben, Gesellschaften, die sie
rekolonisieren, zerstückeln oder kontrollieren will.

Doch zurück zu den Anhörungen im Senat. Dort tauschten sich Senator
Biden und Sonderbotschafter Gelbard über Serbiens "demokratische
Opposition" wie folgt aus:

"Biden: Was können wir im Innern Serbiens tun? Wenn zum Beispiel (Vuk)
Draskovic weiterhin Zugang zum Studio B verweigert wird, was
wahrscheinlich -"

"Gelbard: Nein , ihm wurde in Wahrheit Zugang zu Studio B zum Radio B-92
gewährt, ein Studio, (das) gerade als Radio B-292 neu eröffnet wurde.
Wir wollen, dass Draskovic das Studio B für den Rest der Opposition
öffnet, und das ist eine Botschaft, die er von uns in den nächsten Tagen
erhalten wird."

Gelbard war Clintons Top-Berater für Jugoslawien. Biden ist ein
führender anti-serbischer Senator der Vereinigten Staaten. Diese beiden
Männer sind so sehr mit der Kontrolle der "unabhängigen" serbischen
Opposition befasst, dass sie bis auf die Minute(!) Kenntnis davon haben,
ob Draskovic, Djindjic und Djukanovic den Büroraum und die Sendezeiten
bei Studio B in Belgrad korrekt untereinander aufteilen.

Eine der angeblich unabhängigen Gruppen, die durch die Nationale
Stiftung für Demokratie finanziert wird, ist die G-17-Gruppe der
sogenannten "unabhängigen" Ökonomen. Die G-17 und die "demokratische
Opposition" haben das getan, was Gelbard und Biden von ihnen zu tun
wünschte. Sie trafen sich monatelang, um die gegenwärtigen Wahlen in
Jugoslawien vorzubereiten.

Die Unterstützung eines einzigen Kandidaten

Am 2. August 2000 berichtete "Agence France Press", dass sich eine
Delegation der "demokratischen Opposition" hinter verschlossenen Türen
mit der montenegrinischen Führung traf, und dass sie versuchte, die
Montenegriner zu überzeugen, den Kandidaten der "demokratischen
Opposition" für die Präsidentschaft zu unterstützen:

"Zur serbischen Delegation gehörten Zoran Djindjic von der
Demokratischen Partei und Vojislav Kostunica von der Demokratischen
Bewegung für Serbien (DSS), dem aussichtsreichsten Herausforderer von
Milosevic.

"Auf dem Treffen, das einen Tag nach dem Treffen der amerikanischen
Außenministerin Madeline Albright mit dem montenegrinischen Präsidenten
Milo Djukanovic in Rom stattfand, wurden die jugoslawischen
Oppositionsgruppen dazu gedrängt, ihre Wahlboykottdrohungen fallen zu
lassen und sich zum Sturz Milosevic's zu vereinen." (AFP, 2.8.2000)

Hier noch weitere Informationen über die Albright-Visite in Rom, bei der
sie Djukanovic traf:  "Außer über die Wahlthemen wurden laut Albright
mit Djukanovic Wege diskutiert, wie die Hilfe für Montenegro zu
intensivieren sei, da das Land mit einer schweren Wirtschaftskrise
kämpft." (AFP, v. l.8.2000)

Also bot Albright Milo Djukanovic Geld an, wenn er die sogenannte
"unabhängige" Opposition unterstütze würde.

Zunächst lehnte Djukanovic das ab. Kostunica kritisierte ihn öffentlich,
dass er dem Team nicht beitreten wollte. Dann aber, am 11. September,
unterstützte Djukanovic Kostunica. Frau Albright hatte das bekommen, was
ihr Geld wert war. Es war ein ausgesprochener Glücksfall für die
amerikanischen Agenten, die mit ihren Handlangern der Nationalen
Stiftung für Demokratie daraufhinarbeiteten, Kostunica in die sonst
aussichtslose Gruppierung mit Djindjic, Djukanovic und zahlreichen
anderen, unter dem Schirm der US-Sponsorenschaft stehenden Personen,
hinein zu manövrieren. Kostunica selbst hat nur eine sehr schwache
Organisation hinter sich. Er hängt bei der Wahlkampagne daher stark von
den US-kontrollierten Parteien, Gruppen und Massenmedien ab. Sollte er
die Präsidentschaftswahlen gewinnen, würden die amerikanischen
Marionetten vor Ort (Pardon! Die "demokratischen Aktivisten") seine
Regierungsmitarbeiter stellen. Diese "demokratische Opposition" hat ein
Programm angenommen, das für sie von der G-17 geschrieben wurde, der
Gruppe neoliberaler Ökonomen in Belgrad, die von der Nationalen Stiftung
für Demokratie finanziert wird. Dieses Programm wird in den Webseiten
sowohl von der G-17 als auch von der "Studentengruppe" Otpor verkündet.
Das Programm listet eine Reihe von Punkten auf, auf deren Durchführung
sich die "demokratische Opposition" verpflichtet, sollte sie die
Präsidentschafts- /und oder anderen Wahlen gewinnen. Hier einige der
Hauptpunkte:

l. Das "demokratische Oppositions"-Programm schlägt die Option für die
Annahme der Deutschen Mark als legale Währung für ganz Jugoslawien vor,
dies in der Nachfolge der Nato-Kräfte in Bosnien, dem Kosovo und
Montenegro. Das würde aber zur sofortigen Verarmung des jugoslawischen
Volkes führen und das Land von Deutschland ökonomisch abhängig machen.

2. Das Programm der "demokratischen Opposition" ruft dazu auf, alle
Preiskontrollen abzuschaffen. Keine Stützung der Nahrungsmittelpreise,
keine sozialen Programme. Die arbeitenden Menschen, inklusive eine
Million Flüchtlinge, deren Lage jetzt schon schwierig ist, würden
Nahrungsmittel zu westlichen Preisen, jedoch ohne die erforderlichen
westlichen Löhne kaufen müssen.

3. Das Programm ruft zu einer sofortigen Schockbehandlung durch die
Einführung einer durchgängig kapitalistischen Gesellschaft auf, freilich
ohne zuvor die Jugoslawen mit den notwendigen finanziellen Mitteln
auszustatten, um in solch einer Gesellschaft partizipieren zu können.
Das Ergebnis wäre: die Übergabe der Kontrolle der gesamten
jugoslawischen Wirtschaft in fremde Hände. Ähnliche Maßnahmen zur
Anwendung der sogenannten "modernen Wirtschaftsideologie" haben bereits
erfolgreich die russische Wirtschaft zerstört.

4. Erstaunlicherweise erwähnt das Programm der "demokratischen
Opposition" mit keinem Wort die verbrecherische Aggression der Nato
gegen Jugoslawien.

5. Das Programm ruft zu Kürzungen in den öffentlichen Ausgaben, zur
Demilitarisierung, radikalen Steueränderungen, drastischen
Einschränkungen der Macht der Zentralregierung auf. Alle diese Maßnahmen
bereiten Jugoslawien auf eine Kontrolle von außen vor.

6. Das Programm wird das US-Diktat akzeptieren, dass Jugoslawien nicht
mehr besteht und Serbien auf Knien angekrochen kommen muss, um von
Washington neu anerkannt zu werden.

7. Das würde aber auch die sofortige Aushändigung aller Besitztümer und
historischen Rechte des Jugoslawischen Staates bedeuten. Diese
Besitztümer sind Milliarden wert und schließen folgendes mit ein: die
Botschaften, die Jugoslawische Marine, die Jugoslawische Armee, die
Luftwaffe, die Bankguthaben, die überall auf der Welt eingefroren sind,
ferner Auslandsbesitz, Eigentum, das das Jugoslawische Volk seit Ende
des Ersten Weltkrieges erworben hat.

Kostunica's Kandidatur ist nichts anderes als der Versuch, die leicht
erkennbaren Gesichter der diskreditierten Agenten der USA in Jugoslawien
zu überkleistern.

Eine Ehrenrolle für die Entlarvten

Die Koalition, die Kostunica stützt, umfasst:

Zoran Djindjic, Führer der Demokratischen Partei, der während des
Nato-Bombardements aus Serbien floh und der sich vor, während und nach
dem Bombardement mit den Gleichgesinnten von Gelbard und Albright traf,
um ihr Geld anzunehmen.

Ms. Vesna Pesnic und eine Mannschaft ähnlicher "Aktivisten", die schon
Anfang der 1990er Jahre ausgesucht worden waren, um Serbiens legitime
militärische" Verteidigung gegen die ausländische Aggression und die
illegalen Abspalter zu untergraben.

Nenad Canak, Präsident der Vojvodina-Liga der Sozialdemokraten, der zu
einer Republik Vojvodina aufrief und der einen Focus für Sezessionisten
in der ganzen Nation bereitstellt.

Die Opposition wird von Milo Djukanovic unterstützt, dessen Regierung
das Kroatische Militär einlud, Sonderpolizei auszubilden und der, laut
der britischen Zeitung Independent, britische SAS-Truppen ins Land
holte, um Scharfschützen für die Ermordung von Jugoslawischen
Armee-Offizieren auszubilden.

Was beabsichtigt die amerikanische Regierung mit diesem Vorgehen?

Die Regierung der Vereinigten Staaten will das Serbische Volk und andere
projugoslawischen Völker als eine Kraft ausschalten, die fähig ist, der
amerikanisch/deutschen Herrschaft auf dem Balkan und dem Osten
Widerstand zu leisten. Daran ist nichts Neues. Das deutsche
Establishment hat bereits über 100 Jahre lang versucht, die Serben als
politische Kraft zu vernichten.

Senator Biden sagte das bei den Anhörungen vom 29. Juli 1999 ganz klar:

"Ich meine, um ein Beispiel zu geben - es ist wirklich erstaunlich, was
passieren kann, wenn man die Extreme eliminiert. Ich meine, dass das
einzig Gute, was der Republik Serbien je passieren könnte, ist, wenn wir
Milosevic zu Klump schlagen. Eine andere Alternative gibt es nicht... Es
ist erstaunlich, welch heilsame Auswirkung das auf die Extreme in
Ländern hat. Und deshalb ist das einzig Wahre - mein Traum ist es,
Milosevic im Gefängnis zu besuchen. (Gelächter.) Das ist mein voller
Ernst. Ich mache hier keine Witze. Denn wenn wir Milosevic ins Gefängnis
werfen, dann werden sich die Dinge in der Region drastisch ändern."
(Senator Joseph Biden, Senatsanhörungen über Serbien, 29. Juli 1999).

Man muss hier anmerken, dass Senator Biden mit "Extremen" Völker meint,
die sich weigern, vor dem amerikanischen Stiefel in die Knie zu gehen.
Glauben Biden und Gelbard und andere amerikanische Herrn von
Marionetten, dass Kostunica genug Stimmen bekommt, um zu gewinnen? Wir
bezweifeln es. Schließlich sind in seinem Kampagnen-Apparat Personen,
die als US-Agenten entlarvt wurden. Sollte Kostunica jedoch gewinnen,
dann wäre das für die USA fantastisch. Ganz gleich welche Absichten
Kostunica hat, er verfügt nur über eine sehr kleine Organisation; die
von den Vereinigten Staaten bezahlten Oppositionskräfte, die zahlreich
sind, würden seinen Regierungsapparat überschwemmen.

Die USA würde ihre führende Rolle in solch einer Jugoslawischen
Regierung auf die gleiche Weise ausüben, wie sie ihre frührende Rolle im
Kosovo ausübt. Seit die Nato vor 15 Monaten im Kosovo einmarschierte,
wurden etwa 350.000 ethnische Serben, Roma, muslimische Slawen, Kroaten,
Juden, Türken und antifaschistische ethnische Albaner vertrieben. Selbst
die Vereinten Nationen geben zu, dass sich das Kosovo in ein
Gangster-Paradies verwandelt hat. 10.000 Frauen wurden von den
amerikanischen Verbündeten, der Kosovo Befreiungs Armee, gekidnappt und
in die Prostitution gezwungen. Das ist es, was Jugoslawien erwarten
könnte, wenn die amerikanischen Agenten die Regierung in ihre Hände
bekämen.

Man muss sich einmal vergegenwärtigen, wie die USA ihre Verbündeten
behandelt hat: die proislamistischen Muslime Bosniens und die
neo-nazistischen Kroaten. Zieht man alles in Betracht, dann haben diese
Gruppen rein gar nichts davon profitiert, ihren amerikanischen und
deutschen Herrn so gehorsam gewesen zu sein. Sie sind heute in jeder
Hinsicht schlechter dran als zuvor, als sie sich illegal von Jugoslawien
abtrennten. Man sehe sich nur andere Länder an. Zum Beispiel Russland.
Die Russische Regierung war voll kooperationsbereit und fügsam und hat
jede noch so schreckliche Maßnahme hingenommen, zu der die USA ihr
"geraten" hatte. Sie half den Vereinigten Staaten, die russische
Wirtschaft kaputt zu machen. Und was hat das Volk dafür bekommen? Die
schlimmste Armut seit dem II. Weltkrieg. Eine untergehende Bevölkerung.
Doch die Bevölkerung Serbiens hat in den letzten zehn Jahren Widerstand
geleistet. Sollte sie jetzt damit aufhören, sollte sie den schönen
Worten "Freiheit", "Demokratie" und "moderne Wirtschaftsmaßnahmen" auf
den Leim gehen, wie das andere auch getan haben - bleibt zu fragen, was
sie dann erwarten könnten. Könnten sie erwarten, dass man sie genau so
"gut" behandelt wie die Russen und Bulgaren, die als Nationen keinen
Widerstand geleistet haben? Nein. Die loyalen Jugoslawen würden dieselbe
Behandlung erfahren, die die Vereinigten Staaten den amerikanischen
Indianern zukommen ließ. Man pflegte einst zu sagen: "Nur ein toter
Indianer ist ein guter Indianer."

Sollten die Vereinigten Staaten von Amerika die Kontrolle über den
Jugoslawischen Regierungsapparat erringen, würden sie versuchen, dass
Volk kaputt zu machen. UCK-Terroristen würden überall ins Land
eindringen. Die Nato würde versuchen, das Volk zu entwaffnen, während
die Faschisten die serbische Kultur zerstören würden. Man würde Menschen
vertreiben, die nicht wüssten, wohin sie gehen sollten. Die Preise
würden in den Himmel schießen. Man würde sich der Industrieunternehmen
bemächtigen. Geheime Listen von Personen, die man angeblicher
"Kriegsverbrechen" verdächtigt, würde man benützen, um jeden Führer, der
Widerstand leistete zu verhaften oder zu ermorden. Die Jagdsaison auf
Serben und andere jugoslawische Loyalisten würde eröffnet werden.
Natürlich würden die Jugoslawen das nicht wie Lämmer hinnehmen. Solch
eine Regierung würde vom einfachen Volk aus der Macht gejagt werden.

Zehn Jahre lang hat das Volk von Jugoslawien beweiskräftig erlebt, dass
die Amerikanische Regierung keine Gnade kennt. Wir glauben daran, dass
die Jugoslawen ihren Widerstand jetzt nicht aufgeben werden.

Fußnoten:

1. Der volle Text der Anhörung über Serbien vom 29. Juli 1999 ist in:
http://www.emperors clothes.com/analysis/hearin.htm erhältlich.

2. Der NBD-Bericht ist eine "Erklärung von Paul B. McCarthy, Nationale
Stiftung für Demokratie für die Kommission über Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa". Zu lesen in:
http://emporerors-clothes.com/news/ned-l.htm.

3. Mehr zur G-17 siehe den Artikel: "Wer ist die G-17, Medizin des
Internationalen Währungsfonds im Tarngewand" von Professor Michel
Chossudovsky. Er wird in Kürze zu lesen sein in:
http://emperors-clothes.com/articles/chuss/G-17.htm.


Übersetzt v. I.P., Arbeitskreis Jugoslawienkrieg, Darmstadt, Anfang
Oktober 2000.

E N D E
 

GESPRÄCH MIT DEM JUGOSLAWISCHEN
AUSSENMINISTER ZIVADIN JOVANOVIC:
"FÜR JEDEN DOLLAR, DEN DER WESTEN JUGOSLAWIEN GIBT,
WILL ER ZEHN ZURÜCK HABEN!"

Der belgische Journalist Michel Collon führte am 11. Oktober 2000 mit
dem jugoslawischen Außenminister Zivadin Jovanovic ein Gespräch, das in
der Wochenzeitung der Partei der Arbeit Belgiens "Solidaire" erschien.
Jovanovic, aus einer Familie einfacher Bauern stammend und Autodidakt,
war von 1997 bis Oktober 2000 Außenminister seines Landes. Während des
Krieges nahm Jovanovic eine feste Haltung ein und mobilisierte die
jugoslawischen Diplomaten in aller Welt, um der Propaganda der NATO
entgegen zu treten.

Michel Collon: Wie geht es Ihnen?

Zivadin Jovanovic: Ich überlebe! Trotz eines sehr unangenehmen Besuchs,
den mir heute morgen eine Troika von der DOS abstattete. Sie kamen, um
mich zum Rücktritt zu zwingen. Mit der Behauptung, "von Präsident
Kostunica" zu kommen, gehen sie überall herum. Sie setzen Leute unter
Druck, die ein rechtmäßiges Mandat haben, um sie zum Ausscheiden zu
zwingen. Ich hielt ihnen entgegen, dass Herr Kostunica eben erst
Verfassungstreue geschworen habe, und anschließend machte ich sie darauf
aufmerksam, dass es nicht der Präsident ist, der die Minister ernennt,
sondern der Premierminister.

Vor der Öffentlichkeit beteuern sie, die Gesetze und das normale
Funktionieren der Institutionen zu respektieren, aber in Wirklichkeit
tun sie alles, was sie können, um diese zu zerstören! Sie versuchen,
Chaos zu stiften.

Collon: Die DOS erklärt, es seien "die Arbeiter, die die Kontrolle der
Fabriken übernehmen".

Jovanovic: Aber als dieses Land "Arbeiterselbstverwaltung der Betriebe"
praktizierte, sagten sie, das sei eine Form kommunistischer Diktatur. In
Wirklichkeit ist heute Zoran Djindjic, der Leiter der DOS-Zentrale, ich
möchte sagen, ihr eigentlicher Herr, der es eilig hat, alles an sich zu
reißen. Sie streunen herum wie hungrige Schakale. Diese Politiker sind
nicht das Volk. Sie wollen unverzüglich die Macht ergreifen, um das Land
zu verkaufen.

Collon: Im Fernsehen war zu sehen, wie der Chef der Zollverwaltung mit
Waffengewalt von einem gewissen "Hauptmann Dragan", der im Krieg in
Kroatien Führer einer serbischen Miliz war, aus seinem Büro verjagt und
ersetzt wurde. Das war eine Szene, die die öffentliche Meinung
schockierte.

Jovanovic: Der Mann, den Djindjic als Chef der Zollverwaltung einsetzte,
war schon einmal für den Zoll verantwortlich. Er wurde wegen seines
Strafregisters entlassen. Jetzt kommt er mit Bewaffneten und holt sich
seinen alten Job zurück. Ist das eine "spontane Massenbewegung"? Die
Menschen waren so entrüstet, dass DOS sich der Illegalität dieses Aktes
bewusst wurde und sie einen neuen Direktor ernennen werden. Auf welcher
Rechtsgrundlage? Sie haben nicht das Recht dazu; dies ist immer noch die
Zuständigkeit der amtierenden Regierung.

Allmählich beginnen die Leute zu verstehen. Selbst bei der DOS gibt es
anständige Leute, die das missbilligen. Aber die stehen auf verlorenem
Posten und haben keinen Einfluss. Präsident Kostunica sollte darüber
besorgt sein, genießt er doch ein tadelloses Ansehen. Im Parlament
schwor er Treue zur Verfassung. Die machen sie zum Gespött.

Collon: Aber im Augenblick freuen sich die meisten über den "Wandel".

Jovanovic: Wenn die Leute erst arbeitslos sind, wenn sie die Geschäfte
voller westlicher Erzeugnissen sehen aber sie nicht kaufen können, wenn
sie in ein System geraten, in dem man ihnen willkürlich den Arbeitsplatz
wegnehmen kann, wenn sie für Bildung und Gesundheit sehr viel Geld
bezahlen müssen, dann werden sie verstehen.

Ich gebe zu, dass unsere Läden nicht sehr eindrucksvoll sind. Da gibt es
wenige deutsche, französische oder britische Produkte. Aber die meisten
Leute können alles kaufen, sogar moderne Haushaltsgeräte. Es wird ein
grausames Erwachen geben.

Collon: Der Westen verspricht, Jugoslawien finanzielle Hilfe zu
gewähren.

Jovanovic: Ein wenig Geld aus Europa wird schon kommen, und die DOS wird
dies als "Hilfe befreundeter Länder" darstellen. In Wirklichkeit ist das
nur eine Anzahlung, bevor man unser ganzes Land aufkauft. Für jeden
erhaltenen Dollar wird unser Land zehn zurückzahlen müssen.

Collon: Tatsächlich haben Dollar bereits den Weg nach Jugoslawien
gefunden.

Jovanovic: Ja, die Vereinigten Staaten haben öffentlich eingeräumt, 77,2
Millionen Dollar ausgegeben zu haben, um der Opposition zu helfen, die
jugoslawischen Regierung zu stürzen. Und am 25. September bewilligte der
US-Kongress neue Finanzmittel in Höhe von 105 Millionen US-Dollar.

Collon: Haben Sie gegen diese Einmischung in die Wahlen bei der UNO
protestiert?

Jovanovic: Selbstverständlich. Diese Destabilisierung unseres Landes
wurde von Budapest aus auch mit in Sofia, Skopje und anderswo
eingerichteten US-amerikanischen, mit CIA-Agenten besetzten Büros
organisiert. Das Wiener Abkommen verbietet, in einem Land feindliche
Zentren gegen ein anderes Land einzurichten. Heute können Sie sehen, wie
der US-Botschafter in Budapest, Montgomery, nach Jugoslawien kommt, um
seinen Untergebenen von der DOS einen Besuch abzustatten!

Aber die Vereinigten Staaten und Großbritannien, die die UNO
kontrollieren, streiten alle Beweise ab. Andere Länder verstehen uns,
aber wir haben nicht einmal eine Debatte darüber erreicht.

Collon: Die Vereinigten Staaten haben für die Wahlkampagne von DOS
beachtliche Beträge ausgegeben.

Jovanovic: Ja. Und wie würden sie reagieren, wenn das jemand bei Ihnen
täte? Sie erinnern mich an einen hiesigen Witz: Ein Bauer sieht, wie der
Priester während der Fastenzeit einen großen Braten verspeist. "Aber Sie
haben uns doch gesagt, dass Fasten ein Gebot Gottes ist!" sagt der
Bauer. Worauf der antwortet: "Du sollst befolgen, was ich dir sage, aber
nicht tun, was ich tue!"

So ist das mit den Vereinigten Staaten! Was sie sich erlauben, ist
anderen verboten. Wenn sie von "Demokratie" sprechen, ist das nur ein
Schlagwort, das sie vorgeben, um die Welt zu beherrschen. Ein Beispiel:
Sie möchten eine Internationales Tribunal über Kriegsverbrechen
durchsetzen, um uns anzuklagen. Aber sie selbst lehnen ein universelles
Tribunal für Kriegsverbrechen ab, das über alle Kriegsverbrechen
urteilen könnte, gleich von welchem Staat sie begangen würden. Sie
wissen nur zu genau, dass sie für das verurteilt werden müssten, was sie
in Panama, Haiti und anderswo getan haben! In der Generalversammlung der
Vereinten Nationen stimmten sie 1995 gegen eine Resolution, die die
Einmischung in die inneren Angelegenheiten, insbesondere Wahlen, anderer
Länder verbietet. Diese Resolution wurde gegen sie mit Stimmenmehrheit
beschlossen; sie müssten sich eigentlich an die Regeln der
demokratischen Mehrheit halten!

"Zweierlei Maß", das ist die Grundvoraussetzung der US-"Demokratie".

Collon: Ist nur Jugoslawien im Visier oder lässt das weitere Angriffe
der Vereinigten Staaten und der NATO vorahnen?

Jovanovic: Sie haben ihre ganze Kraft eingesetzt; denn wenn der
jugoslawische Widerstand noch länger angedauert hätte, wäre das zu einem
gefährlichen Beispiel geworden. Wir waren dabei, wachsende Unterstützung
in der Dritten Welt zu gewinnen.

Collon: Ist der nächste Vorstoß auf Russland gerichtet?

Jovanovic: Wenn so viel Energie gegen Jugoslawien konzentriert worden
ist, dann geschieht dies nicht bloß, um ein unmittelbares Interesse der
Vereinigten Staaten und NATO an unserem Land zu befriedigen. Um zu
verstehen, muss man ihre globalen Bestrebungen in Betracht zu ziehen.

Abgesehen von bestimmten Regionen, die wegen ihrer bedeutenden
natürlichen Ressourcen an sich eine lebenswichtige Bedeutung haben, ist
alles, was die NATO und die Vereinigten Staaten tun, immer eine Funktion
ihrer globalen Interessen. Erstens wollen sie weltweit jeglichen
Unabhängigkeitswillen und Widerstand gegen ihre Vorherrschaft ersticken.
Zweitens soll die Botschaft verbreitet werden: "Kein Land darf sich auf
Prinzipien berufen; es hat lediglich die Sichtweise der Vereinigten
Staaten zu respektieren". Drittens rückt damit die NATO näher an die
Grenzen von Russland und China heran. Washington arbeitet daran, diese
Länder auseinanderzubrechen, indem es die Saat des Separatismus legt und
den islamische Fundamentalismus manipuliert. Einerseits betrügen sie die
Moslems, die glauben sollen, dass sie ihre Freunde sind...

Collon: ... dabei massakrieren sie sie im Irak und in Palästina.

Jovanovic: Genau! Und andererseits versuchen sie, die Erz- und
Energieressourcen zu kontrollieren wie auch die neuen Märkte, die sich
östlich unseres Landes auftun: Der Kaukasus, der mittlere Osten...
Nachdem die Vereinigten Staaten ihre Kontrolle über Westeuropa errichtet
haben, wollen sie gegenwärtig alle Regierungen Eurasiens kontrollieren.
Das ist der entscheidende globale Faktor.

Dadurch, dass wir zehn Jahre Widerstand geleistet haben, haben wir
anderen Ländern Zeit verschafft. Man ist sich der Lage bewusst geworden,
allerdings noch unzureichend. Ohne Zweifel war die Last, die Jugoslawien
zu tragen hatte, zu schwer. Wir haben Unterstützung bekommen, aber nicht
genug, besonders von Ländern, auf die wir gezählt hatten...

Collon: Denken Sie dabei an Russland?

Jovanovic: Nichts ist ewig. Auch die gegenwärtige Lage Jugoslawiens
nicht. Ich bin gewiss, dass ebenso wie bestimmte Leute, die für die DOS
gestimmt haben, das bereuen werden, bestimmte europäische Länder bereuen
werden, dass sie Jugoslawien nicht stärker unterstützt haben und zu spät
begriffen haben. In einem alten serbischen Lied heißt es: "Der Bär tanzt
auf der Schwelle deines Onkels. Und nun kommt er zu deinem Haus."

Collon: Denken Sie, dass Sie auch Ihrerseits Fehler gemacht haben?

Jovanovic: Ja. Ich will mich nicht der Verantwortung entziehen. Wir
haben die innenpolitische und internationale Lage nicht realistisch
eingeschätzt. Wir haben nicht alle Faktoren berücksichtigt.

Collon: Zum Beispiel?

Jovanovic: Innenpolitisch haben wir die Stimmungslage der Menschen nicht
realistisch eingeschätzt. Wir hätten die Auswirkungen der Entbehrungen,
denen die Menschen nach zehn Jahren Sanktionen unterworfen waren, besser
beachten sollen. Die Leute widerstanden der Aggression, sie widerstanden
den Sanktionen, aber ihre Lebensbedingungen hatten sich wirklich zu sehr
verschlechtert. Und dann dieser Krieg!

Zweitens: Nach der Aggression haben wir alle Kraft für den Wiederaufbau
des Landes aufgeboten. Schulen, Krankenhäuser, Straßen, Brücken... Das
hat viel Kapital erfordert, und wir haben eine Abgabe auf die Löhne und
Renten erhoben. Dieser Wiederaufbau war für die Zukunft des Landes
wichtig, aber er hat die Lebensqualität nicht unmittelbar verbessert.
Wir hätten realistischer sein sollen, was die Investitionen anbelangt,
und weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der
Menschen ergreifen sollen.

Drittens gelang es uns nicht, den Handel zu kontrollieren. Wir ließen
zuviel Spielraum für habgierige Leute, die horteten, um die Preise
steigen zu lassen. Sie verkauften manchmal zum Doppelten oder Dreifachen
ihres Einkaufspreises! Ich sprach mit meinen Kollegen der für Wirtschaft
zuständigen Ministerien. Aber zu spät.

Collon: Viele haben Ihre Regierung wie auch Ihre Partei dafür
kritisiert, dass, während die große Mehrheit der Bevölkerung unter
extrem schwierigen Verhältnissen lebte, phantastische Vermögen gemacht
wurden. Einige lebten im Luxus und waren privilegiert.

Jovanovic: Einige Leute profitierten von ihrer Stellung, um sich auf
unrechtmäßige und unmoralische Weise zu bereichern. Jetzt tragen wir die
Folgen. Aber sie stellen nur eine Minderheit dar. Die große Mehrheit
unserer Sozialisten sind ehrliche Menschen, die sich für soziale
Gerechtigkeit, Bildung und Gesundheitsversorgung für alle einsetzen.

Collon: Warum haben Sie diese Erscheinung nicht energischer bekämpft?
Ist doch, was Sie beschreiben, nicht erst jüngeren Datums...

Jovanovic: Die Kräfteverhältnisse in meiner Partei waren für diesen
Kampf nicht günstig. Aber jetzt müssen wir diese Profiteure loswerden,
gründlich und rücksichtslos.

Collon: Viele Leute denken, dass Milosevic besser daran getan hätte,
Kostunicas Sieg gleich anzuerkennen.

Jovanovic: Ich weiß nicht, ob Kostunica 51 Prozent, 50 Prozent der
Stimmen oder etwas weniger hatte, und jetzt ist es mir auch egal.
Jedenfalls ist klar, dass er einen Vorsprung von zehn Prozentpunkten vor
Milosevic hatte und dabei war, zu gewinnen. Andererseits sind die
rechtlichen Formen einzuhalten. Man hätte überprüfen müssen, ob er 50
Prozent hatte, oder ob ein zweiter Wahlgang erforderlich war.

Collon: Ist der Sieg der DOS nicht das Resultat einer Reihe von
Faktoren?

Jovanovic: Unbedingt. Das Wesentliche, was ich uns vorwerfe und was ich
mir selbst vorwerfe, ist, die wirkliche Lage falsch eingeschätzt zu
haben. Auch wenn ich in meinem Wahlkreis in Pomoravije sehr gute
Ergebnisse erzielt und drei von sechs Stimmbezirken gewonnen habe,
vielleicht sogar vier nach erneuter Auszählung.

Collon: Die SPS hat in der Tat ihre Stimmenzahl gehalten...

Jovanovic: Ja, aber neu ist, dass es Washington gelungen ist, die
DOS-Opposition glaubwürdig zu machen. Angesichts dieser großen
internationalen Kampagne, die mit Millionen von Dollar finanziert wurde,
können wir zufrieden sein, die Stärke der SPS gehalten zu haben. Schade,
dass wir unsere Basis nicht erweitern konnten. Das wird unsere kommende
Aufgabe sein.

Übersetzung: Klaus von Raussendorff

>"Chronicles: A Magazine of American Culture"
>Vol. 24, No. 12, December 2000 - pp. 28-29
>
>SIGNS OF THE TIMES
>"All the News Unfit to Print"
>
>As Slobodan Milosevic was fighting for his political life in Belgrade,
>Secretary of State Albright condemed him and expressed support for his
>opposition - while at the same time acting as if the State Department would
>do all in its power to help Milosevic survive. "Kostunica not Clinton
>administration's man," reported UPI's Martin Sieff on September 25, a day
>after the Yugoslav electio. The former professor is "far from welcome to
>the Clinton administration":
>
>"U.S. leaders -- Republican and Democrat alike - are now used to attacking
>Milosevic as, if not a Hitler, then at least a Saddam Hussein figure. They
>have made clear they hope that a pro-American opposition candidate will
>eventually succeed him and agreed to U.S.-mediated solutions to Bosnia and
>Kosovo. But Kostunica is not pro-American. He is as virulent a critic of
>recent U.S. policies as Milosevic himself. And he has said he is determined
>to not to give an inch on the Kosovo issue. . . From the Clinton
>administration's point of view, the trouble with Kostunica is precisely
>that he does appear to accurately express the democratic aspirations of the
>Serbian people. The only trouble is that they are not the aspirations that
>the Clinton administration would like them to be."
>
>Sieff's assessment was supported by a stream of otherwise inexplicable
>official "leaks" from Washington about the millions of dollars supposedly
>given by the U.S. government to the opposition in Serbia. The opening shot
>came on September 19, just five days before the election, in a front-page
>story in The Washington Post that seemed to reinforce Milosevic's
>contention that the opposition was in the pay of the Western powers. The
>story was swiftly translated into Serbian and carried by the
>Milosevic-controlled media. Opposition supporters were outraged. As Reuters
>reported from Belgrade on September 26,
>
>"We do not need their help. Statements like this are not helping the
>opposition at all," said Gordana, a 35-year-old civil engineer. "If they
>want Milosevic to leave, they should keep quiet," she said. "They should
>remember that although the majority of citizens are against Milosevic, we
>have not forgotten that they bombed us." "I am begging some unhinged world
>leaders to spare us any counterproductive help because so far they have
>made many promises and done many things which have only caused the
>suffering of our people," said Momcilo Perisic, leader of the opposition
>Movement for Democratic Serbia.
>
>One of the three leading French dailies, "Liberation," reported on
>September 23 that American "confessions" of covert support to the
>opposition were a boon to Milosevic, who constantly accused his political
>opponents of being a fifth column:
>
>"On that pretext he represses the unfriendly media or organizations. All
>admittedly were flooded of European and American money. 'Faxes, surveys,
>polls, plane tickets, photocopiers, seminars abroad, media... All that is
>paid by us, and back-up stations in Hungary,' testifies a former employee
>to the State Department, who had worked on the assistance to the Balkans. .
>."
>
>On September 29, as the post-election struggle in Belgrade intensified,
>American diplomats in Budapest provided the Associated Press with more
>pro-Milosevic ammunition.As the AP's George Jahn reported from the
>Hungarian capital.
>
>"The United States funneled $35 million to opponents of Yugoslav President
>Slobodan Milosevic (news - web sites) in little more than a year as part of
>efforts to weaken him that culminated in his apparent electoral defeat. The
>money was part of a long-term Western effort to strengthen anti-Milosevic
>forces over the past decade U.S. diplomats in the region say much of the
>American money was spent on computers for human rights groups, transmitters
>for independent B2-92 radio and other non-governmental radio stations and
>other basics for student organizations and labor unions, such as fax
>machines and telephones. The funds even paid for a rock band that played at
>events to mobilize voters ahead of the Sept. 24 elections More money
>appears to be on the way. The House of Representatives passed a bill Monday
>authorizing $60 million for further pro-democracy activities in Serbia."
>
>In fact, that bill - HR 1064 - was designed to continue the sanctions
>regardless of whether Milosevic fell from power. Under HR 1064, the
>sanctions are to be kept in place until Milosevic's successor complies with
>every demand from Washington, including the delivery of all indicted war
>criminals to The Hague. The intent of the bill was apparent from the
>comments by Sen. Joseph Biden (D-DE), when he introduced it:
>
>"To be blunt: respect for Dayton and cooperation with The Hague Tribunal
>must be litmus tests for any democratic government in Serbia. [If] Mr.
>Kostunica comes to power and thinks that his undeniable and praiseworthy
>democratic credentials will enable him to pursue an aggressive Serbian
>nationalist policy with a kinder face, then we must disabuse him of this
>notion Should our West European allies choose to embrace a post-Milosevic,
>democratically elected, but ultra-nationalistic Serbia, then I would say to
>them good luck...."
>
>When Russian President Vladimir Putin invited both Milosevic and Kostunica
>to Moscow on October 2, the Associated Press immediately reported State
>Department's demand that Russia turn over Milosevic to the Hague tribunal
>upon his arrival in Moscow, quoting State Department spokesman Philip
>Reeker:
>
>"There's an indictment that calls for any country to hand him over to The
>Hague. We expect the indictment to be followed," he said. Asked how Putin's
>offer to mediate could take shape if the moment Milosevic showed up he
>would face extradition to the Hague, Reeker said: "That's a question for
>Putin and Milosevic to discuss. We believe (Milosevic) should be out of
>power, out of Serbia and in The Hague to face justice. Period."
>
>Dr. Kostunica responded by accusing the United States of placing the
>destiny of one man ahead of the fate of an entire nation. Many in the
>Russian media were even more blunt. "Washington has thereby done Mr.
>Milosevic one more service: He now has a pretext for not traveling to
>Moscow," commented the pro-Western Kommersant on October 4.
>
>Ultimately, the subterfuge didn't work: The people of Serbia took matters
>into their own hands and threw Milosevic out. Within days, however, Mrs.
>Albright, Robin Cook, and other supporters of last year's NATO bombing
>started claiming credit for Milosevic's downfall. As Simon Jenkins wrote in
>The Times of London (October 7), it was not the bombing, the sanctions, and
>the posturing of NATO politicians that got rid of Milosevic; in fact, his
>fall was impeded by Western intervention:
>
>"[O]utsiders such as [British Foreign Secretary] Mr Cook should stop
>rewriting history to their own gain. They did not topple Mr Milosevic. They
>did not bomb democracy into the last Communist dictatorship in Europe. They
>merely blocked the Danube and sent Serb politics back to the Dark Ages of
>autocracy. It was not sanctions that induced the army to switch sides;
>generals did well from the black market. The fall of Mr Milosevic began
>with an election that he called and then denied, spurring the electors to
>demand that the army respect their decision and protect their sovereignty.
>For that, Yugoslavia's democracy deserves the credit, not Nato's Tomahawk
>missiles."
>
>This assessment was echoed by the BBC's John Simpson, writing in The Sunday
>Telegraph on October 8:
>
>"The kind of people who made last Thursday's revolution [were] depressed in
>equal measure by the careless savagery of the Nato bombing and the sheer
>nastiness of the Milosevic regime."
>
>While Serbia's misery has abated, the less fortunate people of Iraq
>continue to be squeezed between the Western hammer and their ruler's anvil.
>We now learn from Scottish sources that their experience of "careless
>savagery" included the deliberate poisoning of Iraq's water supplies by the
>allies during the Gulf War. According to The Sunday Herald (September 17):
>
>"The US-led allied forces deliberately destroyed Iraq's water supply during
>the Gulf War - flagrantly breaking the Geneva Convention and causing
>thousands of civilian deaths. Since the war ended in 1991 the allied
>nations have made sure than any attempts to make contaminated water safe
>have been thwarted Professor Thomas J Nagy, Professor of Expert Systems at
>George Washington University with a doctoral fellowship in public health,
>told the Sunday Herald: "Those who saw nothing wrong in producing [this
>plan], those who ordered its production and those who knew about it and
>have remained silent for ten years would seem to be in violation of Federal
>Statute and perhaps have even conspired to commit genocide."
>
>Professor Nagy obtained a minutely detailed seven-page document prepared by
>the US Defense Intelligence Agency. Entitled "Iraq Water Treatment
>Vulnerabilities," it was issued the day after the war started and
>circulated to all major allied command officers. The document reported that
>Iraq had gone to great trouble to provide a supply of clean water to its
>population, but it had to depend on importing specialized equipment and
>purification chemicals. The report then stated:
>
>"Failing to secure supplies will result in a shortage of pure drinking
>water for much of the population. This could lead to increased incidents,
>if not epidemics, of disease and certain pure-water dependent industries
>becoming incapacitated Full degradation of the water treatment system
>probably will take at least another six months."
>
>According to The Sunday Herald, Iraq's eight multi-purpose dams had been
>repeatedly hit during the Gulf War, smashing the infrastructure for flood
>control, municipal and industrial water storage, irrigation, and
>hydroelectric power. Four of Iraq's seven major pumping stations were
>destroyed, as were 31 municipal water and sewerage facilities - 20 of them
>in Baghdad, resulting in sewage pouring into the Tigris. Water purification
>plants were incapacitated throughout Iraq. Thousands of civilians died as a
>result of those attacks. The paper concluded:
>
>Water-borne diseases in Iraq today are both endemic and epidemic. They
>include typhoid, dysentery, hepatitis, cholera and polio (which had
>previously been eradicated), along with a litany of others Chlorine and
>essential equipment parts needed to repair and clear the water system have
>been banned from entering the country under the UN "hold" system.
>
>The Iraqis may derive some comfort from the knowledge that the allied
>governments are equally secretive when it comes to the suffering of their
>own people. The Sunday Times reported on September 3 that "tens of
>thousands" of British and American soldiers are dying from exposure to
>radiation from depleted uranium (DU) shells fired during the Gulf war:
>
>The findings will undermine the British and American governments' claims
>that Gulf war syndrome does not exist and intensify pressure from veterans
>on both sides of the Atlantic for compensation Once inside the body, DU
>causes a slow death from cancers, irreversible kidney damage or wastage
>from immune deficiency disorders. In the UK more than 400 veterans are
>estimated to have died from "Gulf war syndrome."

>Chronicles: A Magazine of American Culture
>Vol. 24, No. 12, December 2000, p. 5
>
>CULTURAL REVOLUTIONS: The Serbs
>By Srdja Trifkovic
>
>The Serbs, after a decade of being treated as the designated demons of
>Europe, were, in the first week of October, tranformed by Western media and
>politicians into a nation of Walesas and Havels. The ethnic cleansing and
>mass rape stories were gone, replaced by those of freedom, democracy and
>gallantry. As Matthew Parris remarked in The Times of London, "We love
>them/We love them not. If I was a brave Serb/beastly Serb, I'd be feeling
>confused this morning." The entire Serbian nation was humanized in about
>five minutes, which must be a record even for CNN's spin doctors.
>
>But most Serbs did not care what the rest of the world thought of them as
>they took to the streets to depose Slobodan Milosevic. That misshapen
>communist apparatchik - who had never been any kind of nationalist, let
>alone the "greater Serbian chauvinist" - was determined to maintain power
>for as long as he could feed on the ever-shrinking innards of Serbia. In
>spite of controlling the media and the money, Milosevic was beaten,
>convincingly and on the first round, by an unassuming lawyer of integrity
>and intellect, Vojislav Kostunica. Having lost the vote, he tried to steal
>the election by fraud.
>
>Until election day, even Milosevic's enemies had grudging respect for his
>creative deviousness. But when he found himself reduced to stealing wallets
>in broad daylight, he was doomed. The magic was gone. In the aftermath of
>the election, his subjects lost their respect him, and thus they no longer
>feared him.
>
>Kostunica and his opposition partners were prepared for the attempted
>theft. They immediately denounced the federal election commission's claim
>that Kostunica was one percentage point short of a simple majority and
>called for a general strike. "The Boss" obviously did not have an ace up
>his sleeve, and the initial trickle of desertions from his ranks turned
>into a flood. The deserters included some astute police generals whose
>pragmatism was coupled with insight into the mood in the streets. The fear
>that the military would violently suppress the protests - as it did in
>March 1991, when Milosevic ordered tanks to the streets of Belgrade -
>proved unfounded. Finally, on October 5, the police let hundreds of
>thousands of demonstrators take over the parliament building and the main
>TV station. Milosevic's reign had ended
>
>Milosevic's main problem in the crucial ten days after the election was
>that the prospect of deliverance from his 13-year rule had irrevocably
>gripped the imagination of millions of Serbs. They could see the end of the
>disastrous Milosevic era, and with it the end of sanctions and of the
>institutionalized paranoia that thrived on Washington's Serbophobic Balkans
>policy, and the vision proved contagious - even within Milosevic's
>establishment.
>
>At the time of this writing, with every Western worthy and his uncle
>packing bags for Belgrade, there is still some talk of an attempted
>comeback by Milosevic, but the danger is probably exaggerated. As Serbia's
>deposed ruling couple ponder their shrinking options in the isolation of
>their suburban villa, they are more likely belatedly attempting to come to
>terms with reality. Their fate may be humiliating, but it is still
>preferable to that of previous Balkan despots on a losing streak - as the
>ghosts of Nicolae and Elena Ceaucescu could testify.
>
>http://www.rockfordinstitute.org/
>