1. KFOR VERWEIGERT DEN MÖNCHEN IN PRIZREN LEBENSMITTEL, STROM UND
BEGLEITSCHUTZ

2. Abschied auf Raten: Die serbische Provinz Kosovo auf ihrem Weg in
die Unabhängigkeit (Von R. Göbel, Juni 2003)

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> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: Gordana
> Gesendet: Donnerstag, 5. Februar 2004 19:56
> Betreff: Eilt sehr!
>
> Liebe Freunde,
>
> wie ihr dem beiliegenden Text entnehmen könnt, verschlechtert sich die
> Situation der noch wenigen verbliebenen Serben in Kosovo zunehmend.
> Der Terror nimmt immer perfidere Formen an. Die Friedensstifter aus
> Deutschland, dem Land, das aus aller Kraft mit der Fahne der
> Demokratie weht und auf Einhaltung der Menschenrechte insistiert,
> beteiligen sich rege an der Unterdrückung alles Serbischen.
> Ich weiß, dass ihr alle sehr in euren eigenen Vorhaben eingespannt
> seid. Trotzdem möche ich euch bitten, hier was zu unternehmen.
> Ihr seht, es eilt sehr.
>
> Lieben Gruß an alle,
> Gordana
>
>
> KFOR VERWEIGERT DEN MÖNCHEN IN PRIZREN LEBENSMITTEL, STROM UND
> BEGLEITSCHUTZ
>
> Prizren - Den Mönchen in Prizren und dem naheliegenden Kloster Sv.
> Arhangeli ( Hl. Erzengel ) verweigerte KFOR Lebensmittel, Strom und
> Begleitschutz, weil sie die Öffentlichkeit über den Angriff der
> Albaner, der kürzlich auf sie und eine "ARD"-TV-Gruppe verübt wurde,
> unterrichtet haben, berichtete heute die Eparchie von Ras-Prizren.
> Der Vorfall ereignete sich in Djakovica am 21.Januar dieses Jahres als
> eine Gruppe von etwa 30 Albanern die Fahrzeuge der deutschen KFOR
> überfielen, in denen die Mönche des
> Klosters Sv. Arhangeli und der deutsche TV-Sender "ARD", der die
> Ruinen des orthodoxen Klosters Sv. Trojice ( Hl. Dreifaltigheit ) im
> Zentrum der Stadt filmen wollte, saßen.
> Das Leben der Mönche im einzigen noch in der Verantwortlichkeitszone
> des deutschen KFOR - Kontigents verbliebenen Klosters hat sich "
> zunehmend verschlechtert", mit der sichtlichen Absicht , die Mönche zu
> bestrafen, weil sie die Öffentlichkeit unterrichtet haben, führt die
> Eparchie
> im Bericht an die BETA.
> "Dem Kloster wurde der Begleitschutz der KFOR untersagt mit der
> Erklärung, dass man sich zukünftig für den Begleitschutz an die
> Albaner bei der Kosovo-Polizei wenden muss ".
> Die Mönche sind nicht mehr in der Lage das deutsche militärische
> Aggregat, das zur Zeit genutzt wird zu nutzen und dem
> Bereitschaftspriester im Vladicin Dvor ( Bischofspalast ) in Prizren
> wurde die Nahrung verweigert".
>
> Der Sprecher der deutschen KFOR, Klaus Elers, der beim Überfall
> anwesend war, hat sein Unmut darüber ausgesprochen, dass die Nachricht
> vom Angriff der Albaner in die Öffentlichkeit gekommen ist, und hat
> sogar gegenüber dem deutschen "ARD"- Fernsehen negiert, dass es
> überhaupt zu einem Überfall kam, führte die Eparchie auf.
> Der Abt des Klosters Sv. Arhangeli German Vucicevic hat sich mit einem
> Brief an die Vertreter der deutschen KFOR mit der Bitte gewandt, wenn
> sie schon eine Untersuchung
> bezüglich des Überfalls nicht durchführen wollen, wenigstens eine
> offizielle Erklärung heraus zu geben.
> Vater German sagte, dass die "Antwort" schnell kam und dass "die
> deutschen Soldaten anfingen, sich anders zu benehmen. Sie haben uns
> unterrichtet, dass aus technischen Gründen die Nutzung ihres Aggregats
> nicht weiter erlaubt werden kann", übertrug German. Die Begründung
> war, dass das Aggregat, das bisher regelmäßig die Wache und das
> Kloster versorgte nicht die nötige Kapazität besitzt. Hauptmann der
> deutschen KFOR Maik Stillers hat während seines Besuchs im Kloster den
> Mönchen gesagt, dass sie in
> Djakovica nichts anderes erwarten konnten, in Anbetracht dessen, dass
> "da die Serben viele Albaner ermordet haben". Stillers hat bei dieser
> Gelagenheit Bischof Artemije beschuldigt" auf der Resolution 1244 und
> der Behauptung, dass Kosovo ein Teil Serbiens sei, beharrt zu haben".
> Die Mönche haben Stillers gesagt, dass die Kirche für das, was im
> Krieg passiert ist, nicht verantwortlich ist und dass, seiner Logik
> folgend, allein die Anwesenheit der Serben in
> Kosovo den gerechfertigten Grund zur unbestraften Lünchjustiz der
> unbändigen Massen auf der Straße liefert. Der Bereitschaftsprior im
> Gebäude von Vladicin Dvor in Prizren Benedikt Preradovic teilte mit,
> dass die deutschen Soldaten, die das Gebäude und den benachbarten Dom
> Sv. Djordje ( Hl. Georg ) absichern, ihn nach dem Überfall
> benachrichtigt haben, dass sie ihm nicht mal mehr ein Stück Brot geben
> dürfen, weil das "die geschriebene Anordnung
> des Kommandanten der deutschen Kampftruppe für Prizren, Kai Brinkmann"
> ist.
> Der Bereitschaftspriester kann aus Sicherheitsgründen das Bischofsamt
> nicht verlassen, und bisher haben ihm die deutschen Soldaten
> regelmäßig von ihrer Nahrung abgegeben, weil er sie anders nicht
> besorgen konnte, sagte Vater Benedigt. Vater German teilte mit, dass
> ihm Brinkmann auf seinen Einwand, dass die Einschränkung in Strom,
> Nahrung und Freiheit das Fortbestehen der Mönche gefährdet, gesagt
> hat, dass seine Aufgabe nicht darin bestehe die Mönche, sondern die
> Soldaten zu schützen.

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Abschied auf Raten

http://www.artel.co.yu/de/izbor/jugoslavija/2003-07-02_1.html

Berlin, juni 2003

Vier Jahre nach dem NATO-Krieg: Die serbische Provinz Kosovo auf ihrem
Weg in die Unabhängigkeit.

Von Rüdiger Göbel

Vier Jahre nach dem Ende des NATO-Krieges gegen Jugoslawien ist das
Kosovo auf dem besten Weg in die staatliche Unabhängigkeit. Aller
Widerrede zum Trotz, nach der Auflösung Jugoslawiens wird nun Serbien
weiter zerlegt. Im Mai verabschiedeten die albanischen Abgeordneten im
Provinzparlament eine Resolution zur Anerkennung des "Befreiungskrieges
für Freiheit und Unabhängigkeit". Überschwenglich würdigten sie den
"gerechten Kampf" der
albanischen Terrorbande UCK und die internationale Unterstützung zur
Befreiung der südserbischen, seit 1999 von der UNO verwalteten Provinz.

Der deutsche Diplomat und Chef der UN-Verwaltung des Kosovo (UNMIK),
Michael Steiner, verurteilte die sezessionistische Entschließung. Seine
harschen Worte waren fürs Protokoll. Die Kritik galt offensichtlich dem
Zeitpunkt der
Resolution, nicht ihrem Inhalt. Obwohl er die Befugnis dazu hätte,
vermied es Provinzgouverneur Steiner, das insgesamt sechs Punkte
umfassende Papier zu annullieren. Im Gegenteil: Der mächtigste Deutsche
im Kosovo ließ es sich nehmen, tags darauf mit der Privatisierung der
über 400 staatlichen Firmen
zu beginnen. Entgegen der Resolution 1244, die im Juni 1999 vom
UN-Sicherheitsrat verabschiedet wurde, wird damit das serbische Staats-
und Volkseigentum geraubt und ausverkauft, wie selbst die prowestliche
Regierung in Belgrad unter Protest feststellte. Doch die serbische
Zentrale ist fern und hat weder die Macht noch den Willen, an den
Zuständen im Kosovo etwas zu ändern. Statt die deutsche Außenpolitik ob
ihrer antiserbischen Grundhaltung zu kritisieren lamentiert man in
Belgrad lieber über die offen bekundete Liaison Steiners mit einer
jungen Albanerin.

Die westliche Gemeinschaft hält derweil hartnäckig an der Illusion
fest, der Angriffskrieg 1999 habe größeres menschliches Elend im Kosovo
verhindert und der Stabilisierung der Balkanregion gedient. Dabei
setzte die wahre Katastrophe mit und nach den Bomben ein. Der
temporären Flucht der Kosovo-Albaner während der NATO-Aggression folgte
der UCK-Terror gegen Serben, Roma, Muslime, Juden und alle anderen
ethnischen Minderheiten in der Provinz. Unter Aufsicht der
NATO-geführten Kosovo-Truppe (KFOR) wurden in den Monaten nach Ende des
Krieges über 300.000 Menschen aus der Provinz vertrieben, systematisch
und effizient - ohne Aussicht auf Wiederkehr. Nur
ein Drittel der Serben ist geblieben, lebt überwiegend in drei
isolierten Regionen des Kosovo sowie in kleinen Ghettos gesperrt.
Pristina ist NATO sei dank bis heute judenfrei.

23.000 Soldaten der multinationalen KFOR-Truppe sind in der Provinz zur
Zeit im Einsatz, ab Oktober wieder unter deutschem Befehl. Unter ihren
Augen wachsen und gedeihen Illegalität und Kriminalität, wie kürzlich
selbst NATO-Generalsekretär George Robertson beklagte. UN-Kosovo ist
der Staat der Menschenhändler und Drogenbarone, subventioniert mit
Hunderten Millionen Dollar und Euro "Wiederaufbauhilfe".

In der internationalen Gemeinschaft spielt das Kosovo kaum noch eine
Rolle. Anhaltender Vertreibungsterror und eine neuerliche Massenflucht
der Serben sind allenfalls eine Randnotiz wert. Immerhin, die
Menschenrechtsorganisation Amnesty International zog kürzlich für das
von der UNO verwaltete Kosovo eine düstere Bilanz. Angehörige der
Minderheiten, Serben vor allem, oder Roma, seien seit vier Jahren
"Gefangene im eigenen Heim". Ihnen werden grundlegende Rechte wie
medizinische Versorgung und
Bildungschancen verweigert, heißt es in der im April veröffentlichten,
aber weitgehend ignorierten 60 Seiten umfassenden Studie "Prisoners in
our own homes".

Vier Jahre nach dem Ende des NATO-Krieges gegen Jugoslawien sind
Angehörige ethnischer Minderheiten noch immer Opfer von Entführung,
Vergewaltigung und Mord. Mitte Mai wurde im Dorf Vrbovac bei Vitina ein
serbischer Lehrer
erschossen. Für Schlagzeilen sorgte Anfang Juni der antiserbischer
Überfall in der Ortschaft Obilic unweit von Pristina. Die dreiköpfige
serbische Familie Stolic wurde nächtens brutal erschlagen. Grund für
die Tat war laut UNMIK "ethnischer Hass". Die Mörder haben ihr Ziel
erreicht. Statt der
geplanten Rückkehr von 23 serbischen Familien wollen aus Furcht vor
weiteren Angriffen nun 400 Serben den Ort verlassen. Sie unterrichteten
bereits die serbische Regierung in Belgrad über den bevorstehende
Massenexodus und baten
darum, man möge ihnen in Serbien eine Zeltstadt errichten!

Vrbovac und Obilic, zwei Beispiele nur im täglichen ethnischen Wahn des
befreiten Kosovo. Auch wenn das Ausmaß gewalttätiger Angriffe auf
Nicht-Albaner im Vergleich zur unmittelbaren Nachkriegszeit im Sommer
1999 deutlich zurückgegangen ist, der Terror gehört weiter zum Alltag -
der
Rückgang ethnisch motivierter Gewalt schließlich lässt sich vor allem
wohl damit erklären, dass der Großteil der potentiellen Opfer schlicht
nicht mehr im Kosovo weilt. Von den mehr als 300.000 Serben, Roma und
Muslimen, die seit 1999 aus dem Kosovo fliehen mussten, sind nur 5800
wieder zurückgekehrt.

Der albanische Terror hat kaum rechtliche Konsequenzen. Amnesty
moniert, dass das Gros der Täter im Kosovo weiterhin straffrei ausgeht
und Opfer vergeblich auf Entschädigung warten. Die Straflosigkeit führe
dazu, dass viele Serben, Bosnier, Roma und andere Angehörige ethnischer
Minderheiten sich nicht frei bewegen können, so ai. Sie seien auf
teilweise ständigen persönlichen Schutz durch die KFOR-Truppen
angewiesen und hätten kaum oder keinen Zugang zu medizinischer
Versorgung und Schulbildung. Sie fänden keine
Arbeit. Schätzungen zufolge seien 90 Prozent der Serben und Roma im
Kosovo arbeitslos. "Mit Straflosigkeit für früheren und andauernden
Missbrauch werden Minderheiten im Kosovo die grundlegenden Rechte
vorenthalten, die heimisches Gesetz und die auf das Kosovo
anzuwendenden internationalen Standards garantieren", so Amnesty.
Außerdem werden die Täter ermutigt, mit ihrem Terror munter
fortzufahren.

Der internationalen Übergangsregierung und -verwaltung (UNMIK) stellt
Amnesty ein miserables Zeugnis aus. Statt wie vom UN-Sicherheit in
Resolution 1244 gefordert Menschenrechtsverletzungen ernsthaft zu
bekämpfen und Minderheiten effektiven Schutz zu geben und ihre sozialen
Grundrechte zu garantieren, herrsche im Kosovo heute Straflosigkeit.
UNMIK habe nur wenig getan, Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen.
Vor allem aber hat die Steiner unterstehende UN-Verwaltung versagt, den
Vertriebenen eine Rückkehr in Sicherheit und Würde zu ermöglichen.

Vor diesem Hintergrund mutet es einigermaßen absurd an, dass der
ehemalige UCK-Chef Hashim Thaci weiter von den NATO-Mächten hofiert
wird. Am 11. Juni referierte der zum Parlamentarier mutierte albanische
Terrorpate a.D. im honorigen Royal Institute of International Affairs
in London über den "Wiederaufbau der Zivilgesellschaft nach einem
Konflikt: Lehren aus dem Experiment Kosovo".

Trotz eigener PKW-Kennzeichen und Ausweispapieren gehört die
südserbische Provinz formal zu Belgrad. Noch, doch die Salamitaktik
verfängt. Der Internationale Tischtennisverband ITTF nahm im Mai das
Kosovo bereits als eigenständigen nationalen Mitgliedsverband auf. Auf
dem EU-Gipfel in
Thessaloniki spielte man schon mit größeren Bällen. Das Kosovo wurde
dort offiziell von UN-Gouverneur Steiner sowie "lokalen Repräsentanten
vertreten - die kosovo-albanischen Sezessionspolitikern wurden für das
internationale Parkett vom deutschen Statthalter persönlich
handverlesen.