Serbien: Die Folgen der NATO-Besatzung im Kosovo
[ QUELLE: Anti-Imperialistische Korrespondenz (AIKor) -
Informationsdienst der Vereinigung für Internationale Solidarität (VIS)
e.V.,
Redaktion: Klaus von Raussendorff
Postfach 210172, 53156 Bonn; Tel. & Fax: 0228 - 34.68.50;
Webmaster: Dieter Vogel
AIKor-Infos können auf der Seite der AIKor http://www.aikor.de
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1. GEWALTESKALATION IM KOSOVO: VORHERSEHBARE ENTWICKLUNG?
Interview mit dem Jugoslawien-Kenner Kurt Köpruner
junge Welt vom 20. März 2004
http://www.jungewelt.de/2004/03-20/018.php
2. Buchempfehlungen:
Ralph Hartmann, »Der Fall Milosevic«,
Cathrin Schütz, »Die NATO-Intervention in Jugoslawien«
Kurt Köpruner, »Reisen in das Land der Kriege - Erlebnisse eines
Fremden in Jugoslawien«
3. DIE VERTEIDIGUNG VON SLOBODAN MILOŠEVIC BRAUCHT DRINGEND SPENDEN!
=== 1 ===
http://www.jungewelt.de/2004/03-20/018.php
junge Welt vom 20. März 2004
Interview: Cathrin Schütz, Belgrad
GEWALTESKALATION IM KOSOVO: VORHERSEHBARE ENTWICKLUNG?
jW sprach mit dem Jugoslawien-Kenner Kurt Köpruner
Kurt Köpruner ist Autor des im Heinrich Hugendubel Verlag, München,
erschienenen Buches »Reisen in das Land der Kriege – Erlebnisse eines
Fremden in Jugoslawien«
F: Im Kosovo spielen sich derzeit die schlimmsten Ausschreitungen seit
Beginn der NATO-Besatzung im Jahr 1999 ab. Auslöser der Eskalation
waren Berichte der örtlichen Presse über den angeblichen Mord von
Serben an zwei
albanischen Jungen. Überrascht Sie der Lauf der Ereignisse?
Die Eskalation war zu erwarten. Der tragische Tod der
kosovo-albanischen Kinder war lediglich der Startschuß für längst
vorbereitete Aktionen. Nach Angaben des Sprechers der UN-Polizei, Derek
Chappell, handelte es sich bei ihrem Tod »eindeutig« um einen Unfall.
F: Kosovo-Albaner haben zunächst den serbischen Teil der Stadt Kosovska
gestürmt, woraufhin es in Städten wie Belgrad und Nis stellenweise zu
gewalttätigen Protesten der Serben gekommen ist. Wie bewerten Sie das
Szenario?
Diese Wutausbrüche der Serben sind gleichfalls zu verurteilen, doch die
Geduld der Serben wird seit Jahren aufs äußerste strapaziert. Der
hilflose serbische Volkszorn richtet sich sowohl gegen die
kosovo-albanischen Attacken als auch gegen die NATO beziehungsweise die
von ihr geführte Besatzungstruppe KFOR, die im Kosovo verbliebene
Serben nicht schützt, sowie
gegen die eigene Regierung, die tatenlos zusieht, wie die Lage der
Serben immer unhaltbarer wird.
F: War die Eskalation nur eine Frage der Zeit?
Seit dem Einmarsch der NATO im Kosovo kam es nahezu jeden Tag zu
Gewalttaten, nur wurde darüber kaum berichtet. Der Westen steht hilflos
vor dem Desaster, das er selbst angerichtet hat. Man gab vor, ein
mulitkulturelles Kosovo herbeibomben zu müssen. Erreicht wurde, daß im
Kosovo die Ethnien heute wie nirgendwo sonst auf der Welt voneinander
getrennt leben müssen.
F: Sie sprechen aus persönlicher Anschauung ...
Ich war im Herbst im Kosovo. Die Lage spottet jeder Beschreibung. Nur
wenige Stunden am Tag gibt es Strom und Wasser. Die nichtalbanischen
Minderheiten in den Enklaven können ihre Viertel nicht ohne Begleitung
bewaffneter KFOR-Soldaten verlassen. Kinder werden mit KFOR-Bussen zur
Schule gebracht, Hausfrauen zum Einkaufen. Es herrscht die tägliche
Angst vor Mord- und Brandanschlägen. Viele meiner Bekannten vor Ort
befürchten, daß die jüngsten Ausschreitungen Auftakt für die endgültige
Vertreibung aller verbliebenen Nichtalbaner aus dem Kosovo waren.
F: Die westliche Presse spricht von Racheakten der Kosovo-Albaner als
Reaktion auf Übergriffe serbischer Einheiten ...
»Rache« – mit diesem Zauberwort wird seit fünf Jahren um Verständnis
für Massenvertreibung, Mord, Terror und tausendfache Brandstiftung
durch kosovo-albanische Extremisten geworben. Diese wollten seit Mitte
der 90er Jahre ein ethnisch reines albanisches Kosovo herbeibomben und
haben ihre Verbündeten in den entscheidenden westlichen Mächten
gefunden. Nun wird man die damals gerufenen Geister nicht mehr los.
F: Sehen Sie einen Ausweg?
So paradox es klingen mag, kurzfristig kann nur eine massive
Verstärkung der KFOR die Vollendung der ethnischen Säuberung
verhindern. Gleichwohl bieten die 1999 vom Westen geschaffenen
Realitäten keine Perspektive.
=== 2 ===
B u c h e m p f e h l u n g e n
Ralph Hartmann, »Der Fall Milosevic«,
Karl Dietz Verlag Berlin, Weydingerstraße 14–16, 10178 Berlin. 256
Seiten, Preis: 12,80 Euro. (Bei allen im Verlag direkt bestellten
Exemplaren spendet der Verfasser das
Autorenhonorar für die Finanzierung der Schadenersatzklage der Opfer
des NATO-Bombardements auf Varvarin)
Cathrin Schütz, Die NATO-Intervention in Jugoslawien, Wilhelm
Braumüller Verlag, Wien, 2003, Broschiert - 192 Seiten; ISBN:
370031440X, Preis: 32,-- Euro
Kurt Köpruner, Reisen in das Land der Kriege - Erlebnisse eines Fremden
in Jugoslawien, Vorwort von Peter Glotz, Überarbeitete Neuausgabe:
DIEDERICHS im Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München, Februar
2003, 352
Seiten, gebunden, Preis: 19,95 Euro
ISBN 3-7205-2413-2; Frühere Ausgaben (vergriffen): Espresso-Verlag,
Berlin, ISBN 3-88520-801-6, 1. Auflage: September 2001, 2. Auflage:
März 2002
=== 3 ===
DIE VERTEIDIGUNG VON SLOBODAN MILOŠEVIC
BRAUCHT DRINGEND SPENDEN!
Da Miloševic sich weigert, das illegale Haager Tribunal anzuerkennen,
ist er der einzige Gefangene, der für seine Verteidigung keine
materielle Unterstützung vom Tribunal erhält. Die Dringlichkeit der
Spendenaktion wird noch einmal unterstrichen, indem Ramsey Clark von
den UN fordert, "Präsident Miloševic Haushaltsmittel zur Verfügung zu
stellen, um anwaltliche Beratung, Ermittler, Researcher,
Dokumentenanalysten und andere Experten zur Verfügung zu stellen, um
wirksam auf das gegen ihn vorgebrachte Beweismaterial zu antworten."
Außerdem fordert er, Miloševic die "für die Bewältigung der Aufgabe
erforderliche Zeit einzuräumen, bevor irgendwelche Prozessverhandlungen
wieder aufgenommen werden." Dabei seien die Anstrengungen, um auf die
Anklage zu antworten, "selbst dann unverzichtbar sind, wenn das Gericht
abgeschafft oder die Anklage eingestellt wird, um zur Feststellung der
historischen Fakten um des künftigen Friedens willen beizutragen."
Das Internationale Komitee für die Verteidigung von Slobodan Miloševic
(ICDSM) sammelt seit einiger Zeit Spenden für den Rechtshilfefond zur
Unterstützung des ehemaligen jugoslawischen Präsidenten. Doch das
Tribunal hat es nicht dabei Bewenden lassen, Präsident Miloševic massiv
in seinen
Rechten als Angeklagter und in seinen Menschenrechten zu
beeinträchtigen. Auch Bemühungen von einfachen rechtlich denken
Menschen, seine Verteidigung zu unterstützen, werden gezielt behindert.
Zu diesen Machenschaften erklärt
Klaus Hartmann, der Sprecher der Deutschen Sektion des ICDSM und
Vorsitzender der Vereinigung für Internationale Solidarität (VIS) e.V.,
folgendes:
"In offenkundigem Auftrag des Tribunals der Kriegsverbrecher sind
Geheimdienste aktiv, die unsere Bankverbindungen lahm legen sollen mit
dem Ziel, den Rechtshilfefonds für Slobodan Miloševic zu sabotieren und
ihn damit von den elementaren Voraussetzungen seiner Verteidigung
abzuschneiden, also ihm den Rechtsweg abzuschneiden. So wurde zuletzt
die Postbank veranlasst, aus Anlass der Einreichung eines Schecks aus
den USA das bisher angegebene Spendenkonto der Vereinigung für
Internationale Solidarität (VIS) e.V. ohne Angabe von Gründen zu
kündigen.
Damit ähneln die Formen der Auseinandersetzung immer mehr jenen von
Geheimdiensten an der ´unsichtbaren Front´, die man je nach Geschmack
als Katz-und-Maus-Spiel oder als Krieg bezeichnen kann.
Zugleich macht dies eine flexiblere Taktik und schnellere
Reaktionsweise unsererseits erforderlich. Dazu gehört an erster Stelle
der Aufbau eines Systems von Regionalkassierern, die wie in der ´guten
alten Zeit´ persönlich
bei Spendenwilligen vorsprechen und kassieren. Sie erhalten ein
Legitimationsschreiben von der Vereinigung für Internationale
Solidarität e.V., um den potentiellen Spendern das erforderliche
Vertrauen abzunötigen sowie Namenslisten aus ihrer Region. Nachdem sich
Brigitte Dressel spontan bereit erklärt hat, diese Aufgabe in Berlin zu
übernehmen (großes Lob!), suchen wir nun verschärft Freiwillige aus
anderen Gebieten. Nur keine falschen Hemmungen!
Ansonsten bieten wir natürlich sofort ein Ersatzkonto an - ohne Gewähr,
wie lange das hält. Wir werden uns auf häufigere Wechsel einstellen
müssen, was aber auch einen Vorteil hat: sowie wir ein neues Konto
bekannt machen, gilt es, sofort loszulaufen und zu spenden - man weiß
ja nie, wie lange es offen bleibt, und diesen Wettlauf mit dem Gegner
will ja sicher jeder gewinnen!
Und hier können wir schon mal üben:
Wir bitten um Spenden auf das Konto -ACHTUNG: Nur bis 12. April 2004 -
danach ist das Konto gekündigt !!
Monika Krotter-Hartmann - Kennwort "Rechtshilfefonds"
Postbank Frankfurt, Kto.-Nr. 0205341601, BLZ 50010060
Für Überweisungen aus dem Ausland bitte angeben:
IBAN DE87500100600205341601
BIC PBNKDEFF
[ QUELLE: Anti-Imperialistische Korrespondenz (AIKor) -
Informationsdienst der Vereinigung für Internationale Solidarität (VIS)
e.V.,
Redaktion: Klaus von Raussendorff
Postfach 210172, 53156 Bonn; Tel. & Fax: 0228 - 34.68.50;
Webmaster: Dieter Vogel
AIKor-Infos können auf der Seite der AIKor http://www.aikor.de
unter "Info-Dienst der AIKor" runter geladen werden ]
1. GEWALTESKALATION IM KOSOVO: VORHERSEHBARE ENTWICKLUNG?
Interview mit dem Jugoslawien-Kenner Kurt Köpruner
junge Welt vom 20. März 2004
http://www.jungewelt.de/2004/03-20/018.php
2. Buchempfehlungen:
Ralph Hartmann, »Der Fall Milosevic«,
Cathrin Schütz, »Die NATO-Intervention in Jugoslawien«
Kurt Köpruner, »Reisen in das Land der Kriege - Erlebnisse eines
Fremden in Jugoslawien«
3. DIE VERTEIDIGUNG VON SLOBODAN MILOŠEVIC BRAUCHT DRINGEND SPENDEN!
=== 1 ===
http://www.jungewelt.de/2004/03-20/018.php
junge Welt vom 20. März 2004
Interview: Cathrin Schütz, Belgrad
GEWALTESKALATION IM KOSOVO: VORHERSEHBARE ENTWICKLUNG?
jW sprach mit dem Jugoslawien-Kenner Kurt Köpruner
Kurt Köpruner ist Autor des im Heinrich Hugendubel Verlag, München,
erschienenen Buches »Reisen in das Land der Kriege – Erlebnisse eines
Fremden in Jugoslawien«
F: Im Kosovo spielen sich derzeit die schlimmsten Ausschreitungen seit
Beginn der NATO-Besatzung im Jahr 1999 ab. Auslöser der Eskalation
waren Berichte der örtlichen Presse über den angeblichen Mord von
Serben an zwei
albanischen Jungen. Überrascht Sie der Lauf der Ereignisse?
Die Eskalation war zu erwarten. Der tragische Tod der
kosovo-albanischen Kinder war lediglich der Startschuß für längst
vorbereitete Aktionen. Nach Angaben des Sprechers der UN-Polizei, Derek
Chappell, handelte es sich bei ihrem Tod »eindeutig« um einen Unfall.
F: Kosovo-Albaner haben zunächst den serbischen Teil der Stadt Kosovska
gestürmt, woraufhin es in Städten wie Belgrad und Nis stellenweise zu
gewalttätigen Protesten der Serben gekommen ist. Wie bewerten Sie das
Szenario?
Diese Wutausbrüche der Serben sind gleichfalls zu verurteilen, doch die
Geduld der Serben wird seit Jahren aufs äußerste strapaziert. Der
hilflose serbische Volkszorn richtet sich sowohl gegen die
kosovo-albanischen Attacken als auch gegen die NATO beziehungsweise die
von ihr geführte Besatzungstruppe KFOR, die im Kosovo verbliebene
Serben nicht schützt, sowie
gegen die eigene Regierung, die tatenlos zusieht, wie die Lage der
Serben immer unhaltbarer wird.
F: War die Eskalation nur eine Frage der Zeit?
Seit dem Einmarsch der NATO im Kosovo kam es nahezu jeden Tag zu
Gewalttaten, nur wurde darüber kaum berichtet. Der Westen steht hilflos
vor dem Desaster, das er selbst angerichtet hat. Man gab vor, ein
mulitkulturelles Kosovo herbeibomben zu müssen. Erreicht wurde, daß im
Kosovo die Ethnien heute wie nirgendwo sonst auf der Welt voneinander
getrennt leben müssen.
F: Sie sprechen aus persönlicher Anschauung ...
Ich war im Herbst im Kosovo. Die Lage spottet jeder Beschreibung. Nur
wenige Stunden am Tag gibt es Strom und Wasser. Die nichtalbanischen
Minderheiten in den Enklaven können ihre Viertel nicht ohne Begleitung
bewaffneter KFOR-Soldaten verlassen. Kinder werden mit KFOR-Bussen zur
Schule gebracht, Hausfrauen zum Einkaufen. Es herrscht die tägliche
Angst vor Mord- und Brandanschlägen. Viele meiner Bekannten vor Ort
befürchten, daß die jüngsten Ausschreitungen Auftakt für die endgültige
Vertreibung aller verbliebenen Nichtalbaner aus dem Kosovo waren.
F: Die westliche Presse spricht von Racheakten der Kosovo-Albaner als
Reaktion auf Übergriffe serbischer Einheiten ...
»Rache« – mit diesem Zauberwort wird seit fünf Jahren um Verständnis
für Massenvertreibung, Mord, Terror und tausendfache Brandstiftung
durch kosovo-albanische Extremisten geworben. Diese wollten seit Mitte
der 90er Jahre ein ethnisch reines albanisches Kosovo herbeibomben und
haben ihre Verbündeten in den entscheidenden westlichen Mächten
gefunden. Nun wird man die damals gerufenen Geister nicht mehr los.
F: Sehen Sie einen Ausweg?
So paradox es klingen mag, kurzfristig kann nur eine massive
Verstärkung der KFOR die Vollendung der ethnischen Säuberung
verhindern. Gleichwohl bieten die 1999 vom Westen geschaffenen
Realitäten keine Perspektive.
=== 2 ===
B u c h e m p f e h l u n g e n
Ralph Hartmann, »Der Fall Milosevic«,
Karl Dietz Verlag Berlin, Weydingerstraße 14–16, 10178 Berlin. 256
Seiten, Preis: 12,80 Euro. (Bei allen im Verlag direkt bestellten
Exemplaren spendet der Verfasser das
Autorenhonorar für die Finanzierung der Schadenersatzklage der Opfer
des NATO-Bombardements auf Varvarin)
Cathrin Schütz, Die NATO-Intervention in Jugoslawien, Wilhelm
Braumüller Verlag, Wien, 2003, Broschiert - 192 Seiten; ISBN:
370031440X, Preis: 32,-- Euro
Kurt Köpruner, Reisen in das Land der Kriege - Erlebnisse eines Fremden
in Jugoslawien, Vorwort von Peter Glotz, Überarbeitete Neuausgabe:
DIEDERICHS im Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München, Februar
2003, 352
Seiten, gebunden, Preis: 19,95 Euro
ISBN 3-7205-2413-2; Frühere Ausgaben (vergriffen): Espresso-Verlag,
Berlin, ISBN 3-88520-801-6, 1. Auflage: September 2001, 2. Auflage:
März 2002
=== 3 ===
DIE VERTEIDIGUNG VON SLOBODAN MILOŠEVIC
BRAUCHT DRINGEND SPENDEN!
Da Miloševic sich weigert, das illegale Haager Tribunal anzuerkennen,
ist er der einzige Gefangene, der für seine Verteidigung keine
materielle Unterstützung vom Tribunal erhält. Die Dringlichkeit der
Spendenaktion wird noch einmal unterstrichen, indem Ramsey Clark von
den UN fordert, "Präsident Miloševic Haushaltsmittel zur Verfügung zu
stellen, um anwaltliche Beratung, Ermittler, Researcher,
Dokumentenanalysten und andere Experten zur Verfügung zu stellen, um
wirksam auf das gegen ihn vorgebrachte Beweismaterial zu antworten."
Außerdem fordert er, Miloševic die "für die Bewältigung der Aufgabe
erforderliche Zeit einzuräumen, bevor irgendwelche Prozessverhandlungen
wieder aufgenommen werden." Dabei seien die Anstrengungen, um auf die
Anklage zu antworten, "selbst dann unverzichtbar sind, wenn das Gericht
abgeschafft oder die Anklage eingestellt wird, um zur Feststellung der
historischen Fakten um des künftigen Friedens willen beizutragen."
Das Internationale Komitee für die Verteidigung von Slobodan Miloševic
(ICDSM) sammelt seit einiger Zeit Spenden für den Rechtshilfefond zur
Unterstützung des ehemaligen jugoslawischen Präsidenten. Doch das
Tribunal hat es nicht dabei Bewenden lassen, Präsident Miloševic massiv
in seinen
Rechten als Angeklagter und in seinen Menschenrechten zu
beeinträchtigen. Auch Bemühungen von einfachen rechtlich denken
Menschen, seine Verteidigung zu unterstützen, werden gezielt behindert.
Zu diesen Machenschaften erklärt
Klaus Hartmann, der Sprecher der Deutschen Sektion des ICDSM und
Vorsitzender der Vereinigung für Internationale Solidarität (VIS) e.V.,
folgendes:
"In offenkundigem Auftrag des Tribunals der Kriegsverbrecher sind
Geheimdienste aktiv, die unsere Bankverbindungen lahm legen sollen mit
dem Ziel, den Rechtshilfefonds für Slobodan Miloševic zu sabotieren und
ihn damit von den elementaren Voraussetzungen seiner Verteidigung
abzuschneiden, also ihm den Rechtsweg abzuschneiden. So wurde zuletzt
die Postbank veranlasst, aus Anlass der Einreichung eines Schecks aus
den USA das bisher angegebene Spendenkonto der Vereinigung für
Internationale Solidarität (VIS) e.V. ohne Angabe von Gründen zu
kündigen.
Damit ähneln die Formen der Auseinandersetzung immer mehr jenen von
Geheimdiensten an der ´unsichtbaren Front´, die man je nach Geschmack
als Katz-und-Maus-Spiel oder als Krieg bezeichnen kann.
Zugleich macht dies eine flexiblere Taktik und schnellere
Reaktionsweise unsererseits erforderlich. Dazu gehört an erster Stelle
der Aufbau eines Systems von Regionalkassierern, die wie in der ´guten
alten Zeit´ persönlich
bei Spendenwilligen vorsprechen und kassieren. Sie erhalten ein
Legitimationsschreiben von der Vereinigung für Internationale
Solidarität e.V., um den potentiellen Spendern das erforderliche
Vertrauen abzunötigen sowie Namenslisten aus ihrer Region. Nachdem sich
Brigitte Dressel spontan bereit erklärt hat, diese Aufgabe in Berlin zu
übernehmen (großes Lob!), suchen wir nun verschärft Freiwillige aus
anderen Gebieten. Nur keine falschen Hemmungen!
Ansonsten bieten wir natürlich sofort ein Ersatzkonto an - ohne Gewähr,
wie lange das hält. Wir werden uns auf häufigere Wechsel einstellen
müssen, was aber auch einen Vorteil hat: sowie wir ein neues Konto
bekannt machen, gilt es, sofort loszulaufen und zu spenden - man weiß
ja nie, wie lange es offen bleibt, und diesen Wettlauf mit dem Gegner
will ja sicher jeder gewinnen!
Und hier können wir schon mal üben:
Wir bitten um Spenden auf das Konto -ACHTUNG: Nur bis 12. April 2004 -
danach ist das Konto gekündigt !!
Monika Krotter-Hartmann - Kennwort "Rechtshilfefonds"
Postbank Frankfurt, Kto.-Nr. 0205341601, BLZ 50010060
Für Überweisungen aus dem Ausland bitte angeben:
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