BERLINO 2 MARZO 2002
Rathaus Schöneberg, stanza 195, ore 10-17

"IL CASO MILOSEVIC"

Discussione pubblica

su iniziativa di:
Partito del Socialismo Democratico (PDS) e
Comitato Internazionale per la Difesa di Slobodan Milosevic (ICDSM)
con l'appoggio del
Forum Europeo per la Pace

Comitato Internazionale per la Difesa di Slobodan Milosevic -
Sezione tedesca: http://www.free-slobo.de

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L'iniziativa ha scatenato polemiche prevedibili, anche all'interno
della PDS, e sono state persino annunciate contromanifestazioni da
parte dei Verdi e settori affini.
Riportiamo in fondo una intervista in proposito a Ruediger Goebel
(in tedesco)

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ANNOUNCEMENT :
THE "MILOSEVIC CASE" - INTERNATIONAL CRIMINAL
JURISDICTION AND THE NEW WARS OF THE GREAT POWERS

A public colloquium on the "Milosevic Case" and its
meaning for current trends in international criminal
jurisdiction will be held in Berlin (Rathaus
Schöneberg, Room 195) on Saturday, March 2nd, 2002,
from 10 a.m. to 5 p.m. The colloquium, including
lectures und discussions, is organized on the
invitation of the Berlin-Schöneberg/Tempelhof Branch
of the Party of Democratic Socialism (PDS) by the
German Section of the International Committee to
Defend Slobodan Milosevic (ICDSM).

The key note speech will be given by Norman Paech, a
professor of international public law at the
University of Hamburg, who will address the issue of
international criminal jurisdiction in the context of
international law, defining legal criteria for its
proper use as well as exposing current abuses.

The improper use of international criminal
jurisdiction under the auspices of "humanitarian"
military action and the "war against terrorism" will
be the subject of a contribution by Peter Koch, a
lawyer from Heidelberg.

Another lawyer, Eberhard Schultz (Bremen/Berlin), will
cover the main features of Milosevic's struggle
against the Hague "Tribunal"

Excerpts from his latest book on "The Milosevic Case"
will be read by Ralph Hartmann (Berlin), a former
GDR-Ambassador to Yugoslavia and the author of two
previous books on the destruction of Yugoslavia.

Rolf Becker (Hamburg), a well known actor, who is also
a trade union activist having organized several
solidarity missions to Yugoslavia, will speak about
"Yugoslavia after Milosevic".

The meeting will be co-chaired by Gert Julius,
spokesman of the Berlin-Schöneberg/Tempelhof Branch of
the Party of Democratic Socialism and by Klaus
Hartmann, vice-chairman of the International Committee
to Defend Slobodan Milosevic (ICDSM) and spokesman of
its German Section.

With the partcipation of Luc MICHEL, chairman of the
Frenchspeaking Section (Belgium, France, Switzerland,
Quebec) of ICDSM.

The colloquium is supported by the European Peace
Forum

ANNONCE :
LE "CAS MILOSEVIC" - LA JURIDICTION PÉNALE
INTERNATIONALE ET LES NOUVELLES GUERRES DES GRANDES
PUISSANCES

Un colloque public sur le "Cas Milosevic" et son
influence sur les tendances actuelles dans le domaine
de la juridiction pénale internationale sera organisé
à Berlin (Rathaus Schöneberg, Salle 195) le samedi 2
mars 2002, de 10 à 17 heures. Le colloque qui
comprendra des conférences et des discussions
publiques sera organisé à l'invitation de la Branche
Berlin-Schöneberg/Tempelhof du «Parti du Socialisme
Démocratique» (PDS) par la Section allemande du
«Comité International pour la Défense de Slobodan
Milosevic» (ICDSM).

La conférence principale sera donnée par Norman Paech,
professeur de Droit international public à
l'université de Hambourg, qui parlera de la
juridiction pénale internationale dans le contexte du
Droit international, en définissant les critères
juridiques de son application normale et en exposant
les abus courants.

L'application abusive de la juridiction pénale
internationale sous les auspices d'actions militaires
soi-disant "humanitaires" et de "la guerre contre le
terrorisme" sera le sujet de l'intervention de Me.
Peter Koch, avocat à Heidelberg.

Un autre avocat, Me. Eberhard Schultz (Bremen/Berlin),
présentera les charactéristiques principales de la
lutte du président Milosevic contre le "Tribunal" de
La Haye

Une lecture d'extraits de son dernier livre "Le Cas
Milosevic" sera donnée par Ralph Hartmann (Berlin),
ancien ambassadeur de la RDA en Yougoslavie, et auteur
de deux autres livres sur la destruction de la
Yougoslavie.

Rolf Becker (Hamburg), un acteur très connu, et qui
s'est manifesté comme activiste syndicaliste en
organisant plusieurs missions de solidarité en
Yougoslavie, parlera de "La Yougoslavie après
Milosevic".

La séance sera co-présidée par Gert Julius,
porte-parole de la Branche Berlin-Schöneberg/Tempelhof
du «Parti du Socialisme Démocratique» et Klaus
Hartmann, vice-président du «Comité International pour
la Défence de Slobodan Milosevic» (ICDSM).

Avec la participation de Luc MICHEL, président de la
Section francophone (Belgique, France, Suisse, Québec)
de l?ICDSM.

Le colloque est soutenu par le «Forum Européen de la
Paix».

DER "FALL MILOSEVIC" - DAS INTERNATIONALE STRAFRECHT
UND
DIE NEUEN KRIEGE DER GROSSMÄCHTE

Partei des Demokratischen Sozialismus - Bezirksverband
Tempelhof & Schöneberg

Schöneberger Gespräche - Einladung

für Samstag, den 2. März 2002 von 10.00 bis 17.00 Uhr
ins
Rathaus Schöneberg, 10820 Berlin, Raum 195
(ab 09.30 Uhr Anmeldung der Teilnehmer)

zu Vorträgen und Diskussionen, organisiert vom
Internationalen Komitee für die Verteidigung von
Slobodan Milosevic - Deutsche Sektion - zum Thema:

DER "FALL MILOSEVIC" - DAS INTERNATIONALE STRAFRECHT
UND
DIE NEUEN KRIEGE DER GROSSMÄCHTE

Das Programm:

Gert Julius, Bezirksverordneter der PDS Tempelhof &
Schöneberg:
Begrüßung

Klaus Hartmann, Sprecher der Deutschen Sektion des
Internationalen Komitees
für die Verteidigung von Slobodan Milosevic:
Einleitung

Prof. Dr. Norman Paech, Professor für Völkerrecht an
der Hochschule für Wirtschaft und Politik, Hamburg:
Sinn und Missbrauch internationaler
Strafgerichtsbarkeit

Peter Koch, Rechtsanwalt, Heidelberg:
Internationale Strafjustiz vor dem Hintergrund
"humanitärer" Aktionen und des "Kampfes gegen den
Terrorismus"

Ralph Hartmann, Berlin, Autor der "Ehrlichen Makler"
und der "Glorreichen Sieger", liest Auszüge aus seinem
am 24. März, dem 3. Jahrestag des NATO-Überfalls auf
Jugoslawien, im Berliner Dietz-Verlag erscheinenden
Buch "Der Fall Milosevic".

Eberhard Schultz, Rechtsanwalt, Bremen:
Der Kampf des "Angeklagten" Slobodan Milosevic gegen
das Haager "Tribunal"

Rolf Becker, Schauspieler, Hamburg, ver.di (Medien):
Jugoslawien nach Milosevic

Statements und Diskussion

Die Veranstaltung wird unterstützt vom Europäischen
Friedensforum

===*===

"Junge Welt", 27.02.2002

Interview: Rüdiger Göbel

Das Ende der Unschuld: Solidarität mit Milosevic?

jW sprach mit Gert Julius, PDS-Abgeordneter in
der Bezirksversammlung in Berlin-Tempelhof/Schöneberg

F: Am Wochenende laden Sie ins Rathaus nach Berlin-
Schöneberg zum Kolloquium »Der Fall Milosevic -
Das internationale Strafrecht und die neuen
Kriege der Großmächte« ein. Wie solidarisch muß
man als Linker mit Slobodan Milosevic sein?

Für mich als Linker und meine politischen Freunde des
PDS-Bezirkverbandes Berlin-Tempelhof/Schöneberg gibt
es keinen Grund zur Solidarität mit Herrn
Milosevic. Jeder weiß jedoch, daß es von
den Medien und leider auch von Politikern
und Politikerinnen öffentliche Vorverurteilungen
gibt, die sich aus Anpassungszwängen an den
»Mainstream« um die auch im deutschen
Rechtswesen übliche grundsätzliche
Unschuldsvermutung wenig kümmern. Der
Bezirksverband nimmt mit diesem
Kolloquium sein Recht gemäß Artikel 21,
Absatz 1, Grundgesetz wahr, an der
politischen Willensbildung der
Bevölkerung mitzuwirken. Unser
Bezirksverband will dazu beitragen,
daß in der Öffentlichkeit ein objektives
Bild über die Rolle der USA, der NATO, der
deutschen Bundesregierung und des
ehemaligen Präsidenten Jugoslawiens
gezeichnet wird.

F: Halten Sie das UN-Tribunal in Den Haag für legitim?

Das ist eine schwierige Frage, die
letztlich Völkerrechtler entscheiden
müssen. Für mich ist jedoch schon
merkwürdig, daß es in einem angeblichen
Rechtsstaat wie Serbien möglich ist,
einen Beschuldigten gegen den Beschluß
des obersten Gerichtshofes auszuliefern.
Ich würde es begrüßen, wenn auch
die USA der Bildung eines Internationalen
Gerichts zustimmen würden.

F: Von den Grünen wurden bereits
Gegenproteste für Sonnabend angekündigt.
Was erregt die Gemüter so?

Meiner Ansicht nach ist die Ankündigung
von Protesten der Grünen insofern
scheinheilig, als es gerade diese
Partei ist, die in der Bundesregierung
durch ihre Beteiligung am NATO-Krieg
gegen Jugoslawien und Afghanistan dafür
verantwortlich ist, daß Tausende
schuldlose Menschen verletzt, verstümmelt
oder getötet wurden. Gerade in Jugoslawien
konnte ich mich im August 1999
selbst von der sinnlosen und
zielgerichteten Zerstörung von Krankenhäusern,
Chemiefabriken, Elektrizitätswerken,
Wohnhäusern, Kindergärten und Brücken
durch die NATO überzeugen.

F: Auch beim PDS-Landesverband stieß
die Veranstaltung auf Kritik. Gab es
nach Beginn des Verfahrens gegen
Slobodan Milosevic in Den Haag Druck von
der Berliner Parteiführung, die Konferenz
abzusagen?

Druck von der Parteiführung gab es nicht.
In der pluralistisch ausgerichteten PDS
hat der stellvertretende Vorsitzende eines
Landesverbandes, in diesem Falle Udo Wolf,
das Recht, Vermutungen über die
Auffassung des Landesvorstandes zu
äußern. Jeder Bezirksverband ist jedoch
autonom, seine Veranstaltungen selbst
zu planen und durchzuführen.

F: Kann jeder zu dem Kolloquium kommen
oder ist es nur für Juristen oder
andere Fachleute von Interesse?

Geplant ist, das internationale
Strafrecht und die neuen Kriege der
Großmächte am Fall Milosevic zu
diskutieren. Die Veranstaltung ist mit
Sicherheit von großem allgemeinen
Interesse, weil sich unter anderem der
bekannte Völkerrechtler Prof. Dr. Norman
Paech, der Schauspieler Rolf Becker
und der ehemalige Botschafter der DDR
in Jugoslawien, Ralph Hartmann, sowie
der Präsident des Deutschen Freidenkerverbandes,
Klaus Hartmann, und die
Rechtsanwälte Peter Koch und Eberhard
Schultz äußern. Die bisherige
Medienkampagne der Grünen in Berlin
hat zu vielen Anfragen und Anmeldungen
interessierter Bürgerinnen und Bürger
geführt, worüber wir uns sehr freuen.
Jeder ist eingeladen und hat die
Möglichkeit, an der Diskussion
teilzunehmen.

* Kolloquium »Der Fall Milosevic -
Das internationale Strafrecht und die
neuen Kriege der Großmächte«. 2. März,
10 bis 17 Uhr im Rathaus
Berlin-Schöneberg, Raum 195