+++ Gedenken an 78 Tage Bombenangriffe +++
BELGRAD, 25. März 2002. Gestern wurde in
ganz Serbien Gedenkfeiern abgehalten, die an
die Bombardierung Jugoslawiens durch die
NATO, vor drei Jahren gedenken. In den 78
Tagen der Bombardierung, sind etwa 3.500
Menschen umgekommen in Jugoslawien, davon
war der größte Teil Zivilisten. Die genau
Zahl der Opfer der Bombenangriffe wurde nie
festgestellt. In allen Kirchen der
serbisch-orthodoxen Kirche wird jedes Jahr
an diesem Tag Gedenkgottesdienste
abgehalten, der an die Opfer der
NATO-Bombenangriffe gedenken soll. Der
Präsident Jugoslawiens, Vojislav Kostunica,
hielt zu diesem Anlass eine Rede, in der er
mahnte, das man diese Tag und die
Bombenangriffe nicht vergessen darf, und das
wir mit denen zusammenarbeiten müssen die
Bomben aus 20.000 höhe auf unschuldige
Menschen geworfen haben und das der Krieg
der NATO gegen Jugoslawien, mit dem
Zynischen Namen "Friedlicher Engel", nicht
den versprochenen Frieden gebracht haben.
TIKER / AMSELFELD.COM
===*===
Subject: Belgrad: Demonstration zum 3.
Jahrestag der NATO-Aggression
Date: Thu, 28 Mar 2002 10:36:53 +0100
From: "Klaus von Raussendorff" <redaktion@...>
International Committee to Defend Slobodan
Milosevic (ICDSM) - German Section
Internationales Komitee für die Verteidigung
von Slobodan Milosevic - Deutsche Sektion
c/o Klaus Hartmann
Schillstraße 7
D-63067 Offenbach am Main
T/F: -69 - 83 58 50
e-mail: vorstand@...
URL: www.free-slobo.de
Pressemitteilung
05-2002 27.03.2002
24. März 2002 in Belgrad:
"Freiheit für Slobodan - Freiheit für alle!"
Demonstration zum 3. Jahrestag der NATO-Aggression
Drei Jahre nach Beginn des 78 Tage währenden
Bombardements Jugoslawiens
durch die Länder des NATO-Paktes
versammelten sich in Belgrad Zehntausende,
um das Gedächtnis an dieses Verbrechen wach
zu halten und gegen das Diktat
der neuen Weltordner zu protestieren.
Während des Demonstrationszuges von über
30.000 Demonstranten durch die
Belgrader Innenstadt, bei
Zwischenkundgebungen vor dem serbischen
Regierungsgebäude und dem Parlament
Jugoslawiens sowie der Kundgebung mit
über 50.000 Teilnehmern auf dem zentralen
Platz der Republik stand die
Forderung nach sofortiger Freilassung von
Slobodan Milosevic im Mittelpunkt.
Zu Beginn der Kundgebung wurde der Opfer der
NATO-Aggression in einer
Schweigeminute gedacht. Stürmisch begrüßt
wurden die ausländischen Gäste,
Prof. Dr. Velko Valkanov (Bulgarien),
Co-Präsident des Internationalen
Komitees für die Verteidigung von Slobodan
Milosevic, die beiden
Vize-Präsidenten Klaus Hartmann
(Deutschland) und Niko Varkevisser
(Niederlande) sowie Vertreter aus
Griechenland, Großbritannien, Rumänien,
Russland und anderen Ländern.
Die Kundgebungsredner informierten über den
fortgesetzten Terror in Kosovo
und Metochien unter Kfor-Aufsicht, klagten
die Regierung Serbiens des
Ausverkaufs und der Konspiration gegen das
eigene Land im NATO-Auftrag an,
wie der jüngste Spionagefall des
Vize-Regierungschefs nachdrücklich
dokumentiert, ebenso wurde die Entführung
Slobodan Milosevics nach Den Haag
als illegal und verfassungswidrig
gebrandmarkt. Gefordert wurde die
Abschaffung des NATO-Gerichtshofs in Den
Haag, das sich als Instrument der
fortgesetzten Aggression gegen Jugoslawien
und der Förderung des Terrorismus
erwiesen hat.
Heftig kritisiert wurde auch das jüngste
EU-vermittelte Abkommen, das an die
Stelle Jugoslawiens einen losen Bund von
Serbien und Montenegro treten
lassen soll. Dessen dreijährige Befristung
zeige, dass dies nur eine Etappe
bis zur endgültigen Trennung sein soll und
eine Ermunterung zu weiteren
Aufspaltungen. Es stelle einen
unüberbietbaren Zynismus dar, wenn der als
damaliger NATO-Generalsekretär für die
Aggression gegen Jugoslawien
verantwortliche Solana nun das "Ende
Jugoslawiens" triumphierend verkünden
könne, und eine Marionettenregierung ihm
dabei noch assistiere.
Dagegen wurde hervorgehoben, dass das
Auftreten von Slobodan Milosevic vor
dem Haager "Tribunal" eindrucksvoll davon
Zeugnis ablege, wie die Interessen
der Bevölkerung und des Staates verteidigt
werden müssen, und dies eine
Ermutigung für alle darstelle, die der
NATO-Aggression Widerstand leisteten,
und die auch in Zukunft für Frieden,
Freiheit und Menschenwürde einstehen
werden.
Am Tag vor der Demonstration und Kundgebung
haben Teilnehmer eines
Internationalen Runden Tischs in Belgrad aus
Anlass des 3. Jahrestages der
NATO-Aggression eine gemeinsame Resolution
verabschiedet, in der die
uneingeschränkte Unterstützung für die
Bewahrung, die Integrität und die
Entwicklung Jugoslawiens als dem
bedeutendsten Garanten von Frieden und
Stabilität in der Region erklärt wird. Sie
unterstreichen die volle
Verantwortung der NATO-Führer für das
Aggressionsverbrechen und fordern die
vollen Kompensation aller Kriegsschäden
sowie den Abzug aller NATO-Truppen
vom Balkan.
Gefordert wird in der Erklärung die
unverzügliche Freilassung von Slobodan
Milosevic und das Ende der Jagd auf all
jene, die gegen Terrorismus und für
die Freiheit und Integrität Jugoslawiens
kämpften. Die Teilnehmer des
Internationalen Runden Tisches fordern von
den internationalen Gremien
unverzügliche konkrete und entschlossene
Schritte, um die sichere Rückkehr
aller aus Kosovo und Metochien Vertriebenen
zu gewährleisten, ebenso die
Aufklärung des Schicksals der rund 4.000
seit der NATO-Aggression
ermordeten, entführten und "vermissten"
Serben und anderer Nicht-Albaner.
Am 25. März 2002 informierte die
Organisation "SLOBODA" (Freiheit)
anlässlich einer Pressekonferenz über die
unzuträglichen Haftbedingungen von
Slobodan Milosevic. Fünf volle Prozesstage
pro Woche lassen lediglich
eingeschränkte Zeit für Essen, Duschen etc.
zu, oft ist ein Aufenthalt in
frischer Luft nur am Wochenende stundenweise
möglich. Solche Bedingungen
überforderten bereits einen jüngeren und
gesunden Häftling. Allein zeitlich
ist die Vorbereitung auf die Verteidigung
erheblich eingeschränkt, hinzu
kommt, dass lediglich ein öffentliches
Kartentelefon zur Verfügung steht,
das nicht einmal eine Unterlage zum
Schreiben bietet, keine Anrufe ins
Gefängnis zulässt, und nachts nicht
funktioniert. Im Gegensatz zu anderen
Inhaftierten, die 15 Tage dauernden
Familienbesuch bekommen können, hat Frau
Prof. Dr. Mira Markovic bisher nur wenige
3-Tages-Visa erhalten. Diese
Gesamtsituation beeinträchtigt die
Gesundheit von Slobodan Milosevic
nachhaltig negativ, mit dem Ergebnis eines
ständig stark überhöhten
Blutdrucks mit allen Folgerisiken. Gefordert
wurde eine dauerhafte ärztliche
Überwachung durch ein internationales
Ärzteteam.
Klaus Hartmann, Vizepräsident des
Internationalen Komitees für die
Verteidigung von Slobodan Milosevic, erhob
den Vorwurf, das dieses
"Tribunal" gezielt auf psychische und
physische Torturen setze. "Der
bisherige Verlauf hat bei den Veranstaltern
des Schauprozesses die
begründete Überzeugung reifen lassen, dass
sie gegen Slobodan Milosevic
nicht gewinnen können. Sie sind offenbar
bereit, eine andere ,Lösung' in
Betracht zu ziehen - einschließlich der
physischen Vernichtung des
,Angeklagten'."
Das Internationale Komitee bleibe bei seiner
grundsätzlichen Forderung nach
sofortiger Abschaffung des Haager Tribunals,
da seine pure Existenz
völkerrechtswidrig und ein Verbrechen gegen
den Frieden sei. Unabhängig
davon sei es nun aber an der Zeit, verstärkt
die Stimme zu erheben, damit
Slobodan Milosevic uneingeschränkte
medizinische Überwachung und Behandlung
erhalte, dass Zahl und Dauer der
Verhandlungstage der körperlichen
Verfassung und Leistungsfähigkeit angepasst
werden. Weiterhin ist endlich
der uneingeschränkte Zugang aller
Rechtsberater zu gewährleisten, die
Besuchsmöglichkeiten für Familie und Freunde
sind auszuweiten.
Nach den Worten von Klaus Hartmann sei es
zwar völlig illusionär, angesichts
des Haager "Tribunals", das den ganzen
NATO-Apparat und Multimilliardäre als
Finanziers hinter sich habe, so etwas wie
"Chancengleichheit" zu verlangen.
Ein Minimum an Rechtsstaatlichkeit verlange
jedoch, dass ein Angeklagter
Zeit und technische Möglichkeiten zu seiner
Verteidigung haben müsse. Dazu
sei eine Haftentlassung unabdingbar. "Oder
können Sie sich vorstellen,"
fragte Hartmann die anwesenden
Pressevertreter, "wie Sie heute Ihren Job
machen sollten ohne Internet- oder
e-mail-Anschluss?" Kopfschütteln und
Lachen war die Antwort aus dem Saal.
In diesem Sinne kündigte "SLOBODA" und das
Internationale Komitee neue
Initiativen gegenüber dem Tribunal, den
UN-Gremien und den nationalen
Regierungen an. Klaus Hartmann: "Notfalls
müssen die Veranstalter der Show
in Den Haag mit einer Lawine von Briefen und
Petitionen überhäuft werden,
bis diese Minimalforderungen erfüllt sind,
und die insbesondere klarmacht:
Die friedliebende internationale
Öffentlichkeit wird keine Lynchjustiz
hinnehmen, die Haager Veranstalter tragen
die uneingeschränkte Verantwortung
für all ihr Tun oder Unterlassen,
einschließlich der Konsequenzen für die
Entwicklung in den Balkanstaaten."
===*===
AUS WIEN
Bericht von der Kundgebung zum 24.März 2002 in Wien
Zum Beginn der Kundgebung versammelten sich
250 bis 300 Menschen am Graben in der Wiener
Innenstadt. Der traditionelle Treffpunkt der
NATO-Gegner und Gegnerinnen - Stock-im-Eisen
Platz - wo zwei Jahre lang die Kundgebungen
am 24. März stattgefunden hatten, wurde
diesmal von der Polizei untersagt.
Zur Gedenk- und Protestkundgebung anlässlich
des zweiten Jahrestages der Nato-Aggression
gegen Jugoslawien hatte die
Jugoslawisch-Österreichische
Solidaritätsbewegung (JÖSB) aufgerufen, die
aus der Protestbewegung gegen den Krieg in
Jugoslawien 1999 hervorgegangen ist.
Die Kundgebung wurde vom stellvertretenden
Vorsitzenden der JÖSB, Lazar Bilanovic, mit
einer Schweigeminute für die Opfer eröffnet.
Die Teilnehmer gedachten der Opfer und
zündeten Kerzen an.
Es sprachen ganz in der Tradition der
Anti-Nato-Kundgebungen vor drei Jahren
Slavko Zivanovic als serbischer Grüner, die
Dichterinnen Rada Pena, Olgica Kapsarov und
Vjera Raskovic-Zec. Von österreichischer
Seite ergriffen Waltraud Stiefsohn von der
Volksstimme, Margaritha Langthaler von der
Antiimperialistischen Koordination und
Andreas Babler von der Sozialistischen
Jugend Wiens, das Wort. Die
SJ-Niederösterreich hatte die Kundgebung
ebenfalls unterstützt. Weiters sprach
Stevan Raducic für die KJÖ. Susi Jerusalem
von den Grünen ist trotz Zusage nicht zur
Protestkundgebung erschienen. Es wurden auch
zwei Grußbotschaften verlesen. Kurt
Köpruner, in Deutschland lebender Autor des
Buches ?Reisen in das Land der Kriege -
Erlebnisse eines Fremden in Jugoslawien?
hatte in seiner Botschaft betont: ?Was vor
drei Jahren in Jugoslawien geschah, setzt
sich heute in Afghanistan fort. Und die
nächsten Ziele zeichnen sich schon ab. An
die fünf Dutzend Staaten stehen auf der
vielzitierten ?Schwarzen Liste? der
sogenannten Schurkenstaaten?.
Die zweite Botschaft erfolgte von Malte
Olschewski, ehemaliger ORF-Korrespondent und
Buchautor u.a. von ?Von den Karawanken bis
zum Kosovo - Die geheime Geschichte der
Kriege in Jugoslawien?. Er betonte, dass die
Bombardierung Jugoslawiens nur ein Baustein
einer größeren Strategie, mit der die USA
über die Globalisierung die Welt
durchdringen und durchwesen wollen, war und
dass man Widerstand gegen die Globalisierung
leisten müsse, indem man schon individuell
auf den Kauf von ?lebensunnötigen,
überflüssigen Gütern? verzichten solle. ?Das
ist ein Pfeil, der direkt ins Herz der
Globalisierung fährt?, so Olschewski an die
Versammlung. Hannes Hofbauer, in Wien
lebender Publizist und Autor des Buches
?Balkankrieg - Die Zertsörung Jugoslawiens -
konnte diesmal nicht in Wien sprechen, da er
aus gleichem Anlass auf einer Kundgebung in
Berlin anwesend war; ebenso Gerhard Ruiss,
Geschäftsführer der "IG-AutorInnen", der
Interessensgemeinschaft österreichischer
Schriftsteller.
Für die JÖSB sprach Jelica Redzic.
Margarethe Gal, antifaschistische
Widerstandskämpferin und Aktivistin der
JÖSB, schloss die Kundgebung.
Wir möchten anschließend auf eine Termin
aufmerksam machen:
31.3. Dokumentation: "Es begann mit einer Lüge"
Deutschland, Erstausstrahlung: 8.02 2001
Aus aktuellem Anlass zeigt das
Vorstadtzentrum neuerlich die wichtigste
Fernsehdokumentation über die
NATO-Aggression gegen Jugoslawien: "Es
begann mit einer Lüge". Zwei WDR-Redakteure
gingen im Kosovo den Medienlügen auf den
Grund, die zur Initialzündung für den
damaligen Kriegseinsatz wurden.
"Operationsplan Hufeisen", das
"Konzentrationslager" im Fußballstadion von
Pristina, das Massaker an Zivilisten in
Racak - das waren die zentralen Argumente
für die Bomben der NATO. Dahinter
versteckten sich bewusste Fälschungen der
westlichen Medien und Politker.
WO? Vorstadtzentrum XV, Meiselstraße 46/4,
1150 Wien
WANN? 18 Uhr 30
**************************************
Jugoslawisch Österreichische
Solidaritätsbewegung JÖSB
PF 217
A-1040 Wien
Tel&Fax: (+43 1) 924 31 61
joesb@...
http://www.vorstadtzentrum.net/joesb
**************************************
BELGRAD, 25. März 2002. Gestern wurde in
ganz Serbien Gedenkfeiern abgehalten, die an
die Bombardierung Jugoslawiens durch die
NATO, vor drei Jahren gedenken. In den 78
Tagen der Bombardierung, sind etwa 3.500
Menschen umgekommen in Jugoslawien, davon
war der größte Teil Zivilisten. Die genau
Zahl der Opfer der Bombenangriffe wurde nie
festgestellt. In allen Kirchen der
serbisch-orthodoxen Kirche wird jedes Jahr
an diesem Tag Gedenkgottesdienste
abgehalten, der an die Opfer der
NATO-Bombenangriffe gedenken soll. Der
Präsident Jugoslawiens, Vojislav Kostunica,
hielt zu diesem Anlass eine Rede, in der er
mahnte, das man diese Tag und die
Bombenangriffe nicht vergessen darf, und das
wir mit denen zusammenarbeiten müssen die
Bomben aus 20.000 höhe auf unschuldige
Menschen geworfen haben und das der Krieg
der NATO gegen Jugoslawien, mit dem
Zynischen Namen "Friedlicher Engel", nicht
den versprochenen Frieden gebracht haben.
TIKER / AMSELFELD.COM
===*===
Subject: Belgrad: Demonstration zum 3.
Jahrestag der NATO-Aggression
Date: Thu, 28 Mar 2002 10:36:53 +0100
From: "Klaus von Raussendorff" <redaktion@...>
International Committee to Defend Slobodan
Milosevic (ICDSM) - German Section
Internationales Komitee für die Verteidigung
von Slobodan Milosevic - Deutsche Sektion
c/o Klaus Hartmann
Schillstraße 7
D-63067 Offenbach am Main
T/F: -69 - 83 58 50
e-mail: vorstand@...
URL: www.free-slobo.de
Pressemitteilung
05-2002 27.03.2002
24. März 2002 in Belgrad:
"Freiheit für Slobodan - Freiheit für alle!"
Demonstration zum 3. Jahrestag der NATO-Aggression
Drei Jahre nach Beginn des 78 Tage währenden
Bombardements Jugoslawiens
durch die Länder des NATO-Paktes
versammelten sich in Belgrad Zehntausende,
um das Gedächtnis an dieses Verbrechen wach
zu halten und gegen das Diktat
der neuen Weltordner zu protestieren.
Während des Demonstrationszuges von über
30.000 Demonstranten durch die
Belgrader Innenstadt, bei
Zwischenkundgebungen vor dem serbischen
Regierungsgebäude und dem Parlament
Jugoslawiens sowie der Kundgebung mit
über 50.000 Teilnehmern auf dem zentralen
Platz der Republik stand die
Forderung nach sofortiger Freilassung von
Slobodan Milosevic im Mittelpunkt.
Zu Beginn der Kundgebung wurde der Opfer der
NATO-Aggression in einer
Schweigeminute gedacht. Stürmisch begrüßt
wurden die ausländischen Gäste,
Prof. Dr. Velko Valkanov (Bulgarien),
Co-Präsident des Internationalen
Komitees für die Verteidigung von Slobodan
Milosevic, die beiden
Vize-Präsidenten Klaus Hartmann
(Deutschland) und Niko Varkevisser
(Niederlande) sowie Vertreter aus
Griechenland, Großbritannien, Rumänien,
Russland und anderen Ländern.
Die Kundgebungsredner informierten über den
fortgesetzten Terror in Kosovo
und Metochien unter Kfor-Aufsicht, klagten
die Regierung Serbiens des
Ausverkaufs und der Konspiration gegen das
eigene Land im NATO-Auftrag an,
wie der jüngste Spionagefall des
Vize-Regierungschefs nachdrücklich
dokumentiert, ebenso wurde die Entführung
Slobodan Milosevics nach Den Haag
als illegal und verfassungswidrig
gebrandmarkt. Gefordert wurde die
Abschaffung des NATO-Gerichtshofs in Den
Haag, das sich als Instrument der
fortgesetzten Aggression gegen Jugoslawien
und der Förderung des Terrorismus
erwiesen hat.
Heftig kritisiert wurde auch das jüngste
EU-vermittelte Abkommen, das an die
Stelle Jugoslawiens einen losen Bund von
Serbien und Montenegro treten
lassen soll. Dessen dreijährige Befristung
zeige, dass dies nur eine Etappe
bis zur endgültigen Trennung sein soll und
eine Ermunterung zu weiteren
Aufspaltungen. Es stelle einen
unüberbietbaren Zynismus dar, wenn der als
damaliger NATO-Generalsekretär für die
Aggression gegen Jugoslawien
verantwortliche Solana nun das "Ende
Jugoslawiens" triumphierend verkünden
könne, und eine Marionettenregierung ihm
dabei noch assistiere.
Dagegen wurde hervorgehoben, dass das
Auftreten von Slobodan Milosevic vor
dem Haager "Tribunal" eindrucksvoll davon
Zeugnis ablege, wie die Interessen
der Bevölkerung und des Staates verteidigt
werden müssen, und dies eine
Ermutigung für alle darstelle, die der
NATO-Aggression Widerstand leisteten,
und die auch in Zukunft für Frieden,
Freiheit und Menschenwürde einstehen
werden.
Am Tag vor der Demonstration und Kundgebung
haben Teilnehmer eines
Internationalen Runden Tischs in Belgrad aus
Anlass des 3. Jahrestages der
NATO-Aggression eine gemeinsame Resolution
verabschiedet, in der die
uneingeschränkte Unterstützung für die
Bewahrung, die Integrität und die
Entwicklung Jugoslawiens als dem
bedeutendsten Garanten von Frieden und
Stabilität in der Region erklärt wird. Sie
unterstreichen die volle
Verantwortung der NATO-Führer für das
Aggressionsverbrechen und fordern die
vollen Kompensation aller Kriegsschäden
sowie den Abzug aller NATO-Truppen
vom Balkan.
Gefordert wird in der Erklärung die
unverzügliche Freilassung von Slobodan
Milosevic und das Ende der Jagd auf all
jene, die gegen Terrorismus und für
die Freiheit und Integrität Jugoslawiens
kämpften. Die Teilnehmer des
Internationalen Runden Tisches fordern von
den internationalen Gremien
unverzügliche konkrete und entschlossene
Schritte, um die sichere Rückkehr
aller aus Kosovo und Metochien Vertriebenen
zu gewährleisten, ebenso die
Aufklärung des Schicksals der rund 4.000
seit der NATO-Aggression
ermordeten, entführten und "vermissten"
Serben und anderer Nicht-Albaner.
Am 25. März 2002 informierte die
Organisation "SLOBODA" (Freiheit)
anlässlich einer Pressekonferenz über die
unzuträglichen Haftbedingungen von
Slobodan Milosevic. Fünf volle Prozesstage
pro Woche lassen lediglich
eingeschränkte Zeit für Essen, Duschen etc.
zu, oft ist ein Aufenthalt in
frischer Luft nur am Wochenende stundenweise
möglich. Solche Bedingungen
überforderten bereits einen jüngeren und
gesunden Häftling. Allein zeitlich
ist die Vorbereitung auf die Verteidigung
erheblich eingeschränkt, hinzu
kommt, dass lediglich ein öffentliches
Kartentelefon zur Verfügung steht,
das nicht einmal eine Unterlage zum
Schreiben bietet, keine Anrufe ins
Gefängnis zulässt, und nachts nicht
funktioniert. Im Gegensatz zu anderen
Inhaftierten, die 15 Tage dauernden
Familienbesuch bekommen können, hat Frau
Prof. Dr. Mira Markovic bisher nur wenige
3-Tages-Visa erhalten. Diese
Gesamtsituation beeinträchtigt die
Gesundheit von Slobodan Milosevic
nachhaltig negativ, mit dem Ergebnis eines
ständig stark überhöhten
Blutdrucks mit allen Folgerisiken. Gefordert
wurde eine dauerhafte ärztliche
Überwachung durch ein internationales
Ärzteteam.
Klaus Hartmann, Vizepräsident des
Internationalen Komitees für die
Verteidigung von Slobodan Milosevic, erhob
den Vorwurf, das dieses
"Tribunal" gezielt auf psychische und
physische Torturen setze. "Der
bisherige Verlauf hat bei den Veranstaltern
des Schauprozesses die
begründete Überzeugung reifen lassen, dass
sie gegen Slobodan Milosevic
nicht gewinnen können. Sie sind offenbar
bereit, eine andere ,Lösung' in
Betracht zu ziehen - einschließlich der
physischen Vernichtung des
,Angeklagten'."
Das Internationale Komitee bleibe bei seiner
grundsätzlichen Forderung nach
sofortiger Abschaffung des Haager Tribunals,
da seine pure Existenz
völkerrechtswidrig und ein Verbrechen gegen
den Frieden sei. Unabhängig
davon sei es nun aber an der Zeit, verstärkt
die Stimme zu erheben, damit
Slobodan Milosevic uneingeschränkte
medizinische Überwachung und Behandlung
erhalte, dass Zahl und Dauer der
Verhandlungstage der körperlichen
Verfassung und Leistungsfähigkeit angepasst
werden. Weiterhin ist endlich
der uneingeschränkte Zugang aller
Rechtsberater zu gewährleisten, die
Besuchsmöglichkeiten für Familie und Freunde
sind auszuweiten.
Nach den Worten von Klaus Hartmann sei es
zwar völlig illusionär, angesichts
des Haager "Tribunals", das den ganzen
NATO-Apparat und Multimilliardäre als
Finanziers hinter sich habe, so etwas wie
"Chancengleichheit" zu verlangen.
Ein Minimum an Rechtsstaatlichkeit verlange
jedoch, dass ein Angeklagter
Zeit und technische Möglichkeiten zu seiner
Verteidigung haben müsse. Dazu
sei eine Haftentlassung unabdingbar. "Oder
können Sie sich vorstellen,"
fragte Hartmann die anwesenden
Pressevertreter, "wie Sie heute Ihren Job
machen sollten ohne Internet- oder
e-mail-Anschluss?" Kopfschütteln und
Lachen war die Antwort aus dem Saal.
In diesem Sinne kündigte "SLOBODA" und das
Internationale Komitee neue
Initiativen gegenüber dem Tribunal, den
UN-Gremien und den nationalen
Regierungen an. Klaus Hartmann: "Notfalls
müssen die Veranstalter der Show
in Den Haag mit einer Lawine von Briefen und
Petitionen überhäuft werden,
bis diese Minimalforderungen erfüllt sind,
und die insbesondere klarmacht:
Die friedliebende internationale
Öffentlichkeit wird keine Lynchjustiz
hinnehmen, die Haager Veranstalter tragen
die uneingeschränkte Verantwortung
für all ihr Tun oder Unterlassen,
einschließlich der Konsequenzen für die
Entwicklung in den Balkanstaaten."
===*===
AUS WIEN
Bericht von der Kundgebung zum 24.März 2002 in Wien
Zum Beginn der Kundgebung versammelten sich
250 bis 300 Menschen am Graben in der Wiener
Innenstadt. Der traditionelle Treffpunkt der
NATO-Gegner und Gegnerinnen - Stock-im-Eisen
Platz - wo zwei Jahre lang die Kundgebungen
am 24. März stattgefunden hatten, wurde
diesmal von der Polizei untersagt.
Zur Gedenk- und Protestkundgebung anlässlich
des zweiten Jahrestages der Nato-Aggression
gegen Jugoslawien hatte die
Jugoslawisch-Österreichische
Solidaritätsbewegung (JÖSB) aufgerufen, die
aus der Protestbewegung gegen den Krieg in
Jugoslawien 1999 hervorgegangen ist.
Die Kundgebung wurde vom stellvertretenden
Vorsitzenden der JÖSB, Lazar Bilanovic, mit
einer Schweigeminute für die Opfer eröffnet.
Die Teilnehmer gedachten der Opfer und
zündeten Kerzen an.
Es sprachen ganz in der Tradition der
Anti-Nato-Kundgebungen vor drei Jahren
Slavko Zivanovic als serbischer Grüner, die
Dichterinnen Rada Pena, Olgica Kapsarov und
Vjera Raskovic-Zec. Von österreichischer
Seite ergriffen Waltraud Stiefsohn von der
Volksstimme, Margaritha Langthaler von der
Antiimperialistischen Koordination und
Andreas Babler von der Sozialistischen
Jugend Wiens, das Wort. Die
SJ-Niederösterreich hatte die Kundgebung
ebenfalls unterstützt. Weiters sprach
Stevan Raducic für die KJÖ. Susi Jerusalem
von den Grünen ist trotz Zusage nicht zur
Protestkundgebung erschienen. Es wurden auch
zwei Grußbotschaften verlesen. Kurt
Köpruner, in Deutschland lebender Autor des
Buches ?Reisen in das Land der Kriege -
Erlebnisse eines Fremden in Jugoslawien?
hatte in seiner Botschaft betont: ?Was vor
drei Jahren in Jugoslawien geschah, setzt
sich heute in Afghanistan fort. Und die
nächsten Ziele zeichnen sich schon ab. An
die fünf Dutzend Staaten stehen auf der
vielzitierten ?Schwarzen Liste? der
sogenannten Schurkenstaaten?.
Die zweite Botschaft erfolgte von Malte
Olschewski, ehemaliger ORF-Korrespondent und
Buchautor u.a. von ?Von den Karawanken bis
zum Kosovo - Die geheime Geschichte der
Kriege in Jugoslawien?. Er betonte, dass die
Bombardierung Jugoslawiens nur ein Baustein
einer größeren Strategie, mit der die USA
über die Globalisierung die Welt
durchdringen und durchwesen wollen, war und
dass man Widerstand gegen die Globalisierung
leisten müsse, indem man schon individuell
auf den Kauf von ?lebensunnötigen,
überflüssigen Gütern? verzichten solle. ?Das
ist ein Pfeil, der direkt ins Herz der
Globalisierung fährt?, so Olschewski an die
Versammlung. Hannes Hofbauer, in Wien
lebender Publizist und Autor des Buches
?Balkankrieg - Die Zertsörung Jugoslawiens -
konnte diesmal nicht in Wien sprechen, da er
aus gleichem Anlass auf einer Kundgebung in
Berlin anwesend war; ebenso Gerhard Ruiss,
Geschäftsführer der "IG-AutorInnen", der
Interessensgemeinschaft österreichischer
Schriftsteller.
Für die JÖSB sprach Jelica Redzic.
Margarethe Gal, antifaschistische
Widerstandskämpferin und Aktivistin der
JÖSB, schloss die Kundgebung.
Wir möchten anschließend auf eine Termin
aufmerksam machen:
31.3. Dokumentation: "Es begann mit einer Lüge"
Deutschland, Erstausstrahlung: 8.02 2001
Aus aktuellem Anlass zeigt das
Vorstadtzentrum neuerlich die wichtigste
Fernsehdokumentation über die
NATO-Aggression gegen Jugoslawien: "Es
begann mit einer Lüge". Zwei WDR-Redakteure
gingen im Kosovo den Medienlügen auf den
Grund, die zur Initialzündung für den
damaligen Kriegseinsatz wurden.
"Operationsplan Hufeisen", das
"Konzentrationslager" im Fußballstadion von
Pristina, das Massaker an Zivilisten in
Racak - das waren die zentralen Argumente
für die Bomben der NATO. Dahinter
versteckten sich bewusste Fälschungen der
westlichen Medien und Politker.
WO? Vorstadtzentrum XV, Meiselstraße 46/4,
1150 Wien
WANN? 18 Uhr 30
**************************************
Jugoslawisch Österreichische
Solidaritätsbewegung JÖSB
PF 217
A-1040 Wien
Tel&Fax: (+43 1) 924 31 61
joesb@...
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