1. "GLI OPPOSITORI IN GEORGIA SONO ANCORA MENO AMICI DELLA RUSSIA,
IN CONFRONTO A SHEVARNADZE"

2. Putsch in Georgien (Jürgen Elsässer)


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"GLI OPPOSITORI IN GEORGIA SONO ANCORA MENO AMICI DELLA RUSSIA,
IN CONFRONTO A SHEVARNADZE"

Da un'intervista a Konstantin Zatulin,
direttore dell'Istituto dei paesi della CSI

www.strana.ru                                                              =
                                 
11 novembre 2003

 
Per una migliore comprensione degli sviluppi della situazione in Georgia, c=
he hanno
portato alla "deposizione" di Eduard Shevarnadze, si propongono alcuni stra=
lci di
un'intervista concessa, pochi giorni prima della cacciata del presidente de=
lla
repubblica caucasica, al sito filopresidenziale russo "Strana.ru", da Konst=
antin Zatulin,
considerato a Mosca uno dei massimi esperti di questioni relative allo spaz=
io
"postsovietico".

Il documento interpreta bene l'opinione degli ambienti ufficiali russi rigu=
ardo ai profili
che sta assumendo la vicenda georgiana.

M.G.

 

(…)

D. In Russia, Shevarnadze è sempre stato considerato un politico filoameric=
ano…

 

R.Non sempre. All'inizio, quando fece ritorno in Georgia, a Mosca si manife=
stava
totale entusiasmo per il fatto che il "nostro" Shevarnadze, che capisce la =
Russia, che
qui ha fatto carriera, qui è stato nominato ministro degli esteri avrebbe p=
reso le
distanze da questi "giovanotti", che non conoscono e non apprezzano la nost=
ra storia
comune. Molto presto, però, si è chiarito che Shevarnadze era più ostile di=

Gamsakhurdia.

 

D. E comunque oggi il sostegno di Washington si volge in tutt'altra direzio=
ne. Come si
spiega?

 

R.Occorre capire che i problemi di oggi non sono il portato della lotta tra=
forze
filorusse e filoccidentali. Si tratta di un conflitto interno alla nazione =
georgiana, che si
è cercato di adattare al modello occidentale, una lotta per il potere, in c=
ui "i lupi" più
giovani aspirano a togliere il potere a coloro che hanno spianato loro la s=
trada nella
politica.Questi uomini sono ancora meno amici della Russia, di Shevarnadze.=
Il quale,
a differenza loro, ha una qualche necessità di giustificarsi del fatto di e=
ssere stato
membro del Politburo del PCUS. Per quanto concerne Saakashvili e Burdzhanad=
ze,
Zhvanja e gli altri, si tratta di uomini orientati ancora di più verso l'Oc=
cidente, che
intendono dimostrare di essere molto più affidabili. Così, Washington segue=
la sua
tattica tradizionale, abbandonando i sovrani screditati. Lo ha fatto con i =
dittatori sud-
coreani, con i dittatori vietnamiti, con tutti i dittatori che aveva preced=
entemente
sostenuto. Non appena diventavano impopolari, venivano sostituiti da nuove =
figure.
Sono convinto che alcuni di quelli che oggi esigono le dimissioni di Shevar=
nadze,
siano ancora più corrotti di lui. E' una caratteristica della Georgia, dell=
e sue tradizioni.
In questo momento si tratta solo di stabilire chi prenderà il controllo del=
potere.

 

D. Ciò significa che è proprio il "fattore americano" a giocare un ruolo de=
cisivo?

 

R.Si. Shevarnadze ha utilizzato tutte le sue carte. Spesso sprecandole. Gli=
americani
non hanno digerito il fatto che il loro aiuto finanziario e umanitario sia =
stato
interamente dilapidato. E' per questo che hanno deciso di provare con i gio=
vani
riformatori. E, se questi siano meglio o peggio di Shevarnadze, agli americ=
ani non
interessa affatto.Washington molto semplicemente ha deciso di cambiare l'ar=
redo.  

 

Traduzione dal russo di Mauro Gemma

 
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http://www.jungewelt.de/2003/11-24/001.php

Junge Welt (Berlin) - 24.11.2003


Jürgen Elsässer

Putsch in Georgien

 

Panzer im Zentrum von Tbilissi. Hintergrund der Auseinandersetzungen: US-
Ölinteressen

 

Kurz vor Redaktionsschluß am Sonntag teilte AP mit, daß der georgische Präs=
ident
Eduard Schewardnadse nach Angaben eines Oppositionspolitikers seine
Rücktrittserklärung unterzeichnet hat. Zuvor hatte Schewardnadse den
oppositionellen Demonstranten, die am Samstag die konstituierende Sitzung d=
es
Parlaments gestürmt hatten und das Gebäude seither besetzt hielten, noch ei=
n
Ultimatum von 48 Stunden zum Abzug gesetzt.

Dagegen hatte Oppositionsführer Michail Saakaschwili, der von einer »samte=
nen
Revolution« sprach, seine 20000 Anhänger dazu aufgerufen, auch das
Innenministerium zu stürmen, damit Schewardnadse die Parlamentarier nicht d=
orthin
zu einer Notsitzung zusammenrufen könne. Nach seinen Direktiven sollten auc=
h das
Staatsfernsehen und die Lokalverwaltungen durch ein Go-In von Schewardnadse=
-
Anhängern »gesäubert« werden. Die Loyalität der Regierungstruppen, die stra=
tegische
Gebäude im Stadtzentrum auch mit Panzern gesichert haben, bröckelt: 120 Sol=
daten
der Nationalgarde sind am Sonntag zu den Demonstranten übergelaufen.

In den westlichen Medien wird behauptet, daß in Georgien ein Volksaufstand=

stattfände, der durch den Betrug bei den Parlamentswahlen vom 2. November =

ausgelöst worden sei. Nun ist allerdings selten ein Volksaufstand so besche=
iden
ausgefallen wie dieser: 20 000 Demonstranten sind bei einer Gesamtbevölker=
ung
von fünf Millionen gerade vier Promille, so viel (besser: so wenig) hat die=

Regierungskoalition in den letzten Tagen auch mobilisiert. Zwar spricht seh=
r viel
dafür, daß die Wahlen zugunsten von Schewardnadse und seinen Verbündeten
gefälscht wurden – das heißt aber noch lange nicht, daß die Parteien, die n=
un in
Tbilissi geputscht haben, die Mehrheit erhalten hätten. Den entscheidenden =
Fehler bei
der Nachprüfung der Wahlergebnisse begeht man, wenn man nicht die Ergebniss=
e
aller Parteien berücksichtigt. So wird meistens nur das Ergebnis der Schewa=
rdnadse-
Partei »Für ein neues Georgien« (21 Prozent) und der verbündeten »Union der=

Demokratischen Wiedergeburt« (knapp 19 Prozent) mit dem Resultat der
prowestlichen Opposition verglichen, also Saakaschwilis »Nationaler Bewegun=

(ebenfalls knapp 19 Prozent), des »Demokratischen Blocks« von Nino Burdscha=
nadse
(knapp neun Prozent) und der »Neuen Rechten« (über sieben Prozent). Die Zah=
len der
einen seien nach oben, die der anderen nach unten gefälscht worden, heißt e=
s.
Obwohl das plausibel ist, ergibt sich ein ganz neues Bild, wenn man ein dri=
ttes
politisches Lager berücksichtigt, das gleichermaßen Schewardnadse und die
Opposition kritisiert, weil beide das Land ausplünderten und an den Westen =

verkauften. Diese Kraft wird gebildet von der Arbeiterpartei (zwölf Prozent=
) und der
Partei »Die Industrie wird Georgien retten« (knapp unter sieben Prozent). B=
eide haben
sich nicht an den Demonstrationen der bürgerlichen Opposition beteiligt. Es=
fällt auf,
daß der Westen den Wahlbetrug solange nicht kritisierte, wie die Hoffnung b=
estand,
daß sich Schewardnadse mit Saakaschwili und Burdschanadse einigen könnte. A=
ls ein
Dreiergipfel am 9. November platzte, weil die Opposition zu keinerlei Komp=
romissen
bereit war, suchte sich der angeschlagene Präsident einen neuen Partner: As=
lan
Abaschidse, Präsident der Teilrepublik Adscharien. Seine »Union der Demokra=
tischen
Wiedergeburt« ist bei den Wahlen landesweit zur zweitstärksten Kraft geword=
en, weil
sie allein in Adscharien 95 Prozent aller Stimmen bekommen hat. Obwohl hier=
mit
Sicherheit nachgeholfen wurde, darf man von einer gewissen Beliebtheit des =

»Großväterchens« – »Babu« ist der Kosename für Abaschidse – in der Region
ausgehen: Der Lebensstandard ist höher als im Rest des Landes, Bürgerkriegs=
truppen
und Mafiaclans hält der Regionalführer auf Distanz.

Für den Westen am gefährlichsten ist aber, daß Abaschidse Georgien wieder =
an die
Seite Rußlands führen will. Mit ihm als Partner wäre Schewardnadse, der nac=
h dem 11.
September bereits 100 US-Militärausbilder ins Land geholt und die NATO-
Mitgliedschaft beantragt hat, zu einer Kurskorrektur und zum Ausgleich mit =
Putin
gezwungen. Undenkbar etwa, wenn infolgedessen Georgien den Bau der derzeit =

weltgrößten Pipeline storniert, mit der BP Amoco ab 2006 aserbaidschanische=
s Öl
über die Türkei nach Westen liefern will, und statt dessen in eine russisch=
e
Alternativpipeline investiert. Um dies zu verhindern, hat sich die US-ameri=
kanische
Soros-Stiftung in den letzten zwei Wochen »massiv in die inneren Angelegenh=
eiten
eines souveränen Staates eingemischt«, so Schewardnadse. Abaschidse sprich=
t gar
von einem »von den Amerikanern finanzierten Umsturz«.


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