Nazistatthalter in Zagreb
Vor 75 Jahren hievten die faschistischen Besatzer Ante Pavelic und seine Ustascha im »Unabhängigen Staat Kroatien« an die Macht
Von Roland ZschächnerAm vergangenen Montag ist in Zagreb ein Film gezeigt worden, der beansprucht, die Wahrheit über das von Ende 1941 bis April 1945 existierende kroatische Konzentrationslager Jasenovac zu zeigen. Der Vernichtungskomplex für Serben, Roma und Juden sei – so wird in dem Streifen von Jakov Sedlar kolportiert – lediglich ein Arbeits- bzw. Sammellager gewesen. Außerdem sei die Zahl der Opfer allerhöchstens halb so groß wie offiziell mit 80.000 beziffert. Kroatiens Kulturminister Zlatko Hasanbegovic erklärte im Anschluss an die Vorführung, der Film würde ein Tabuthema beleuchten und sei deswegen ideal geeignet für den Schulunterricht. Wie der frühere Präsident Franjo Tudjman schlagen sich immer wieder hochrangige Politiker der heutigen Republik Kroatien auf die Seite der kroatischen Faschisten und deren Anführers Ante Pavelic, der von den Nazis und ihren italienischen Verbündeten an die Macht des am 10. April 1941 ausgerufenen »Nezavisna Drzava Hrvatska« (NDH; dt.: Unabhängiger Staat Kroatien) gebracht worden war.
Der Gründung des NDH war der Überfall der Naziwehrmacht und ihrer italienischen Verbündeten am 6. April 1941 auf Jugoslawien vorausgegangen. Der Vielvölkerstaat war auf den Angriff kaum vorbereitet. Die Armee wurde innerhalb kürzester Zeit vernichtend geschlagen, das Königshaus und die Regierung setzten sich nach London ab. Das Land wurde unter den faschistischen Besatzern aufgeteilt: Italien okkupierte Istrien, Montenegro sowie Teile von Slowenien und der dalmatinischen Küste. Deutschland stellte Serbien ohne die Vojvodina unter Militärverwaltung. In Kroatien, Bosnien und der Herzegowina entstand auf Druck des italienischen Diktators Benito Mussolini der Marionettenstaat NDH unter Führung der Ustascha. Berlin favorisierte zwar die Kroatische Bauernpartei als Statthalter in Zagreb, Rom konnte sich aber durchsetzen. An die Spitze des NDH wurde der Ustascha-Chef Pavelic gesetzt, der sich zum »Poglavnik« (Führer) erklärte. Offizieller Gruß wurde die Parole »Za poglavnika i za dom spremni!« (Für Führer und Heimat bereit!). Auch die katholische Kirche gab dem Staatsgebilde ihren Segen. Viele Priester schlossen sich den Faschisten an und waren selbst an Massakern beteiligt.
Die Ustascha wurde 1929 gegründet, war aber in Jugoslawien nicht öffentlich aktiv. Ihre Stützpunkte unterhielt die Organisation in Ungarn und vor allem in Italien, wohin Pavelic im selben Jahr nach der Ausrufung der Königsdiktatur in Jugoslawien geflohen war und wo er enge Beziehungen zu den herrschenden Faschisten pflegte. Die wenige hundert Anhänger zählende Gruppe war immer wieder an Terroraktionen beteiligt, etwa der Ermordung des jugoslawischen Königs Alexander I. und des französischen Außenministers Louis Barthou in Marseille am 9. Oktober 1934.
Ziel: Großkroatien
An die Macht gekommen, ordneten sich die Ustasche (Plural für Mitglieder der Ustascha) den Nazis und deren Kriegsplänen unter. Soldaten wurden für den Überfall gegen die Sowjetunion bereitgestellt, die deutsche Wirtschaft mit Arbeitskräften und Rohstoffen versorgt. Das Sagen in Kroatien hatte in letzter Instanz das Oberkommando der Wehrmacht in Zagreb.
Immer wieder war die Ustascha-Herrschaft der Grund für Streit zwischen Nazideutschland und Italien. Berlin störte sich vor allem an der Brutalität der kroatischen Faschisten. Dabei waren den Nazis die Mittel egal, was sie verärgerte, war, dass durch die blutige Repression das anfängliche Wohlwollen der Kroaten zunehmend in Ablehnung umschlug und damit dem Widerstand in die Hände gespielt wurde. Doch im Verlauf des Krieges waren die Besatzer im Kampf gegen die Partisanen zunehmend auf die Ustascha angewiesen, so dass sie sie in alle großen Operationen gegen die antifaschistische Bewegung einbanden.
Die Ustasche wollten ein »ethnisch reines«, katholisches Großkroatien errichten. Zu ihren Feinden erklärten sie Juden, das »internationale Freimaurertum«, Serben und Kommunisten. Eine Sonderrolle nahmen die Muslime in Bosnien ein. Sie galten in der Ustascha-Ideologie als »reine Kroaten«, die nur durch die osmanische Herrschaft vom katholischen Glauben abgekommen waren.
Vor allem gegen die fast 1,7 Millionen Menschen mit serbisch-orthodoxem Glauben gingen die Faschisten brutal vor. Ausgegebenes Ziel war es, ein Drittel von ihnen zu vertreiben, ein weiteres unter Zwang zum Katholizismus konvertieren zu lassen und die übrigen zu ermorden. Bereits im Sommer 1941 kam es zu den ersten Massakern an Serben. Verantwortlich für derartige Bluttaten war nicht selten die »Schwarze Legion«, eine paramilitärische Einheit, die den Namen der Farbe ihrer Uniformen verdankte und Teil der 70.000 Milizionäre zählenden »Ustaska vojnica« (Ustascha-Armee) war. Daneben bestand die Kroatische Heimwehr als reguläre Streitkraft. Beide Gruppierungen konkurrierten nicht selten miteinander, weswegen sie 1944 unter Oberbefehl von Pavelic zu den »Kroatische Bewaffneten Kräften« (HOS) zusammengeschlossen wurden.
Vernichtungslager Jasenovac
Zur Durchsetzung der Vernichtungspolitik wurde ein Lagersystem nach deutschem Vorbild errichtet. Das größte Lager befand sich bei Jasenovac bzw. Stara Gradiska im Sumpfland am Zusammenfluss der Sava mit Una, Stuga und Lonja. Es war das einzige Vernichtungslager in Europa während des Zweiten Weltkrieges, das nicht von den Nazis betrieben worden war.
In Jasenovac wurden Roma, Juden, Serben und Partisanen unter menschenunwürdigen Bedingungen eingesperrt und auf bestialische Art und Weise ermordet. Berichte von Überlebenden zeugen davon, wie mit Äxten, Messern und anderen Werkzeugen die Gefangenen von den Ustascha wortwörtlich abgeschlachtet wurden. Eine der wenigen Möglichkeiten, Jasenovac lebendig zu verlassen, war, zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt zu werden. Wie viele Menschen in Jasenovac ums Leben kamen, ist umstritten: In Kroatien und der westlichen Geschichtswissenschaft wird die Zahl mit über 80.000 Opfern angegeben, in Serbien wird indes wie im ehemaligen Jugoslawien von 700.000 Toten ausgegangen.
Nach dem Sieg der Partisanen im Jahr 1945 wurde der NDH zerschlagen. Ustascha-Milizionäre, die den Krieg überlebt hatten und in jugoslawische Gefangenschaft kamen, wurden vor Gericht gestellt. Vielen kroatischen Faschisten gelang die Flucht, sie konnten sich in Westeuropa und in Nord- oder Südamerika verstecken. So auch Ante Pavelic, der mit Hilfe der katholischen Kirche über das von Großbritannien besetzte Österreich, mit Station in Italien, nach Argentinien fliehen konnte, wo er unter dem Decknamen Pablo Aranjos lebte. In Jugoslawien war er zwischenzeitlich zum Tode verurteilt wurden. Nach einem missglückten Attentat am 10. April 1957 auf ihn verließ der Faschist Buenos Aires und ging nach Madrid, wo er von Diktator Francisco Franco aufgenommen wurde. Am 28. Dezember 1959 starb Pavelic im Deutschen Krankenhaus der spanischen Hauptstadt.
Der lange Schatten der Ustascha
Jedes Jahr am 28. Dezember wird in der Zagreber Herz-Jesu-Kirche zu Ehren von Ante Pavelic eine katholische Messe gefeiert. Der Anführer der faschistischen Ustascha und des »Unabhängigen Staates Kroatien« wird von katholischen Nationalisten weiterhin als »Poglavnik« (Führer) und Urvater der modernen staatlichen Unabhängigkeit verehrt.
Daran knüpfte auch Franjo Tudjman an. Tudjman war in den 90er Jahren Präsident in Zagreb und eine der treibenden Kräfte der Abspaltung Kroatiens von Jugoslawien. Dazu schrieb er die Geschichte des Zweiten Weltkrieges seit den 70er Jahren gezielt um: Die Verbrechen der Ustascha wurden relativiert und die Kroaten als Opfer einer aus Serbien gesteuerten kommunistischen Verschwörung dargestellt. Unter der Präsidentschaft von Tudjman wurde sich gezielt der Ustascha-Symbolik bedient. Unzählige Straßen wurden nach Faschisten umbenannt sowie antifaschistische Denkmäler geschliffen.
Jüngster Wiedergänger in dieser Tradition ist der derzeitige kroatische Kulturminister Zlatko Hasanbegovic von der von Tudjman gegründeten Kroatischen Demokratischen Union (HDZ). Die Zagreber Wochenzeitung Novosti veröffentlichte im Februar dieses Jahres Fotos mit Hasanbegovic, auf denen er eine Mütze mit dem Zeichen der Ustascha trägt. 1996 hatte er zudem in der Publikation Nezavisna Drzava Hrvatska (Unabhängiger Staat Kroatien) geschrieben, dem Organ der 1956 unter anderem von Ante Pavelic gegründeten faschistischen Partei »Kroatischen Befreiungsbewegung«. In den vergangenen Jahren fiel der promovierte Historiker damit auf, dass er kroatische Kriegsverbrechen und die Rolle der bosnischen SS-Division »Handzar« relativierte. (rz)
Само четири дана после мучког злочиначког хитлеровског уништавања и убијања Београда и више градова у Србији, нацистички савезници су у Загребу прогласили наказну државну творевину Хрвата коју су фашисти у Берлину већ 12.априла 1941. озваничили и признали покровитељство над будућим страдањима и истребљењу Срба и Јевреја и Рома уз све друге људе добре воље што не прихватају терор, протеривање и геноцид.
Суманути дани окупације никад и нигде не могу бити заборављени, још мање усташки злочини у низу логора попут оног у Јасеновцу и широм Хрватске где су Павелићеве трупе усташа и бојовника НДХ на најбестијалнији начин убили стотине хиљада логораша разне узрасти, од жена и стараца до деце и одраслих мушкараца, само због тога што су друге вере или националности. И жеље да Хрватска, у време Другог светског рата, постане етнички чиста територија.
У сећању на смутна времена у Београду је, у прелепом новомм простору Југословенске кинотеке, одржан комеморативни скуп на коме су приказани документарни филмови разних продукција и различитих годишта о стратиштима и сведочењима негдашњих логораша који су избегли страшну смрт од кама, маљева и сличних злочиначких оруђа Павелићевих усташа од почетка 1941. до дана слободе кад су партизанске јединице ослободиле заточенике и прогнале немилосрдне убице.
На скупу је говорио председник Републике Српске Милорад Додик: ”Кад је пре 75 година формирана НДХ то је био почетак огромног страдања Срба на овим просторима. Једини устанак против фашиста 1941. био је на српским националним подручјима, историјски факти говоре да су Срби носили антифашистичку борбу”.
Обележавање почетка Другог светског рата на просторима бивше Југославије и злочина нациста и њихових сарадника организовао је Одбор Владе Републике Србије за неговање традиција ослободилачких ратова Србије. Тим поводом се скупу обратио премијер Александар Вучић:
”Данас кад говоримо о том 10.априлу, кад је усташки пуковник Кватерник прогласио НДХ, то чудовиште од државе, број Срба у Хрватској је за 80 одсто мањи. Ми смо дали јасне одговоре на то кад смо осудили злочине, а сада треба да дају одговор и Хрватска и ЕУ. И то не само зато што Хрватску на то неко тера из Србије, него зато што је на то обавезује њена прошлост”.
Скупу су присуствовали и председница Народне скупштине Србије Маја Гојковић, министри у Влади, угледне личности из јавног и друштвеног живота, представници дипломатског кора.
Обележавању Дана почетка Другог светског рата, у години кад ће се се на свечан начин прославити и Седми јул кад је испаљена прва устаничка пушка пре 75 година, присуствовао је и председник СУБНОР-а Србије Душан Чукић. Такође и представници Удружења ”Јасеновац”, затим изасланици јеврејских, ромских и других организација чији су преци страдали у фашистичком оргијању које су осујетили антихитлеровска коалиција са великим доприносом у тој борби наших народнослободилачких партизанских јединица.