[ Attraverso "operazioni psicologiche" (PsyOps) gli eserciti
occidentali impegnati nella occupazione militare della
Bosnia-Erzegovina orientano oggi la gestione politica/coloniale del
protettorato in modo analogo a come, durante la guerra fratricida, i
servizi segreti della NATO orientavano le sorti del conflitto usando
la guerra psicologica (vedi Srebrenica, Markale, eccetera). Unità di
propaganda dell'esercito tedesco, quali la "Truppe für Operative
Information" (OpInfo, Mayen/Bundesland Rheinland-Pfalz) sono
particolarmente attive in questo senso, ed i loro responsabili non
fanno mistero dei metodi adottati per indurre "gli slavi" a sposare
"valori, principi europei", secondo le parole esplicite di Christian
Schwarz-Schilling, il nuovo "Alto Rappresentante" (che succede a Paddy
Ashdown). Si tratta in particolare del controllo o della creazione ex
novo di mass media quali giornali, riviste (ad es. "Mirko") o stazioni
radio (ad es. "Radio Mir").
Queste pratiche rimandano all'esperienza acquisita da analoghe
strutture della Wehrmacht nazista nel corso della II Guerra Mondiale,
particolarmente esperte nel fomentare conflitti "inter-etnici". Oggi,
comunque, su questi "principi europei", che sottendono concezioni
geopolitiche precise, tra le potenze occupatrici esistono idee molto
diverse, per cui le PsyOps tedesche stanno già mettendo in crisi ad
esempio i rapporti con la Gran Bretagna... (a cura di IS) ]

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56164

Rechtzeitig ordnen

16.12.2005

SARAJEWO/MAYEN (Eigener Bericht) - Psycho-Operationen einer
Propaganda-Einheit der Bundeswehr in Bosnien-Herzegowina führen zu
Einflusskämpfen zwischen den europäischen Besatzungsmächten. Die
ausländischen Truppen unterhalten Spezialabteilungen für offene
("weiße") und versteckte ("schwarze") Nachrichtengebung. Ziel ist die
Stabilisierung des Besatzungsregimes, das jetzt unter die Kontrolle
eines ehemaligen deutschen Ministers gestellt worden ist - Christian
Schwarz-Schilling. Der Medienprofi war Vorstandsmitglied mehrerer
fragwürdiger Wirtschaftsunternehmen und will "die Slawen"
(Schwarz-Schilling) "europäischen Prinzipien" unterwerfen. Zu diesen
Prinzipien scheint die Teilung der unter Schwarz-Schilling zu
vergebenden Pfründe zu gehören: Die britische Armee verlangt den
Rückzug deutscher Soldaten aus Vorzugsstellungen bei
Psycho-Operationen gegen die bosnische Bevölkerung - geopolitische
Perspektiven stehen auf dem Spiel. Die Auseinandersetzung bedroht
militärisch gesteuerte Medienprojekte, die zu den erfolgreichsten
Medien in Bosnien-Herzegowina gehören.

Positive Stimmung

Im Zentrum der Auseinandersetzungen zwischen den
EUFOR-Besatzungsmächten steht der "Psychological Operations Branch"
(PsyOps), der psychologische Maßnahmen steuert. Den PsyOps-Kampagnen
wird große Bedeutung für die Aufrechterhaltung des Besatzungszustands
in Bosnien-Herzegowina zugeschrieben. Wie die Bundeswehr mitteilt,
gehört es zu den PsyOps-Kampagnenzielen, eine "positive (...) Stimmung
in der Bevölkerung" gegenüber den Besatzungsarmeen zu schaffen. Auch
deren "Aktionen" im Land benötigten "Unterstützung" durch militärische
Propagandamaßnahmen [1], um aufkeimenden Widerstand früh zu erkennen
und bekämpfen zu können.

Früherkennung

Die PsyOps-Einheit in Bosnien-Herzegowina gilt als außerordentlich
erfolgreich und verfügt u.a. über eigene Printmedien sowie über die
Rundfunkstation "Radio Mir". Sie gehört zu den bekanntesten Sendern
des Landes. Rückgekoppelt werden die PsyOps-Medien mit der
PsyOps-"Zielgruppenanalyse", die sich auf Ausforschungen der
bosnischen Bevölkerung durch zivil gekleidete Besatzungssoldaten
stützt. "Die Ergebnisse haben Einfluss auf (PsyOps-, d. Red.)
Kampagnen, und wir erkennen mögliche Probleme im Land früher", erklärt
ein deutscher Soldat aus der PsyOps-Analyseabteilung.[2]
Teilerkenntnisse der Militärs werden auch der EU-Polizeimission zur
Verfügung gestellt.

Kampagnenführung

Im "Psychological Operations Branch" verfügen Bundeswehrsoldaten der
"Truppe für Operative Information" (OpInfo, Mayen/Bundesland
Rheinland-Pfalz) bislang über starken Einfluss. So ist ein deutscher
Militär Chefredakteur des PsyOps-Paradeproduktes, des Jugendmagazins
"Mirko", das mit einer monatlichen Auflage von 160.000 Exemplaren das
auflagenstärkste Magazin in Bosnien-Herzegowina ist. Die Zeitschrift
sei fast allen Jugendlichen in Bosnien-Herzegowina bekannt, 75 Prozent
von ihnen sind "nach Umfrageergebnissen sehr zufrieden mit 'Mirko'",
heißt es bei der Bundeswehr.[3] Wie eine Analyse der
PsyOps-Aktivitäten offenlegt, diente jede einzelne Ausgabe des Heftes
dazu, "ausgewählte PsyOps-Kampagnenziele zu unterstützen". Das Magazin
sei "ein ausgezeichnetes Mittel, um einen Dialog zwischen taktischen
PsyOps-Teams und der erwachsenen bosnischen Bevölkerung in Gang zu
setzen - durch die Interessen ihrer Kinder".[4]

PSK

Die deutschen Psy-War-Qualitäten sind international anerkannt, seitdem
die NS-Wehrmacht ihre Propaganda-Kompanien (PK) im Zweiten Weltkrieg
technisch und wissenschaftlich aufrüstete.[5] Die subversive
Infiltration mit Medien jeder Art wurde dem Widerstand im okkupierten
Europa in vielen Fällen zum Verhängnis.[6] Insbesondere gelang es den
NS-Psycho-Einheiten, ethnische Konflikte anzuheizen, ausländische
Arbeitskräfte mit falschen Versprechungen anzuwerben oder gegnerische
Soldaten zum Überlaufen zu bewegen. Einen separaten Zweig der
PK-Arbeit widmete Berlin seiner antisemitischen Hasspropaganda, die
Hunderttausende mit dem Leben bezahlten. Bereits wenige Jahre nach
Kriegsende stellten die überlebenden PK-Spezialisten ihr Wissen den
neuen Psycho-Einheiten der Bundeswehr zur Verfügung. Prominente
Antisemiten des Reichssicherheitshauptamts, die auch zur Ermordung
sowjetischer Offiziere aufgerufen hatten, arbeiteten nun der
"Psychologischen Kriegführung" (PSK) im Nachkriegsdeutschland zu.
Damals wie heute sind die entsprechenden Psy-War-Zentralen im Gebiet
um Mayen (Rheinland-Pfalz) untergebracht.

Besatzer-Rivalitäten

Die ständig verfeinerte Psycho-Arbeit der Bundeswehr, in deren Folge
es auch zu Bespitzelungen im eigenen Lande kam, rangiert seit dem
NATO-Krieg gegen Jugoslawien in der Spitzengruppe des Bündnisses. Um
die PsyOps-Erfolge auch nach einem möglichen Truppenabzug langfristig
zu sichern, war vorgesehen, den militärischen Medienapparat in
vorgeblich zivile Trägerschaft zu überführen. Dabei ist es zu
Auseinandersetzungen unter den Anteilseignern gekommen. Großbritannien
verlangt stärkeren Einfluss und droht mit einem Patt: Sollten die
Deutschen zu keinem Kompromiss bereit sein, werden die
Medien-Maßnahmen ("Einwirkung auf die Bevölkerung") von London
blockiert und damit auch für Berlin ohne den erhofften Ertrag bleiben.[7]

Insolvenz

Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen Berlin und
London wird Christian Schwarz-Schilling neuer "Hoher Repräsentant" des
Protektorats. Der ehemalige deutsche Minister für Post und
Telekommunikation bekleidete nach seiner Pensionierung mehrere
Aufsichtsratsämter in Firmen, die ihm Vergütungen in Höhe von mehreren
Hunderttausend Euro zahlten und später Insolvenz anmeldeten (Aubis,
Gigabell).[8] Die Affäre um die Firma Gigabell werfe auf den
Aufsichtsrat "kein gutes Licht", urteilt die deutsche Fachpresse.
Vorsitzender des Gigabell-Aufsichtsrats war Christian
Schwarz-Schilling.[9]

Genau die Zeit

Herr Schwarz-Schilling ist der politischen Ansicht, dass "auf dem
Balkan" "die Slawen" leben und "auf engstem Raum" auf "türkische
Abkömmlinge, ungarische Abkömmlinge usw." treffen. "Das ist ein
brodelnder Kessel, wenn er nicht geordnet wird", meint der neue
EU-Repräsentant und empfiehlt, "dort wirklich europäische Werte,
europäische Prinzipien einzubringen." Sollte "der Balkan" seine
"Lebensperspektive" nicht annehmen ("absolute Notwendigkeit"), werde
die Region zu einer "Durchgangszone für Schmuggel, Mafia, militärische
Banden usw., wie wir das ja teilweise in Südamerika beobachten können.
Dies wird geschehen, wenn wir das alles nicht rechtzeitig ordnen.
Jetzt genau ist die Zeit dafür. Sie muss genutzt werden."[10]


[1] Medien für Bosnien-Herzegowina;
www.streitkraeftebasis.de/C1256C290043532F/
FrameDocName/r_medien_fuer_bosnien_herzegowina. S. auch Aufklärung [
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/50814?PHPSESSID=g580amv9sa90mnt93p0jjrf6f7
]
[2] "PsyOps" wendet sich mit Botschaften an die einheimische
Bevölkerung; www.deutschesheer.de/redaktionen/heer/internet/
Contentbase2.nsf/docname/DECF603BDA064A1BC1256E67002FB889
[3] Medien für Bosnien-Herzegowina;
www.streitkraeftebasis.de/C1256C290043532F/
FrameDocName/r_medien_fuer_bosnien_herzegowina
[4] PSYOP C2W Information Operations in Bosnia;
www.iwar.org.uk/psyops/resources/bosnia/psyopc2w.htm. "Face to Face
Kommunikation erfolgt landesweit durch eine Vielzahl von EUFOR
Verteilertrupps und hat sich außerordentlich bewährt für die Gewinnung
von Informationen oder bei der Durchführung von Befragung. Als
Einstieg in die Kontaktaufnahme mit der Bevölkerung dienen den
Soldaten erfolgreiche Magazine wie die MIRKO, die in vier Sprachen für
die Kinder des Landes produziert wird." Europa steht für Frieden;
www.operative-information.de/einsatz/eufor.html
[5] Ortwin Buchbender: Das tönende Erz. Deutsche Propaganda gegen die
Rote Armee im Zweiten Weltkrieg, Stuttgart 1978
[6] Ortwin Buchbender et al.: Geheimsender gegen Frankreich. Die
Täuschungsoperation "Radio Humanité"
[7] Radiokrieg auf dem Balkan; Die Welt 07.12.2005
[8] Mysteriöser Tod eines Kronzeugen; Das Parlament 29.11.2004
[9] Schlamperei beim insolventen Provider Gigabell; heise news 21.09.2000
[10] Christian Schwarz-Schilling im Gespräch; BR alpha 22.11.2005

s. auch Deutsche Ausstattung für Grenzschutz in Bosnien-Herzegowina [
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/25052?PHPSESSID=g580amv9sa90mnt93p0jjrf6f7
] und "Wie im Protektorat" [
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/37644?PHPSESSID=g580amv9sa90mnt93p0jjrf6f7
] sowie Kriegsrendite [
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/55508?PHPSESSID=g580amv9sa90mnt93p0jjrf6f7
]