DAS RÄDERWERK EINES BETRUGS:
WIE DIE USA EINE KORRUPTE OPPOSITION IN SERBIEN SCHUF
Erklärung von Jared Israel (USA), Max Sinclair (USA), Professor Peter
Mäher (USA), Karen Talbot (Covert Action Quarterly) USA, Professor
Michel Chossudovsky (Canada), Niko Varkevisser (Global Reflexion)
Niederlande

Wir, die Unterzeichner, sind sehr besorgt, über das, was in Jugoslawien
passiert. Die loyalen Jugoslawen haben uns gezeigt, was Mut und Würde
heißt. Sie haben uns und Millionen anderen Menschen gezeigt, dass wir
uns erheben können gegen ein Reich, das Nationen zerstört und sich Neue
Weltordnung nennt, ein Reich, das vom Establishment der USA angeführt
wird. Von unserem günstigen Ausgangspunkt im Westen her wollen wir über
das berichten, was wir über die Einmischung des Westens in die
Jugoslawische Gesellschaft und die gegenwärtigen Wahlen wissen. Die
Jugoslawische Oppositionskoalition nennt sich selbst "demokratisch und
unabhängig". Wie unsere Untersuchung jedoch nachweist, ist sie von
Washington kontrolliert, und zwar von denselben Leuten, welche in den
letzten zehn Jahre versucht haben, Jugoslawien zu zerstückeln.

Im Juli 1999 fanden im Amerikanischen Senat Hearings über Serbien statt.
Der amerikanische Sondergesandte für den Balkan, Robert Gelbard, sein
Assistent, James Pardew und Senator Joseph Biden legten Berichte vor.
Sie erklärten ausdrücklich, dass die Vereinigten Staaten die sogenannte
"demokratische Opposition" bezahlen und kontrollieren.

Am Tage vor den Hearings stimmte der Senat der Vereinigten Staaten zu,
der Opposition 100 Millionen US-Dollar zu geben. Sonderbotschafter
Gelbard sagte: "In den zwei Jahren vor der Kosovo-Krise, haben wir 16.5
Millionen US-Dollar für Programme zur Unterstützung der serbischen
Demokratisierung ausgegeben." Er fügte hinzu, dass mehr als 20 Millionen
US-Dollar an Milo Djukanovic gegeben wurden, der der Regierung der
Jugoslawischen Republik Montenegro vorsteht.

Mit diesen Geldern wurde nicht nur Unterstützung geleistet, man gründete
damit sogar politische Parteien, Radiosender und selbst Gewerkschaften.
Würde irgendeine feindliche Macht in den USA das tun, was ihre Agenten
(in Jugoslawien) vor Ort taten, würde man sie ins Gefängnis werfen. Hier
eine Aussage von Gelbard's Assistent James Pardew:

"Nun, wir arbeiten mit Hilfe von Nichtregierungs-Organisationen. Wir
haben um Serbien herum einen Ring mit internationalen Radiosendern
aufgebaut, aber wir bieten diese (auch) unabhängigen Stimmen in Serbien
an, die internationale Einrichtungen benützen."

(Beachte hier den ungewöhnlichen Gebrauch des Wortes "unabhängig" in der
Bedeutung von "unabhängig von IHNEN, aber abhängig von den USA".)

Senator Joseph Biden war nicht überzeugt davon, dass die von Pardew
beschriebenen Maßnahmen weit genug gingen:

Biden: "Wir können Einrichtungen zur Verfügung stellen, aber sind wir
auch bereit, Einrichtungen, die Propaganda streuen zu schließen?"
Gelbard versuchte die amerikanische Regierungspolitik zu verteidigen,
indem er darauf hinwies, dass die USA doch während des Krieges gegen
Jugoslawien serbische Fernsehsender "geschlossen" hätten - und zwar
durch ihre Bombardierung.

Gelbard: "Das haben wir doch getan, Senator, während des Konflikts im
Kosovo, wir und  unsere Verbündeten"... Senator Biden, der Angst hatte.
Gelbard könnte zuviel sagen, unterbrach ihn:

Biden: " Nein, das weiß ich doch. Ich will wissen, wie das heute ist."

Gelbard: " Nun, soweit ich weiß, wurde das serbische Fernseh' von den
Einrichtungen des EUTELSAT getrennt, und wir haben dafür gesorgt, dass
wir sie, sobald sie einen Versuch machten, davon abtrennten."

Der Mechanismus zur Unterwanderung Serbiens

Gelbard berichtete, dass die Amerikanische Regierung in Jugoslawien
Gelder verteilte, und zwar über die " Nationale Stiftung für
Demokratie", die sich selbst als "Nichtregierungs-Organisation"
bezeichnet. Doch sie ist keine Nichtregierungs-Organisation. Sie wird
vom Amerikanischen Kongress finanziert.

Die Nationale Stiftung wurde 1983 geschaffen, um ein Problem zu lösen:
Die Menschen wussten mittlerweile, dass der CIA Leute bestach und
dubiose Frontgruppen aufbaute, um amerikanische Politik durchzusetzen.
"Als diese geheimen Aktivitäten ans Licht kamen (was unweigerlich
geschah), waren die Auswirkungen (fallout) verheerend." (Washington
Post, 22. Sept. 1991)

Der Kongress gründete daher die Nationale Stiftung für Demokratie, um in
aller Offenheit das zu tun, was der CIA früher im Geheimen getan hatte.
Das hatte einen großen Vorteil: Da die Unterwanderung nicht geheim
vonstatten geht, wie könnte sie dann aufgedeckt werden? Mit riesigen
Geldsummen ausgestattet, rekrutierte die Nationale Stiftung für
Demokratie und ihre Tochtergruppen in den anvisierten Ländern
"demokratische Aktivisten", "Friedensaktivisten" und "unabhängige
Ökonomen". Man schmeichelte diesen Leuten und bezahlte sie gut. Viele
Spesengelder. Dozenten-, Studien- und Assistenten-Stipendien. Man gab
ihnen das Gefühl, sie würden die Führer von Morgen im Amerikanischen
Reich sein.

Diese "Aktivisten" machten sich ihrerseits nun daran, in ihren
Heimatländern "unabhängige Organisationen" aufzubauen und dann von der
Nationalen Stiftung Gelder zu beantragen (bei einer Stiftung, die sie ja
ohnehin rekrutiert hatte). Und wie wunderbar! Die Nationale Stiftung
bewilligte ihnen immer das Geld!

Inzwischen rekrutierte die Nationale Stiftung in den gleichen Ländern
Reporter. Auch sie wurden hervorragend behandelt und bezahlt und in
"unabhängige Journalisten" verwandelt. Sie übernahmen Zeitungen, Radio-
und Fernseh-Stationen und gründeten neue. Diese "unabhängigen
Journalisten" konnten dann ihre Zeitungen oder Fernsehshows dazu
benützen, die "unabhängigen Aktivisten" zu verteidigen. Klagte jemand
die "Aktivisten" an, Agenten der USA zu sein, brandmarkten die
"unabhängigen Journalisten" dies als Angriff auf die "Freiheit",
ausgeführt von "verkappten, korrupten Interessen", die sich hinter
blankem "Nationalismus"  verbergen!

Alan Weinstein, der die Forschungsgruppe zur Planung der Nationalen
Stiftung leitete, erklärte  folgendes:  "Vieles von dem, was wir heute
tun, wurde vor 25 Jahren im Geheimen vom CIA getan."  (Washington Post,
21. Sept. 1991)

Wie schlau! Wunderbarerweise wurden aus "Agenten" "Aktivisten".
Organisationen und Personen, die taten, was die amerikanische Regierune
ihnen zu tun befahl, wurden zu "Institutionen der Bürgergesellschaft".
Führer, die den amerikanischen Versuchen, ihre Länder zu
destabilisieren. Widerstand entgegensetzten, wurden zu "korrupten
Nationalisten", die sich "gegen die Freiheit stellten". Beachtenswert
ist folgendes Statement der amerikanischen Außenministerin Madeline
Albright auf einem Treffen der Nationalen Stiftung für Demokratie, das
vom ÜS-Außenministerium in Deutschland abgehalten wurde:

"Ich weiß, dass eines der Themen, die Sie heute diskutieren werden, sein
wird, wie man am besten die Institutionen der Bürgergesellschaft
unterstützen kann. Das ist insbesondere in Serbien von entscheidender
Bedeutung, wo gegenwärtig mutige politische und kommunale Führer,
Journalisten, Studenten und andere Aktivisten versuchen, das Räderwerk
der Freiheit zu schmieden. Wir fühlen uns geehrt, einige dieser mutigen
Führer heute hier unter uns zu haben."

Und nie zuvor wurde solch ein Mut so gut finanziert.

Doch wozu ist solch ein riesiges Netzwerk "unabhängiger" Frontgruppen
gut? Es wird gebraucht, um die Zielländer weich zu klopfen, und eine
amerikanische politische und wirtschaftliche Übernahme zu erleichtern.
Gelingt den Vereinigten Staaten diese Übernahme, können die
"Institutionen der Bürgergesellschaft" dazu verwendet werden, den
Widerstand gegen die schrecklichen Auswirkungen einer Verwandlung in
eine amerikanische Kolonie zu unterminieren.

Wie man Demokratie kauft

In einem Bericht vom Dezember 1998 beschreibt die Nationale Stiftung für
Demokratie einige der von ihr gegründeten und/oder übernommenen Gruppen
in Jugoslawien. Die Liste ist nicht vollständig. Wir hoffen, noch mehr
aufdecken zu können.

(Zitatbeginn) "Die Nationale Stiftung für Demokratie hat, gemeinsam mit
der Soros Stiftung, seit 1988 im früheren Jugoslawien
Demokratie-Aufbau-Programme unterstützt. Die Nationale Stiftung für
Demokratie hat es Zeitungen, Radio- und Fernsehstationen ermöglicht,
Material und Ausrüstung zu kaufen, darunter Druckkapazitäten und
Übertragungs-Sender. Zu den Nutznießern in der Vergangenheit gehören:
die Zeitungen Nasa Borba, Vreme und Danas, der Fernsehsender TV Negotin,
die wichtige Nachrichtenagentur BETA, und das Radio B-92, die
Vereinigung Unabhängiger Elektronischer Medien (ANEM). Gelder der
Nationalen Stiftung für Demokratie wurden auch dazu verwendet,
talentierte junge Journalisten aus der Bundesrepublik Jugoslawien mit
Assistenzstipendien zum beruflichem Training in die USA zu bringen.
Andere von Amerika finanzierte Gruppen sind: das Humanitäre Zentrum für
Recht (HLC), das Stiftungszentrum für Demokratie, eine starke
Nichtregierungs-Organisation unter der Leitung von Dragoljub Micunovic
mit Sitz in Belgrad, die Europäische Bewegung von Serbien und die G-17.
Das Zentrum für Anti-Kriegs-Aktion (CAA) hat Stiftungsgelder erhalten
für die Entwicklung einer unabhängigen Bürgergesellschaft in Serbien,
indem es (das CAA) den politischen Aktivismus in den größeren Städten
des Landes ermuntert und die außerhalb von Belgrad operierenden
einheimischen Nichtregierungs-Organisationen begünstigt.

"Westliche Organisationen sollten ihre direkte Unterstützung der
unabhängigen Medien in Serbien, Montenegro und im Kosovo vergrößern.
Besondere Aufmerksamkeit sollte man der Unterstützung der unabhängigen
elektronischen Medien in Serbien widmen, wie etwa Radio B-92 und TV
Negotin; die Beihilfe sollte auch die Errichtung von kleinen
"Untergrund-Druckereien und Verteilernetzwerken zum Ziel haben.

"Der Westen sollte der demokratischen politischen Opposition dabei
helfen, ein konkretes Programm aufzustellen, das der zerstörerischen
Politik des Milosevic-Regimes positive Alternativen entgegensetzt.
Demokratische Denk-Fabriken, unabhängige Forschungsorganisationen und
Expertengruppen sollten unterstützt werden, um diese Empfehlungen für
eine alternative Politik weiter zu entwickeln; (Nationale Stiftung für
Demokratie -) Organisationen sollten damit fortfahren, politischen
Parteien der Opposition sachdienliche Hilfe zu geben bei der
Koalitionsbildung, Nachrichtenübermittlung, Medienreichweite,
Operationsverbesserung von Zweigbüros der Partei und Wahlüberwachung.

"Demokratische Kräfte in Montenegro, darunter Medien, Denkfabriken,
Studentengruppen, Menschenrechtsorganisationen müssen finanziell
unterstützt und langfristig betreut werden.

Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, die Kooperation zwischen
Gewerkschaften und politischen Parteien zu intensivieren. Darüber hinaus
müssen die unabhängigen Medien dazu angehalten werden, über die Arbeit
der unabhängigen Organisationen zu berichten ."(Ende des Zitats) (l)

Wir bitten Sie dringend darum, sich stets vor Augen zu halten, dass die
Begriffe "unabhängig", "demokratisch" und "Nichtregierungs-..." nur
Decknamen sind, die die Nationale Stiftung für "Demokratie" für
Organisationen benützt, die sie in aller Welt schuf, um Regierungen und
Gesellschaften aus den Angeln zu heben, Gesellschaften, die sie
rekolonisieren, zerstückeln oder kontrollieren will.

Doch zurück zu den Anhörungen im Senat. Dort tauschten sich Senator
Biden und Sonderbotschafter Gelbard über Serbiens "demokratische
Opposition" wie folgt aus:

"Biden: Was können wir im Innern Serbiens tun? Wenn zum Beispiel (Vuk)
Draskovic weiterhin Zugang zum Studio B verweigert wird, was
wahrscheinlich -"

"Gelbard: Nein , ihm wurde in Wahrheit Zugang zu Studio B zum Radio B-92
gewährt, ein Studio, (das) gerade als Radio B-292 neu eröffnet wurde.
Wir wollen, dass Draskovic das Studio B für den Rest der Opposition
öffnet, und das ist eine Botschaft, die er von uns in den nächsten Tagen
erhalten wird."

Gelbard war Clintons Top-Berater für Jugoslawien. Biden ist ein
führender anti-serbischer Senator der Vereinigten Staaten. Diese beiden
Männer sind so sehr mit der Kontrolle der "unabhängigen" serbischen
Opposition befasst, dass sie bis auf die Minute(!) Kenntnis davon haben,
ob Draskovic, Djindjic und Djukanovic den Büroraum und die Sendezeiten
bei Studio B in Belgrad korrekt untereinander aufteilen.

Eine der angeblich unabhängigen Gruppen, die durch die Nationale
Stiftung für Demokratie finanziert wird, ist die G-17-Gruppe der
sogenannten "unabhängigen" Ökonomen. Die G-17 und die "demokratische
Opposition" haben das getan, was Gelbard und Biden von ihnen zu tun
wünschte. Sie trafen sich monatelang, um die gegenwärtigen Wahlen in
Jugoslawien vorzubereiten.

Die Unterstützung eines einzigen Kandidaten

Am 2. August 2000 berichtete "Agence France Press", dass sich eine
Delegation der "demokratischen Opposition" hinter verschlossenen Türen
mit der montenegrinischen Führung traf, und dass sie versuchte, die
Montenegriner zu überzeugen, den Kandidaten der "demokratischen
Opposition" für die Präsidentschaft zu unterstützen:

"Zur serbischen Delegation gehörten Zoran Djindjic von der
Demokratischen Partei und Vojislav Kostunica von der Demokratischen
Bewegung für Serbien (DSS), dem aussichtsreichsten Herausforderer von
Milosevic.

"Auf dem Treffen, das einen Tag nach dem Treffen der amerikanischen
Außenministerin Madeline Albright mit dem montenegrinischen Präsidenten
Milo Djukanovic in Rom stattfand, wurden die jugoslawischen
Oppositionsgruppen dazu gedrängt, ihre Wahlboykottdrohungen fallen zu
lassen und sich zum Sturz Milosevic's zu vereinen." (AFP, 2.8.2000)

Hier noch weitere Informationen über die Albright-Visite in Rom, bei der
sie Djukanovic traf:  "Außer über die Wahlthemen wurden laut Albright
mit Djukanovic Wege diskutiert, wie die Hilfe für Montenegro zu
intensivieren sei, da das Land mit einer schweren Wirtschaftskrise
kämpft." (AFP, v. l.8.2000)

Also bot Albright Milo Djukanovic Geld an, wenn er die sogenannte
"unabhängige" Opposition unterstütze würde.

Zunächst lehnte Djukanovic das ab. Kostunica kritisierte ihn öffentlich,
dass er dem Team nicht beitreten wollte. Dann aber, am 11. September,
unterstützte Djukanovic Kostunica. Frau Albright hatte das bekommen, was
ihr Geld wert war. Es war ein ausgesprochener Glücksfall für die
amerikanischen Agenten, die mit ihren Handlangern der Nationalen
Stiftung für Demokratie daraufhinarbeiteten, Kostunica in die sonst
aussichtslose Gruppierung mit Djindjic, Djukanovic und zahlreichen
anderen, unter dem Schirm der US-Sponsorenschaft stehenden Personen,
hinein zu manövrieren. Kostunica selbst hat nur eine sehr schwache
Organisation hinter sich. Er hängt bei der Wahlkampagne daher stark von
den US-kontrollierten Parteien, Gruppen und Massenmedien ab. Sollte er
die Präsidentschaftswahlen gewinnen, würden die amerikanischen
Marionetten vor Ort (Pardon! Die "demokratischen Aktivisten") seine
Regierungsmitarbeiter stellen. Diese "demokratische Opposition" hat ein
Programm angenommen, das für sie von der G-17 geschrieben wurde, der
Gruppe neoliberaler Ökonomen in Belgrad, die von der Nationalen Stiftung
für Demokratie finanziert wird. Dieses Programm wird in den Webseiten
sowohl von der G-17 als auch von der "Studentengruppe" Otpor verkündet.
Das Programm listet eine Reihe von Punkten auf, auf deren Durchführung
sich die "demokratische Opposition" verpflichtet, sollte sie die
Präsidentschafts- /und oder anderen Wahlen gewinnen. Hier einige der
Hauptpunkte:

l. Das "demokratische Oppositions"-Programm schlägt die Option für die
Annahme der Deutschen Mark als legale Währung für ganz Jugoslawien vor,
dies in der Nachfolge der Nato-Kräfte in Bosnien, dem Kosovo und
Montenegro. Das würde aber zur sofortigen Verarmung des jugoslawischen
Volkes führen und das Land von Deutschland ökonomisch abhängig machen.

2. Das Programm der "demokratischen Opposition" ruft dazu auf, alle
Preiskontrollen abzuschaffen. Keine Stützung der Nahrungsmittelpreise,
keine sozialen Programme. Die arbeitenden Menschen, inklusive eine
Million Flüchtlinge, deren Lage jetzt schon schwierig ist, würden
Nahrungsmittel zu westlichen Preisen, jedoch ohne die erforderlichen
westlichen Löhne kaufen müssen.

3. Das Programm ruft zu einer sofortigen Schockbehandlung durch die
Einführung einer durchgängig kapitalistischen Gesellschaft auf, freilich
ohne zuvor die Jugoslawen mit den notwendigen finanziellen Mitteln
auszustatten, um in solch einer Gesellschaft partizipieren zu können.
Das Ergebnis wäre: die Übergabe der Kontrolle der gesamten
jugoslawischen Wirtschaft in fremde Hände. Ähnliche Maßnahmen zur
Anwendung der sogenannten "modernen Wirtschaftsideologie" haben bereits
erfolgreich die russische Wirtschaft zerstört.

4. Erstaunlicherweise erwähnt das Programm der "demokratischen
Opposition" mit keinem Wort die verbrecherische Aggression der Nato
gegen Jugoslawien.

5. Das Programm ruft zu Kürzungen in den öffentlichen Ausgaben, zur
Demilitarisierung, radikalen Steueränderungen, drastischen
Einschränkungen der Macht der Zentralregierung auf. Alle diese Maßnahmen
bereiten Jugoslawien auf eine Kontrolle von außen vor.

6. Das Programm wird das US-Diktat akzeptieren, dass Jugoslawien nicht
mehr besteht und Serbien auf Knien angekrochen kommen muss, um von
Washington neu anerkannt zu werden.

7. Das würde aber auch die sofortige Aushändigung aller Besitztümer und
historischen Rechte des Jugoslawischen Staates bedeuten. Diese
Besitztümer sind Milliarden wert und schließen folgendes mit ein: die
Botschaften, die Jugoslawische Marine, die Jugoslawische Armee, die
Luftwaffe, die Bankguthaben, die überall auf der Welt eingefroren sind,
ferner Auslandsbesitz, Eigentum, das das Jugoslawische Volk seit Ende
des Ersten Weltkrieges erworben hat.

Kostunica's Kandidatur ist nichts anderes als der Versuch, die leicht
erkennbaren Gesichter der diskreditierten Agenten der USA in Jugoslawien
zu überkleistern.

Eine Ehrenrolle für die Entlarvten

Die Koalition, die Kostunica stützt, umfasst:

Zoran Djindjic, Führer der Demokratischen Partei, der während des
Nato-Bombardements aus Serbien floh und der sich vor, während und nach
dem Bombardement mit den Gleichgesinnten von Gelbard und Albright traf,
um ihr Geld anzunehmen.

Ms. Vesna Pesnic und eine Mannschaft ähnlicher "Aktivisten", die schon
Anfang der 1990er Jahre ausgesucht worden waren, um Serbiens legitime
militärische" Verteidigung gegen die ausländische Aggression und die
illegalen Abspalter zu untergraben.

Nenad Canak, Präsident der Vojvodina-Liga der Sozialdemokraten, der zu
einer Republik Vojvodina aufrief und der einen Focus für Sezessionisten
in der ganzen Nation bereitstellt.

Die Opposition wird von Milo Djukanovic unterstützt, dessen Regierung
das Kroatische Militär einlud, Sonderpolizei auszubilden und der, laut
der britischen Zeitung Independent, britische SAS-Truppen ins Land
holte, um Scharfschützen für die Ermordung von Jugoslawischen
Armee-Offizieren auszubilden.

Was beabsichtigt die amerikanische Regierung mit diesem Vorgehen?

Die Regierung der Vereinigten Staaten will das Serbische Volk und andere
projugoslawischen Völker als eine Kraft ausschalten, die fähig ist, der
amerikanisch/deutschen Herrschaft auf dem Balkan und dem Osten
Widerstand zu leisten. Daran ist nichts Neues. Das deutsche
Establishment hat bereits über 100 Jahre lang versucht, die Serben als
politische Kraft zu vernichten.

Senator Biden sagte das bei den Anhörungen vom 29. Juli 1999 ganz klar:

"Ich meine, um ein Beispiel zu geben - es ist wirklich erstaunlich, was
passieren kann, wenn man die Extreme eliminiert. Ich meine, dass das
einzig Gute, was der Republik Serbien je passieren könnte, ist, wenn wir
Milosevic zu Klump schlagen. Eine andere Alternative gibt es nicht... Es
ist erstaunlich, welch heilsame Auswirkung das auf die Extreme in
Ländern hat. Und deshalb ist das einzig Wahre - mein Traum ist es,
Milosevic im Gefängnis zu besuchen. (Gelächter.) Das ist mein voller
Ernst. Ich mache hier keine Witze. Denn wenn wir Milosevic ins Gefängnis
werfen, dann werden sich die Dinge in der Region drastisch ändern."
(Senator Joseph Biden, Senatsanhörungen über Serbien, 29. Juli 1999).

Man muss hier anmerken, dass Senator Biden mit "Extremen" Völker meint,
die sich weigern, vor dem amerikanischen Stiefel in die Knie zu gehen.
Glauben Biden und Gelbard und andere amerikanische Herrn von
Marionetten, dass Kostunica genug Stimmen bekommt, um zu gewinnen? Wir
bezweifeln es. Schließlich sind in seinem Kampagnen-Apparat Personen,
die als US-Agenten entlarvt wurden. Sollte Kostunica jedoch gewinnen,
dann wäre das für die USA fantastisch. Ganz gleich welche Absichten
Kostunica hat, er verfügt nur über eine sehr kleine Organisation; die
von den Vereinigten Staaten bezahlten Oppositionskräfte, die zahlreich
sind, würden seinen Regierungsapparat überschwemmen.

Die USA würde ihre führende Rolle in solch einer Jugoslawischen
Regierung auf die gleiche Weise ausüben, wie sie ihre frührende Rolle im
Kosovo ausübt. Seit die Nato vor 15 Monaten im Kosovo einmarschierte,
wurden etwa 350.000 ethnische Serben, Roma, muslimische Slawen, Kroaten,
Juden, Türken und antifaschistische ethnische Albaner vertrieben. Selbst
die Vereinten Nationen geben zu, dass sich das Kosovo in ein
Gangster-Paradies verwandelt hat. 10.000 Frauen wurden von den
amerikanischen Verbündeten, der Kosovo Befreiungs Armee, gekidnappt und
in die Prostitution gezwungen. Das ist es, was Jugoslawien erwarten
könnte, wenn die amerikanischen Agenten die Regierung in ihre Hände
bekämen.

Man muss sich einmal vergegenwärtigen, wie die USA ihre Verbündeten
behandelt hat: die proislamistischen Muslime Bosniens und die
neo-nazistischen Kroaten. Zieht man alles in Betracht, dann haben diese
Gruppen rein gar nichts davon profitiert, ihren amerikanischen und
deutschen Herrn so gehorsam gewesen zu sein. Sie sind heute in jeder
Hinsicht schlechter dran als zuvor, als sie sich illegal von Jugoslawien
abtrennten. Man sehe sich nur andere Länder an. Zum Beispiel Russland.
Die Russische Regierung war voll kooperationsbereit und fügsam und hat
jede noch so schreckliche Maßnahme hingenommen, zu der die USA ihr
"geraten" hatte. Sie half den Vereinigten Staaten, die russische
Wirtschaft kaputt zu machen. Und was hat das Volk dafür bekommen? Die
schlimmste Armut seit dem II. Weltkrieg. Eine untergehende Bevölkerung.
Doch die Bevölkerung Serbiens hat in den letzten zehn Jahren Widerstand
geleistet. Sollte sie jetzt damit aufhören, sollte sie den schönen
Worten "Freiheit", "Demokratie" und "moderne Wirtschaftsmaßnahmen" auf
den Leim gehen, wie das andere auch getan haben - bleibt zu fragen, was
sie dann erwarten könnten. Könnten sie erwarten, dass man sie genau so
"gut" behandelt wie die Russen und Bulgaren, die als Nationen keinen
Widerstand geleistet haben? Nein. Die loyalen Jugoslawen würden dieselbe
Behandlung erfahren, die die Vereinigten Staaten den amerikanischen
Indianern zukommen ließ. Man pflegte einst zu sagen: "Nur ein toter
Indianer ist ein guter Indianer."

Sollten die Vereinigten Staaten von Amerika die Kontrolle über den
Jugoslawischen Regierungsapparat erringen, würden sie versuchen, dass
Volk kaputt zu machen. UCK-Terroristen würden überall ins Land
eindringen. Die Nato würde versuchen, das Volk zu entwaffnen, während
die Faschisten die serbische Kultur zerstören würden. Man würde Menschen
vertreiben, die nicht wüssten, wohin sie gehen sollten. Die Preise
würden in den Himmel schießen. Man würde sich der Industrieunternehmen
bemächtigen. Geheime Listen von Personen, die man angeblicher
"Kriegsverbrechen" verdächtigt, würde man benützen, um jeden Führer, der
Widerstand leistete zu verhaften oder zu ermorden. Die Jagdsaison auf
Serben und andere jugoslawische Loyalisten würde eröffnet werden.
Natürlich würden die Jugoslawen das nicht wie Lämmer hinnehmen. Solch
eine Regierung würde vom einfachen Volk aus der Macht gejagt werden.

Zehn Jahre lang hat das Volk von Jugoslawien beweiskräftig erlebt, dass
die Amerikanische Regierung keine Gnade kennt. Wir glauben daran, dass
die Jugoslawen ihren Widerstand jetzt nicht aufgeben werden.

Fußnoten:

1. Der volle Text der Anhörung über Serbien vom 29. Juli 1999 ist in:
http://www.emperors clothes.com/analysis/hearin.htm erhältlich.

2. Der NBD-Bericht ist eine "Erklärung von Paul B. McCarthy, Nationale
Stiftung für Demokratie für die Kommission über Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa". Zu lesen in:
http://emporerors-clothes.com/news/ned-l.htm.

3. Mehr zur G-17 siehe den Artikel: "Wer ist die G-17, Medizin des
Internationalen Währungsfonds im Tarngewand" von Professor Michel
Chossudovsky. Er wird in Kürze zu lesen sein in:
http://emperors-clothes.com/articles/chuss/G-17.htm.


Übersetzt v. I.P., Arbeitskreis Jugoslawienkrieg, Darmstadt, Anfang
Oktober 2000.

E N D E