[ Quattrocchi, prima di essere ucciso in Iraq, aveva lavorato per la
IBSSA, una ditta di mercenariato guidata da un tedesco, attiva tra
l'altro in Kosovo...
Sullo strano curriculum di questi "ostaggi civili", anche la stampa
italiana sta rivelando dettagli inquietanti. Uno dei rapiti pare essere
stato impegnato - da volontario (sic) - in Croazia. Invitiamo tutti a
farci pervenire gli articoli e le informazioni utili in tal senso,
apparse in questi giorni sulla stampa italiana. ]


http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/1082191418.php

17.04.2004

Deutsche Spur

GENOVA/BERLIN/BAGDAD (Eigener Bericht) - Der im Irak erschossene
italienische Kombattant Quattrochi war Mitglied einer internationalen
Söldnerorganisation, in deren Führung ein deutscher Staatsbürger
arbeitet, ein Gründungsmitglied der Organisation. Mitglieder des
Söldnerrings (International Bodyguard and Security Services
Association/IBSSA) wurden u.a. im Kosovo eingesetzt und rühmen sich
blutiger Auftragsarbeiten in Afrika und Afghanistan. Nach eigenen
Angaben ist die IBSSA für mehrere westliche Regierungen tätig (u.a. für
die US-Armee). In Deutschland darf der Ring für seine
völkerrechtswidrigen Aktivitäten unbehelligt werben.

,,General Director" der IBSSA war über längere Zeit der deutsche
Staatsbürger Fritz Wendland. Wendland fungiert heute als Mitglied im
,,Executive Committee" und wird als einer der sechs ,,Honorary Founding
Members" der IBSSA geführt. Für Kontakte des Ringes in Deutschland
nennt die IBSSA einen Julius Eugen Graf von Strähle. Mehrere führende
IBSSA-Organisatoren hielten sich zuletzt Mitte März in Deutschland auf
und warben in Nürnberg Interessenten an. Obwohl die Tätigkeit des
Ringes sowohl nach deutschen wie nach internationalen Gesetzen unter
Strafe steht, griffen die deutschen Behörden nicht ein. Unbehelligt
blieb auch ein bewaffnetes Wehrsporttreffen, das die IBSSA 1999
ebenfalls in Deutschland abhielt. Für Oktober 2004 kündigt der Ring
einen ,,Weltkongress" gegen ,,Kriminalität und Terrorismus" an, der in
Berlin stattfinden soll.

Hohe Moral

Bei mehreren IBSSA-Aktivisten handelt es sich um gewöhnliche
Kriminelle, berichtet die italienische Presse.1) So entstammt der im
Irak erschossene Söldner Quattrochi dem Rotlichtmilieu Genuas. Ein
Kollege des Erschossenen steht wegen Mordversuchs unter Anklage. Andere
Bekannte sind wegen des Betriebs illegaler Wett- und Spielunternehmen
(u.a. Video-Poker) vorbestraft. Der Blutlohn in internationalen
Söldnerbanden, die im Auftrag westlicher Behörden arbeiten, beträgt
zwischen 4.000 und 6.000 Euro monatlich.

Trotz der kriminellen Zusammenhänge, die die Genoveser
Staatsanwaltschaft in einem Ermittlungsverfahren untersucht, feiert die
italienische Regierung den Söldner Quattrochi als ,,Helden". Er habe
die Tugenden Italiens wiederbelebt und der Nation ein Vorbild hoher
Moral hinterlassen, heißt es im Corriere della Sera, einem als seriös
geltenden Blatt der Regierungsmehrheit. Sämtliche italienischen Medien
verschweigen die Namen der internationalen IBSSA-Hintermänner, deren
Spur nach Deutschland führt.

1) Il manifesto, 16.04.2004

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