Liebe Leute,
zur Krise in Mazedonien folgende Texte:

WASHINGTON HINTER DEN TERRORISTISCHEN ANSCHLÄGEN IN MAZEDONIEN
von Michel Chossudovsky [23. Juli 2001]
URL der englischen Originalversion:
http://emperors-clothes.com/articles/choss/behind.htm
Übersetzung aus dem Englischen: Klaus von Raussendorff
Nachdruck und Verbreitung zu den am Ende des Textes genannten
Bedingungen erwünscht !
- Anl. 1 -

DEUTSCHE UNSCHULD
Von Matthias Küntzel
Aus Ossietzky - Zweiwochenschrift für Politik, Kultur, Wirtschaft
14/2001
- Anl. 2 -

KRIEG UND FRIEDEN IM BUNDESTAG
von Andreas Buro
Aus Ossietzky - Zweiwochenschrift für Politik, Kultur, Wirtschaft
14/2001
- Anl. 2 -

Z u d e n T e x t e n :

1. Michel Chossudovsky belegt aufgrund öffentlich zugänglicher Quellen
folgenden Sachverhalt: Die von den USA gesponsorten terroristischen
Anschläge ebenso wie der scheinheilige "Friedensplans" verfolgen die
Absicht, Mazedonien schließlich zu zerstückeln und das Land wie Bosnien
und Kosovo in ein NATO-Protektorat zu verwandeln. Die Operation
"Essential Harvest", angeblich zur Entwaffnung der albanischen Rebellen,
die von britischen Fallschirmjägern geleitet werden soll, würde den
ersten Schritt zu einer militärischen Besetzung mazedonischen
Territoriums darstellen. NATO-Streitkräfte schützen nicht nur die
Rebellen in den Gebieten unter ihrer Kontrolle, MPRI-Berater unter
Vertrag mit dem Pentagon, helfen auch bei der Durchführung "ethnischer
Säuberungen" in diesen Gebieten. In diesen funktionieren die
mazedonischen Staatseinrichtungen bereits nicht mehr.
Mit anderen Worten, die Gebiete unter UCK-Kontrolle - die an Kosovo
angrenzen - sind de facto unter der Jurisdiktion der NATO. Mehr noch, es
gibt Anzeichen, dass die UCK - mit NATO-Unterstützung - versuchen
könnte, eine einseitige Abtrennung des Kosovo von Jugoslawien
auszulösen. Das würde nicht nur die politische Krise in Belgrad
verschärfen, es würde auch die Frage des politischen Status der von der
UCK besetzten Territorien aufwerfen, aus denen die mazedonische
Bevölkerung vertrieben wurde (vielfach in derselben Weise, in der die
Serben aus dem Kosovo vertrieben wurden). Bei diesem Vorhaben ist die
Absicht der NATO klar, sie besteht darin, Mazedonien als Land zu
zerstückeln und zu zerstören.
(Anl. 1)

2. Matthias Küntzel untersucht die deutsche Unterstützung des
albanischen Terrorismus und Separatismus: Der stellvertretende
Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Gernot Erler, äußerte kürzlich
in einem Radiointerview die Ansicht, in Anbetracht des ,,albanischen
Strebens nach Separation in Mazedonien und im Kosovo„ müsse man
,,nach
der Zukunft der Grenzen in dieser Region (fragen), ob sie eigentlich für
uns unantastbar sind, oder ob man bereit wäre, diese zum großen Teil ja
willkürlich gezogenen Grenzen in irgendeiner Weise, natürlich nach einem
entsprechenden politischen Prozeß, zu verändern.„
„In Prizren haben es die deutschen Soldaten den albanischen
Kämpfern der
Kosovo-Befreiungsarmee überlassen, das in der Stadt geltende Recht zu
bestimmen, und damit die serbischen Familien ihrem Schicksal
überlassen„, kritisierte der in Paris erscheinende Figaro. Die UCK
habe
erklärt, Prizren stehe vollständig unter ihrer Kontrolle, bestätigte
auch die FAZ. „Selbst das geistliche Oberhaupt der Serben im
Kosovo,
Bischof Artemije, hatte vergeblich Sicherheitsgarantien vom deutschen
Kfor-Kontingent in Prizren erbeten.„ Die beinahe uneingeschränkte
Herrschaft der UCK über Prizren wurde niemals in Deutschland, wohl aber
von Stellen der Vereinten Nationen kritisiert – folgenlos.
Als Außenminister Fischer Anfang April in Pristina mit dem ehemaligen
UCK-Chef (und heutigem TMK-Kommandeur) Agim Ceku konferierte, war stets
auch die Abtrennung des Kosovo von Jugoslawien und dessen Unabhängigkeit
mit im Gespräch. Im Prinzip scheint der deutsche Vizekanzler diesen
Absichten zugestimmt zu haben. Wie sein Adlatus Winfried Nachtwei,
Bundestagsabgeordneter der Grünen, in einem Reisebericht bekundet, habe
man „die kosovo-albanischen Politiker zu mehr Geduld und Vernunft
in
ihrem Unabhängigkeitsbestreben gedrängt.„
Während man sich nach außen mit allzu forschen
Unabhängigkeits-Postulaten nicht den Mund verbrennen will, wird
unterschwellig auf die Verschiebung der Grenzen und eine territoriale
Beantwortung der „albanischen Frage„ hingewirkt –
gestützt auf eine
Öffentlichkeit in Deutschland, der dieser provokante und eigensinnige
Kurs als pure Selbstverständlichkeit erscheint. Je mehr die heutige
deutsche Albanienpolitik dem Auftreten Hitlerdeutschlands auf dem Balkan
ähnelt, desto mehr gilt die Gewißheit, daß im Kosovo zwischen alter
Nazi-Politik und neuer deutscher Intervention nicht ein Spurenelement an
Kontinuität besteht, als Kernbestand der neudeutschen Identität.
(Anl. 2)

3. Andreas Buro untersucht, wie Rot-Grün die wahren Absichten der
deutschen Balkanpolitik vor der Öffentlichkeit zu verschleiern sucht:
In der Bundestagsdebatte, die der Regierungserklärung am 6. Juli folgte,
waren die Regierungsparteien bemüht, die Bedingungen für den
Militäreinsatz in Mazedonien so unscharf zu machen, daß in eine
Zustimmung des Bundestages vieles hineininterpretiert werden kann. So
wurde angedeutet, der Einsatz könne auch länger als 30 Tage dauern. Und
verdächtig oft wurde betont, das Mandat müsse einen
„robusten„ Einsatz
der Bundeswehr gestatten. Gemeint war damit, daß Kampfeinsätze nicht
ausgeschlossen werden dürften. Wieso aber wünscht die Regierung die
Lizenz für einen Kampfauftrag, wenn die Bundeswehr angeblich nur auf der
Grundlage einer Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien Waffen
einsammeln soll?
Die wirklichen Probleme werden im Parlament gar nicht benannt. So zum
Beispiel die brisante Frage, welche Rolle die riesige Militärbasis
„Bondsteel Base„, die größte seit Vietnam, spielen soll,
welche die USA
in der Nähe von Pristina bauen. Sie gehört zu einer Serie strategischer
Basen, die es den USA letztlich ermöglichen sollen, in jedem Teil der
Welt militärisch einzugreifen. Bondsteel ist besonders geeignet für
Interventionen in dem Dreieck Mittlerer Osten-Kaukasus-Balkan. Soll
diese Basis an Serbien übergehen, wenn das NATO-Protektorat endet und
Kosovo wieder politisch zu Serbien gehören wird, oder ist die Basis ein
eindeutiges Anzeichen dafür, daß die US-Politik (und vielleicht auch die
der EU) die Abtrennung Kosovos von Serbien schon fest eingeplant hat?
Dann würde plausibel, warum die NATO-Mächte die UCK ständig gefördert
haben, warum britische und amerikanische Ausbilder in albanischen Lagern
UCK-Kämpfer trainieren, warum deren Waffen-, Geld- und Personalzufuhr
kaum behindert wird und warum die US- und Bundeswehrverbände, welche die
Grenzen zu Mazedonien kontrollieren sollen, den Grenzübertritt
albanischer Freischärler nicht wirksam unterbinden.
(Anl. 3)

Die Zeitschrift Ossietzky, im Jahresabo für 100,- DM (Ausland 160,-DM)
für 25 Hefte ist zu bestellen bei Interdruck Berger GmbH,
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Mit internationalistischen Grüßen
Klaus von Raussendorff

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Anlage 1

WASHINGTON HINTER DEN TERRORISTISCHEN ANSCHLÄGEN IN MAZEDONIEN
von Michel Chossudovsky [23. Juli 2001]

URL der englischen
Originalversion:http://emperors-clothes.com/articles/choss/behind.htm
Übersetzung aus dem Englischen: Klaus von Raussendorff

Inzwischen ist zweifelsfrei dokumentiert, dass Washington hinter den
terroristischen Anschlägen in Mazedonien steckt. Während
US-Außenminister Colin Powell erneut die Entschlossenheit der USA
betont, "den Terrorismus zu bekämpfen", kämpfen an der Seite der
UCK-Terroristen US-Militärberater von der Military Professional
Ressources Inc. (MPRI), einer privaten vom Pentagon unter Vertrag
genommenen Söldnergruppe.

"Unter den abrückenden Rebellen befanden sich auch 17 'Instrukteure' -
frühere US-Offiziere, die den Rebellen militärischen Nachhilfeunterricht
erteilten. Damit nicht genug: Mazedonische Sicherheitskreise behaupten,
70 Prozent der Ausrüstung, die die Guerilleros davonschleppten, seien
US-Fabrikate gewesen - darunter auch modernste Nachtsichtgeräte der
dritten Generation." (1)

US-Streitkräfte schützen Terroristen

Ende Juni unternahm die mazedonische Armee ARM einen größeren Angriff
gegen die Stellungen der UCK in Aracinovo, einem Dorf nahe bei Skopje.
In einer von der NATO betreuten Operation, welche "der mazedonischen
Armee ermöglichen sollte, bedeutendes Rebellen-Gelände
zurückzugewinnen," wurden US-Truppen eingesetzt, um die Terroristen zu
"evakuieren" und zu "entwaffnen" (2)

"Als die Terroristen geschlagen waren und die weiße Fahne hissten,
gerieten OSZE und NATO in Panik und befahlen uns (den mazedonischen
Behörden), die (militärische) Aktion sofort zu stoppen. Die schwedische
Außenministerin Ana Lindth und die europäischen Führer wurden hysterisch
und drohten uns mit wirtschaftlichen Sanktionen etc. Ferner gingen OSZE
und KFOR nach Aracinovo rein und 'retteten' 500 Terroristen zusammen mit
ihren Waffen und brachten sie zu einem anderen Dorf, von wo aus sie nun
wieder angreifen, Zivilisten umbringen und ethnische Säuberungen in
mehreren mazedonischen Dörfern durchführen.... Die NATO verbietet uns,
uns zu verteidigen, wenn wir angegriffen werden und wenn unser
Territorium von den Terroristen brutal missbraucht wird. Wir haben
versucht, uns zu verteidigen, und sie haben die Terroristen in
klimatisierten Bussen gerettet. Das hat bei der mazedonischen
Bevölkerung heftige Reaktionen ausgelöst." (3)

Die aus der US-Militärbasis bei Skopje verlautbarte offizielle "Story"
war: "(Sorry)....aber irgend etwas ist schief gelaufen." (4)

"Eine vertrauliche Quelle in Camp Able Sentry (der US-Basis bei Skopje)
erklärt, dass der Buskonvoi (der die Terroristen evakuierte) durch von
UCK-Rebellen bemannte Panzer gestoppt wurde....und dass die Rebellen die
Busse verließen und verschwanden. 'Nun haben wir einige äußerst wütenden
Mazedonier auf dem Hals', sagte der Armeeangehörige." (5)

Dieselbe Quelle erklärt, dass die Rebellen "von leicht bewaffneten
US-amerikanischen Truppen eskortiert wurden," womit der Eindruck
vermittelt wird, dass die hoch trainierten US-amerikanischen GIs der
502ten Infanteriedivision nichts tun konnten gegen die "mit UCK-Rebellen
bemannten Panzer", die den Buskonvoi abgefangen hatten. (6) Die
Hinterhalt-Story ist eine Fabrikation; schon deshalb, weil die
UCK-Rebellen keine Panzer in ihrem Arsenal haben.


Eröffnung einer neuen Front

Die US-betreute "Evakuierung" aus Aracinavo erlaubte den UCK-Terroristen
- zusammen mit ihren US-amerikanischen Beratern und ausländischen
Söldnern - , bei dem Dorf Radusa 40 Kilometer nordwestlich von Skopje
"eine neue Front zu eröffnen". (7) "Sie (die NATO) transportiert die
Rebellen, die Terroristen, von einem Gebiet zum anderen und bewaffnet
sie neu, anstatt ihre Waffen einzuziehen". (8) Andererseits "schützt"
die KFOR die Nachschubwege der UCK-Terroristen, einschließlich des
Zustroms von Militärpersonal und Waffen aus UCK-Basen im Kosovo und
Ausbildungslagern in Albanien.

Quellen in der US-Armee im Kosovo weisen darauf hin, daß die
"Evakuierungs"-Mission auch die Absicht verfolgte, "die 17
'Instrukteure' unter den abrückenden Rebellen" in Sicherheit zu bringen,
vermutlich um dem hochrangigen US-Militärpersonal, das zusammen mit
Terroristen von den Mazedonischen Sicherheitskräften gefangen genommen
worden wäre, eine diplomatische Demütigung und Ärger mit den Medien zu
ersparen. (9)

Inzwischen gibt es Hinweise, dass US-amerikansiche Apache-Hubschrauber
und unbemannte "Predator"-Spionagedronen (UVA) (eingesetzt von einer
Abteilung des US-amerikanischen 15ten Aufklärungsbattallions in Camp
Able Sentry) diese "neue Front" durch Übermittlung von Erkenntnissen der
militärischen Aufklärung an die US-Militärberater der Rebellenarmee
unterstützen:

"Das Pentagon...bewilligte (Mitte März 2001) die Entsendung mehrerer
unbemannter Spionageflugzeuge, um die Grenze zwischen Kosovo und
Mazedonien zu überwachen. Die unbemannten Predator-Dronen der Luftwaffe
sind in der Lage, Bilder nicht nur unmittelbar an Truppen in der Region
sondern auch nach Washington zu liefern." (10)

Und im Gefolge der US-betreuten "Evakuierung" haben die UCK-Terroristen
- zusammen mit ihren US-Militärberatern - ihre Angriffe in der Region
von Tetovo erneut aufgenommen.


Anwerbung ausländischer Söldner

Seit dem sowjetisch-afghanischen Krieg ist die Anwerbung von
Mudschahedin ("Glaubenskriegern"), die auf Geheiß Washingtons in
verdeckten Kriegen kämpfen, ein integraler Bestandteil der
US-Außenpolitik geworden. Ein Bericht des US-Kongresses enthüllte, wie
die US-Administration - aufgrund von Beratung durch den Nationalen
Sicherheitsrat unter Leitung von Anthony Lake - "half, Bosnien in eine
militante islamische Basis zu verwandeln", was dazu führte, daß Tausende
von Mudschahedin aus der muslimischen Welt durch das sogenannte
"Militant Islamistische Netzwerk" rekrutiert wurden. (11)

Das "Bosnische Muster" ist anschließend im Kosovo, in Südserbien und in
Mazedonien kopiert worden. Unter den ausländischen Söldnern, die jetzt
mit der UCK kämpfen sind Mudschahedin aus dem Mittleren Osten und den
mittelasiatischen Republiken der ehemaligen Sowjetunion sowie "Soldiers
of Fortune" aus mehreren NATO-Ländern, darunter Großbritannien,
Niederlande und Deutschland. Einige dieser westlichen Söldner haben
früher schon bei der UCK und der bosnisch-muslimischen Armee gekämpft.
(12)

Ferner gibt es in der UCK albanisch-amerikanische "Freiwillige", die in
New York mit stillschweigender Billigung der US-Regierung angeworben
wurden. (13) Im März 2001 druckte die in New York erscheinende
albanisch-sprachige Zeitung Bota Sot eine Anzeige der UCK "mit dem
Appell an Albaner (in den USA), sich als Freiwillige zu melden und Geld
zu spenden." (14) Mehrere hundert albanisch-stämmige Amerikaner hatte
eine "Atlantische Brigade" gebildet, die 1998 und 1999 an der Seite der
UCK kämpfte. In den letzten Monaten haben sich, wie berichtet wird,
Mitglieder der "Atlantischen Brigade" der UCK angeschlossen. (15)


Die Vereinten Nationen finanzieren Terroristen

Wie umfangreich dokumentiert ist, ist das sogenannte "zivile"
Kosovo-Schutzcorps" (KPC) der Vereinten Nationen die UCK in anderer
Aufmachung, und die UCK in Mazedonien ist die Stellvertreterin der UCK
im Kosovo. Dazu die Sunday Times: "Hunderte von KPC-Reservisten wurden
von ihrem albanischen Kommandeur, Agim Ceku, im März (2001) einberufen.
Anschließend verschwanden sie in UCK-Ausbildungslagern in Albanien und
tauchen nun in Mazedonien allmählich wieder auf." (16)

Der Kommandeur der UCK-Rebellen in Mazedonien Ostremi war bis vor kurzem
der Stabschef des Kosovo-Schutzcorps (KPC). Um den Anschein zu wahren,
hat Washington die KPC-Kommandeure, die sich der UCK in Mazedonien
angeschlossen haben, "auf eine Schwarze Liste gesetzt." Diese sogenannte
Schwarze Liste Washingtons - - die den ehemaligen KPC-Kommandeuren die
Einreise in die USA untersagt - enthält die Namen von "Kommandeur
Ostremi, seines Nachfolgers als Stabschef beim KPC, Kommandeur Daut
Haradinaj, des Kommandeurs und Stellvertretenden Kommandeurs der
KPC-Eliteeinheit Rapid Reaction Corps sowie der Führer von zwei der
sechs regionalen Divisionen, Kommandeur Sami Lushtaku und Kommandeur
Mustafa Rrustem...."(17)

Aus erster Hand sozusagen widerlegt Washingtons "Schwarze Liste" per
Augenschein die Behauptung der "internationalen Gemeinschaft" und der
Sprachregelung westlicher Medien, daß "die UCK (NLA) in Mazedonien keine
Verbindungen zur UCK (KLA) im Kosovo hat." Tatsächlich bestätigt die
"Schwarze Liste", daß beide ein und dasselbe sind, mit denselben
kommandierenden Offizieren sowohl beim KPC wie bei der UCK (NLA) in
Mazedonien. Darüber hinaus bestätigt sie, dass die terroristischen
Angriffe von Militärpersonal geleitet werden, das von den Vereinten
Nationen bezahlt wird.

Als Kommandeur Ostremi auf seinem VN-Posten Urlaub nahm, um die UCK in
Mazedonien zu führen, haben die VN "angenommen, dass er in Ferien
gegangen sei." (18) Laut Irish Times versäumte es der VN-Generalsekretär
Kofi Annan, die UCK-Kommandeure von der Gehaltsliste der Vereinten
Nationen abzusetzen. Die "internationale Gemeinschaft" zahlte (Anfang
Juli) immer noch die Rechnung unter dem Mantel des VN-"Peacekeeping":
"...die Vereinten Nationen erklären dazu, sie werden gegen diese fünf
Männer (UCK-Kommandeure), alle noch Offiziere im Dienst (des
VN-betreuten KPC), nicht vorgehen, weil Washington noch detaillierte
Angaben darüber weitergeben müsse, was diese Männer angeblich getan
haben." (19)

Dieses Muster der "Terrorismus-Finanzierung" aus VN-Kassen ist nichts
Neues. Der frühere Leiter der VN-Interimmission im Kosovo (UNMIK),
Bernard Kouchner, hatte enge persönliche Kontakte mit
UCK-Oberbefehlshaber, Agim Ceku, herstellt, der in bitter ironischer
Weise auf der Liste der "verdächtigten Kriegsverbrecher" des Haager
Tribunals steht. Weil er aber im Zusammenhang mit " Verbrechen, die in
Kroatien begangen wurden", und nicht im Kosovo, gesucht wird, war dies
ohne Belang bei seiner Ernennung durch die Vereinten Nationen auf dem
Posten des Oberbefehlshabers des KPC.

Ein unabhängiger Bericht an VN-Generalsekretär Kofi Annan aus dem Jahre
2000 bestätigte die Beteiligung des KPC an "kriminellen Aktivitäten -
Morden, Misshandlungen/Folterungen, illegaler Ausübung von
Polizeigewalt, Amtsmissbrauch, Einschüchterung, Verletzung der
politischen Neutralität und Volksverhetzung." (21) Auf grausam ironische
Weise "bezahlen die Vereinten Nationen die Gehälter von vielen der
Gangster." (22)

Was der Bericht jedoch versäumt zu erwähnen, ist, dass kaum zwei Monate
nach der offiziellen Einrichtung des KPC unter der Schirmherrschaft der
Vereinten Nationen (September 1999) KPC/UCK-Kommandeure bereits
VN-Ressourcen und -Ausrüstung nutzten, um die Angriffe nach Mazedonien
hinein vorzubereiten als logische Fortsetzung ihrer terroristischen
Aktivitäten im Kosovo. Nach Angaben der in Skopje erscheinenden
Tageszeitung Dnevnik hatte das KPC eine "sechste Operationszone"
eingerichtet, die:

"Presevo, Bujanovac, Medvedja (in Südserbien) und mazedonische Dörfer in
den Gebieten von Skopska Crna Gora, Lojane, Vaksince, Straza und Lipkovo
einschloss...Quellen, die auf Anonymität bestehen, behaupten, dass ein
Hauptquartier von Kosovo Schutzbrigaden (in unmittelbarer Verbindung mit
dem VN-betreuten KPC) schon (im März 2000) in Tetovo, Gostivar und
Skopje gebildet wurde. Es wird in Debar und Struga (an der Grenze zu
Albanien) vorbereitet und seine Mitglieder haben festgelegte Codes."
(23)

Laut BBC "waren westliche Spezialkräfte immer noch dabei Guerillas
auszubilden", was so viel bedeutet wie, dass sie der UCK halfen "eine
neue Front" in Südserbien und Mazdonien zu errichten. (24)


Verbindungen zum organisierten Verbrechen

Was ebenfalls durch offizielle US-Quellen sowie durch zahlreiche
Presseberichte zugegeben wird, sind die Verbindungen der UCK (KLA/NLA)
zu mächtigen Verbrechersyndikaten, die sich im
Multimilliarden-Drogenhandel auf dem Balkan betätigen. Albanische und
Kosovarische kriminelle Organisationen gewähren "ihnen (den
UCK-Terroristen in Mazedonien) eine sehr bedeutende Unterstützung." (25)
Diese kriminellen Gruppen betätigen sich auch im Handel mit albanischen
Frauen zur Prostitution in mehreren europäischen Ländern, darunter
Großbritannien, Italien und Deutschland. Und ein Teil der Einkünfte aus
diesen illegalen Aktivitäten wird gebraucht, um die UCK-Terroristen zu
bewaffnen und auszurüsten.

Mit anderen Worten: Durch Unterstützung der UCK unterstützt Washington
(nicht zu reden von den Vereinten Nationen) indirekt auch die
organisierten kriminell-kommerziellen Syndikate, die hinter den
Terroristen stehen.


Verrat in den mazedonischen Sicherheitskräften

Im April wurde der Oberbefehlshaber der mazedonische Armee (ARM),
General Andrejevski, von A1 TV Skopje beschuldigt, Erkenntnisse der
militärischen Aufklärung an die UCK weiter gegeben zu haben, und zwar
durch MPRI-General Richard Griffiths, der im Rahmen des
US-Militärhilfeprogramms Direktor des "Ausrüstungs- und
Ausbildungs"-Programms der USA bei den mazedonischen Streitkräften ist.
(26) Sechzehn (pensionierte) US-Militärs sind als Berater bei der ARM.

Aber zufällig hilft dieselbe US-Söldnergruppe, die bei der mazedonischen
Armee (ARM) unter Vertrag ist, auch den UCK-Rebellen bei ihren
terroristischen Anschlägen. Mit anderen Worten, Washington bewaffnet und
berät sowohl die UCK-Angreifer als auch die mazedonischen Verteidiger im
Rahmen der vom Kongress beschlossenen Bewilligungsgesetze für Militär
und Spionage. MPRI hilft Mazedonien - als Teil des US-Militärhilfepakets
- "um eine bewaffnete Aggression abzuschrecken und mazedonisches
Territorium zu verteidigen." Aber MPRI berät und rüstet auch die UCK
aus, die für die terroristischen Anschläge verantwortlich ist. In diesem
Krieg zieht der US-amerikanische Militär- und Spionageapparat die Fäden
"auf beiden Seiten des Zauns." (27)

Unter wachsendem Druck hat General Andrejevski inzwischen seinen Posten
als Oberbefehlshaber der ARM aufgegeben. Aber unmittelbar nach seinem
Rücktritt wurde Andrejevski zum "Militärischen Berater" von Präsident
Trajkovski ernannt, wobei er seine persönlichen Beziehungen zu Richard
Griffith von der MPRI beibehält, der immer noch in Skopje ist,
verantwortlich für die gezielte Weiterleitung der US-"Militärhilfe" im
Namen des Pentagon. Mit anderen Worten, das militärische
US-Establishment ist weiterhin auf beiden Seiten im Spiel, indem es
sowohl die UCK berät als auch der mazedonischen Armee ARM "hilft".
Letztlich verfolgt dieser täuschungsreiche Einsatz von Militär und
Spionage den Zweck, die mazedonische Armee (ARM) daran zu hindern, die
Terroristen zu besiegen.


Täuschungsreicher Einsatz der Zivilgesellschaft

Trotz Dauerbeschuss mit Unwahrheiten der Medien sind sich die Bürger
Mazedoniens vollkommen der Tatsache bewußt, dass Washington die
Terroristen unterstützt. Um den öffentlichen Unwillen zu zerstreuen
arbeiten mehrere westliche "Stiftungen" und
"Menschenrechtsorganisationen", darunter die International Crisis Group
(ICG) und Human Rights Watch (HRW) eng mit örtlichen Bürgergruppen in
Mazedonien zusammen. Ihr formelles Mandat liegt zwar in den Bereichen
"Vertrauensbildung", "Regierungsarbeit", "Friedenssicherung" und
"zwischen-ethnischeVersöhnung", aber in der Praxis arbeiten sie Hand in
Hand mit der NATO. Sie sind ein integraler Bestandteil des
täuschungsreichen Einsatzes von Militär und Spionage. Die Rolle dieser
Frontorganisationen besteht darin, dafür zu sorgen, dass der öffentliche
Unwillen gegen Regierung und Militär von Mazedonien statt gegen
Washington, NATO und den IWF gelenkt wird. (28)

Das Open Society Institute (OSI) in Skopje, das von dem
Wall-Street-Finanzier George Soros kontrolliert wird, spielt ebenfalls
eine zentrale Rolle bei der Manipulation und letztendlichen Schwächung
der zivilen Protestbewegung. (29) OSI hat in Mazedonien einen
"Friedensappell" lanciert, der von einer großen Zahl von mazedonischen
Organisationen unterstützt wird. (Über 300 Organisationen und
Einzelpersonen haben den OSI-"Friedensappell" unterzeichnet). Mit
anderen Worten: Das OSI von Soros in Skopje beherbergt und finanziert
die Bürgerbewegung gegen den Terrorismus und verschweigt dabei
geflissentlich die Ursachen des Terrorismus.

Im übrigen ist George Soros Teil des Finanzestablishment der Wall
Street, das den Balkan kolonisiert. Und diese "wirtschaftliche
Eroberung" durch US-amerikanische Finanzinteressen wird vom Militär- und
Spionageapparat der USA unterstützt, der den Terroristen getarnte
Schützenhilfe zukommen lässt.

Derweil George Soros in Mazedonien "Friedens-" und "Versöhnungs"-
Initiativen finanziert, unterstützt er die UCK ebenfalls. Über die
Grenze des Kosovo hinweg, finanziert die von Soros geförderte Kosova
Foundation for an Open Society (KFOS) Aktivitäten von
"Gemeindeverwaltungen", die durch von der UCK ernannte Personen
kontrolliert werden. Diese Hilfe wurde ursprünglich durch einen "Post
Conflict Trust Fund" der Weltbank kanalisiert, dessen Mittel zu 90
Prozent von George Soros kontrolliert werden. (30)

Überflüssig zu betonen, dass Soros nahe am Sitz der politischen Macht in
den USA zuhause ist, dass er mit der Weltbank Hand in Hand arbeitet und
dass er bedeutende wirtschaftliche Interessen auf dem Balkan verfolgt.
Sein Open Society Institute unterstützt auch "alternative Medien" in
Mazedonien mit allen äußeren Formen des Anscheins, die "Demokratie" und
die "Freiheit der Presse" zu fördern.


Flüchtlingskrise unter NATO-Schirmherrschaft

Die Flüchtlingskrise ist vorsätzlich durch die terroristischen Angriffe
unter NATO-Schirmherrschaft ausgelöst worden. Unter den Opfern sind
sowohl mazedonische wie albanische Zivilisten. Über 100.000 Menschen
sind betroffen. Nach Angaben des Hohen Flüchtlingskommissars der
Vereinten Nationen (UNHCR) sind etwa 73.800 Menschen über die Grenze
nach Kosovo gegangen, weitere 34.500 Menschen sind innerhalb Mazedoniens
"intern vertrieben". (31) In von Rebellen besetzten albanischen
Territorien sind albanische Zivilisten, statt von den
UCK-"Freiheitskämpfern" "beschützt" zu werden, oft Objekte von
Einschüchterung und Repressalien.

In Dörfern, die in der Region Tetovo von Mazedoniern bewohnt werden,
erfolgen ethnische Säuberungen in Gegenwart von US-Militärpersonal, das
die Rebellen-Kommandeure berät. Die UCK hat Berichten zufolge
"beispiellose Terrorakte gegen die Einwohner begangen, indem sie diese
zwang, die Dörfer gänzlich zu verlassen. Die Vertriebenen aus (diesen)
Dörfern haben schwere Vorwürfe gegen die OSZE und das Internationale
Rote Kreuz erhoben, deren Vertreter Kontakte mit den Bewohnern dieser
Tetovo-Dörfer beharrlich vermieden haben." (32)

Ganze Gemeinden sind entvölkert. Nach Angaben des UNHCR sind die
Mehrzahl der Flüchtlinge, die nach Kosovo überwechseln, Frauen, Kinder
und ältere Männer. Andere Berichte weisen darauf hin, daß die
Terroristen albanische Männer werben, sich der UCK anzuschließen, oft
mit Gewalt und Einschüchterung. Die Beweise deuten darauf hin, dass
Verweigerer schweren Repressalien ausgesetzt sind. (33) Das Muster ist
in dieser Hinsicht dem sehr ähnlich, was im Kosovo im Jahre 1999
geschah, wo ganze Dörfer entvölkert wurden. (34)


Ethnische Säuberungen

Washington steckt unleugbar hinter den ethnischen Säuberungen in
Mazedonien. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass MPRI (die
Söldnergruppe, die mit der UCK zusammenarbeitet) im Jahre 1995 bei den
kroatischen Streitkräften unter Vertrag, federführend bei den ethnischen
Säuberungen und Massakern an Zivilisten war, die sich gegen die
serbische Bevölkerung der Krajina in Kroatien richteten. Dabei arbeitete
MPRI eng mit Kommandeur Agim Ceku zusammen, der damals Brigadegeneral in
den Kroatischen Streitkräften war. Ceku war nicht nur einer der
maßgeblichen Planer der "Operation Sturm", er war auch Kommandeur der
Artilleriedivision, die für den Beschuss von Krajina-serbischen
Zivilisten verantwortlich ist. Es ist kein Wunder, dass das Muster in
Mazedonien dem in der Krajina und im Kosovo ähnlich ist. (35)

Dieselben kommandierenden Offiziere von UCK und MPRI sind jetzt an
terroristischen Angriffen und ethnischen Säuberungen in Mazedonien
beteiligt. "Geschützt" von US-amerikanischen und britischen Truppen in
Kosovo und Mazedonien, kontrollieren die UCK-Rebellen jetzt bedeutende
Teile des mazedonischen Territoriums.


Fingierter Friedensplan

Washingtons Vorhaben ist, die mazedonischen Sicherheitskräfte daran zu
hindern, die Rebellen zu bekämpfen und die Grenzen zu schützen. Mit
anderen Worten, die versteckte Agenda des von EU und USA vermittelten
"Friedensplans" ist es, Zeit zu gewinnen, den Konflikt in die Länge zu
ziehen, die mazedonischen Sicherheitskräfte in den Kasernen zu halten
und dabei weiter die Rebellen zu bewaffnen und auszurüsten. Und dieser
grausig hinterlistige Einsatz von Militär und Spionage ist möglich, weil
der mazedonische Präsident und ein Teil seiner Umgebung Marionetten der
USA sind. Im übrigen ist MPRI, die die UCK aktiv berät, immer noch unter
Vertrag mit der mazedonischen Regierung, um "den Mazedonischen
Streitkräften zu helfen."

Unterdessen ist General Andrejevski, der von seinem Posten als
ARM-Oberbefehlshaber kürzlich zurücktrat, weiterhin als "militärischer
Berater" des Präsidenten im Amt und agiert dabei im Auftrag von MPRI und
des Pentagons.

Mit anderen Worten, hochrangige Offiziere in Schlüsselstellungen in der
ARM arbeiten mit dem Feind zusammen, gegen die unteren Offiziersränge
und Mannschaften der ARM, die für ihr Land kämpfen. Trotz der Spaltungen
in der Regierung hat Premierminister Ljubco Georgievski den
US-Sondergesandten James Pardew und EU-Vermittler Francois Leotard
öffentlich beschuldigt, "Mazedonien zu zwingen, sich den Forderungen der
albanischen Guerilla zu beugen." (36)

"Es wird offenkundig, dass alle terroristischen Aktionen in Mazedonien
von den westlichen Demokratien unterstützt worden sind. Jetzt haben wir
praktisch 95% der Akte von Ali Ahmeti (dem UCK-Anführer) auf dem Tisch.
Es ist klar, dass die internationale Gemeinschaft über ihre Position
vorab entschieden hat, und sie versucht nun, diese in Mazedonien in die
Tat umzusetzen." (37)

" 'So brutal ihr Text auch ist, brutaler und noch Besorgnis erregender
ist die Art und Weise, in der sie versuchen, mazedonische
Staatseinrichtungen zu zerstören,' erklärte Herr Georgievski....Der
Premierminister stellte ferner fest, dass das vorgeschlagene
Friedenspaket 'einen schwerwiegenden Eingriff in die inneren
Angelegenheiten der Republik Mazedonien darstellt'....Befragt nach dem
Ausmaß des Drucks, den Mazedonien aushalten könnte, sagte Georgievski,
alle Drohungen und Erpressungen sind bisher schon vorgebracht worden,
'ausgenommen, dass die NATO Luftangriffe gegen uns durchführen wird.' "
(38)


Die anglo-amerikanische Achse

Bei den Verhandlungen über den "Friedensplan" hat sich die
anglo-amerikanische Position gegenüber derjenigen von Frankreich und
Deutschland durchgesetzt. Diesbezüglich hat Premierminister Georgievski
"betont, dass der französische Rechtsexperte (der frühere
Justizminister) Robert Badinter aus dem politischen Prozess
rücksichtslos ausgeschaltet wurde," was bedeutet, dass seine
Empfehlungen zur Verfassungsreform von James Pardew in Abstimmung mit
dem UCK-Führer Ali Ahmeti zurückgewiesen wurden. (39)

Obgleich die NATO formell nicht Teil der EU/US-"Vermittlung" ist, hat
der Hohe Beauftragte der EU Javier Solana (der den Posten des
Generalsekretärs während der Bombardierungen Jugoslawiens 1999
bekleidete) mit seinem Nachfolger bei der NATO Lord George Robertson
Hand in Hand gearbeitet. Entsprechend wurde der britische Botschafter
Mark Dickinson im Mai von Solana ernannt, um in seinem Name in Skopje zu
agieren. Britische Fallschirmspringer und Sondertruppen - die die UCK im
Jahre 1999 ausgebildet haben - sind dafür vorgesehen, die
Schwindeloperation "Essential Harvest" zu leiten, "um die Rebellen zu
entwaffnen."

Immer stärker sind die Korridore der internationalen Diplomatie von
Vertretern der Militärspionage mit früherer Erfahrung in Bosnien und
Kosovo übernommen worden. James Pardew begann als hochrangiger
Aufklärungsoffizier seine Balkan-Karriere 1993 für die Vereinigten
Stabschefs mit der Aufgabe, die US-Hilfe an die Bosnisch-Muslimische
Armee durchzuleiten. Oberst Pardew war damit betraut, die "Abwürfe" von
Nachschub für die bosnischen Streitkräfte zu arrangieren, wobei er eng
mit dem Vorsitzenden des Nationalen Sicherheitsrates Anthony Lake
zusammenarbeitete. (40) Peter Feith von der NATO, der "mit den Kontakten
zur UCK-Guerilla beauftragt" worden ist, ist ein alter "Kollege" von
James Pardew. Er war Mitte der 90er Jahre politischer Berater beim
IFOR-Oberkommando in Bosnien. (41)


Wiederauflage von Bosnien und Kosovo

Der "Vermittler" der USA, James Pardew, hat das Mandat, das
Bosnien/Kosovo-Muster wiederaufzulegen. Dementsprechend ist Washingtons
hinterhältiger Einsatz von Militär und Spionage da, um das mazedonische
Territorium zu zerstückeln, interne soziale Spaltungen zu forcieren und
ethnische Spannungen zu schüren. Das Vorhaben besteht darin, alle
sozialen und politischen Bande zwischen Albanern und Mazedoniern zu
zerstören, die länger als ein halbes Jahrhundert in einer
multi-ethnischen Gesellschaft koexistiert haben. Diese sozio-ethnischen
Spaltungen werden vorsätzlich geschaffen, um alle Formen des sozialen
Widerstands zu zügeln. Noch wichtiger, man will die Entwicklung einer
breiteren "gemeinsamen Front" gegen den Feind verhindern.

Die von den USA gesponsorten terroristischen Anschläge ebenso wie der
scheinheilige "Friedensplans" verfolgen die Absicht, das Land
schließlich zu zerstückeln und Mazedonien in ein NATO-Protektorat zu
verwandeln. Die Operation "Essential Harvest", die von britischen
Fallschirmjägern geleitet werden soll, würde den ersten Schritt zu einer
militärischen Besetzung mazedonischen Territoriums darstellen.
NATO-Streitkräfte schützen nicht nur die Rebellen in den Gebieten unter
ihrer Kontrolle, MPRI-Berater unter Vertrag mit dem Pentagon, helfen
auch bei der Durchführung "ethnischer Säuberungen" in diesen Gebieten.
In diesen funktionieren die mazedonischen Staatseinrichtungen bereits
nicht mehr.

Mit anderen Worten, die Gebiete unter UCK-Kontrolle - die an Kosovo
angrenzen - sind de facto unter der Jurisdiktion der NATO. Mehr noch, es
gibt Anzeichen, dass die UCK - mit NATO-Unterstützung - versuchen
könnte, eine einseitige Abtrennung des Kosovo von Jugoslawien
auszulösen. Das würde nicht nur die politische Krise in Belgrad
verschärfen, es würde auch die Frage des politischen Status der von der
UCK besetzten Territorien aufwerfen, aus denen die mazedonische
Bevölkerung vertrieben wurde (vielfach in derselben Weise, in der die
Serben aus dem Kosovo vertrieben wurden). Bei diesem Vorhaben ist die
Absicht der NATO klar, sie besteht darin, Mazedonien als Land zu
zerstückeln und zu zerstören.


FOOT NOTES:

1. Franz-Josef Hutsch und Cornel Faltin, "US-Berater halfen
Albaner-Rebellen. Deutsche Soldaten nach Mazedonien: Muss der Bundestag
seine Sommerpause unterbrechen ?" in Hamburger Abendblatt v. 28.06.01.
http://www.abendblatt.de/contents/ha/news/politik/html/280601/SGOBJEE9.HTM

2. Christian Science Monitor, 27 June 2001.

3. Report from informed source in Skopje, 3 July 2001.

4. Christian Science Monitor, op. cit.

5. Ibid.

6. Ibid.

7. AFP. Paris, 4 July 2001.

8. Statement of Ljubica Acevska, Macedonia's first ambassador to the
United States, UPI, 5 July 2001.

9. See Col. David Hackworth, Wanted Guns for Hire, Toogood Reports, July
10, 2001, at
http://toogoodreports.com/column/general/hackworth/071001.htm.

10. See The Record, Bergen County New Jersey, 25 March 2001, and the New
York Times, 17 July 2001.

11. Washington Times, 14 December 1997 and US Congress, Press Release,
"Militant Islamic Base", Congressional Press Releases, 16 January 1997.

12. Scotland on Sunday, Glasgow, 15 June 2001,
http://www.scotlandonsunday.com/text_only.cfm?id=SS01025960 , see also
UPI, 9 July 2001.

13. New York Times, 19 March 2001. In March 2001, the New York-based
Albanian-language newspaper Bota Sot printed an advertisement by the
National Liberation Army (NLA) "calling Albanians [in the US] to
register as volunteers and to donate money." See The Guardian, London,
20 March 2001.

14. The Guardian, 20 March 2001, available at
http://gu.com/Kosovo/Story/0,2763,459596,00.html . See also ITAR Tass,
Moscow, 20 March 2001.

15. According to the editor of Bota Sot, Dervish Jahjaga interviewed by
The Guardian, London, 20 March 2001.

16. For further details see Sunday Times, London, 10 June 2001 at
http://www.sunday-times.co.uk/news/pages/sti/2001/06/10/stifgneeu01001.html
. See also Jared Israel, 'Sorry Virginia, but they are NATO troops, not
Rebels,' Emperors Clothes, June 2001 at
http://emperors-clothes.com/mac/times2.htm.

17. Irish Times, Dublin, 5 July 2001.

18. Ibid.

19. Ibid.

20. See Michel Chossudovsky, The United Nations Appoints an Alleged War
Criminal in Kosovo, March 2000, at
http://www.emperors-clothes.com/articles/chuss/unandthe.htm.

21. Quoted in John Sweeney and Jen Holsoe, "Kosovo Disaster Response
Service Stands Accused of Murder and Torture," The Observer, London, 12
March 2000.

22. Ibid

23. Macedonian Information Centre Newsletter, Skopje, 21 March 2000,
published by BBC Summary of World Broadcast, 24 March 2000.

24. BBC, 29 January 2001, at
http://news.bbc.co.uk/hi/english/world/europe/newsid_1142000/1142478.stm

25. UPI, 8 July 2001.

26. See Michel Chossudovsky, Macedonia: Washington Military Intelligence
Ploy, June 2001, at http://emperors-clothes.com/articles/choss/ploy.htm
. See also MPRI Republic of Macedonia, Stability and Deterrence Program
(1998-Present) at http://www.mpri.com/subchannels/int_europe.html .

27. See Michel Chossudovsky, Washington Finances Ethnic Warfare in the
Balkans, April 2001, http://emperors-clothes.com/articles/choss/fin.htm
and Michel Chossudovsky, Macedonia: Washington's Military-Intelligence
Ploy, June 2001 at http://emperors-clothes.com/articles/choss/ploy.htm

28. See ICG's report on Macedonia at
http://www.intl-crisis-group.org/projects/showreport.cfm?reportid=318 .
Both HRW and ICG are funded by Wall Street financier George Soros.

29. See the OSI Macedonia webpage at http://www.soros.org.mk /.

30. World Bank, Kosova Foundation for an Open Society (KFOS) World Bank,
World Bank Launches First Kosovo Project, Washington, November 16, 1999
News Release No. 2000/097/ECA,
http://www.worldbank.org/html/extdr/extme/097.htm . See also Michel
Chossudovsky, Opening Kosovo to Foreign Capital, March 2000, at
http://emperors-clothes.com/articles/chuss/opening.htm .

31. UNHCR Press Briefing, Geneva, 3 July 2001

32. Macedonian Radio, Skopje, in Macedonian, 200 GMT 8 July 2001, BBC
Monitoring Service, 8 July 2001.

33. The Red Cross has registered some 34,000 "internally displaced
persons", expulsed by the terrorists, See Red Cross, Report Macedonia,
26 June 2001, at
http://crisis.vmacedonia.com/RedCross25062001/index.html .

34. In this regard, recent evidence suggests that the KLA was
instrumental in uprooting the civilian population in Kosovo during the
1999 bombing of Yugoslavia. See Jared Israel, What's Behind KLA Strategy
in the Balkans? Emperors Clothes, and the interview with Kosovo
historian Chedomir Pralinchevich, May 2001,
http://emperors-clothes.com/interviews/strategy.htm .

35 See Michel Chossudovsky, NATO Installs a Reign of Terror in the
Kosovo, July 1999 at
http://emperors-clothes.com/articles/chuss/chossnato.htm

36. Quoted in The Independent, London, 19 July 2001.

37. Press Release, Macedonian Information Agency, Skopje, 19 July 2001
at http://www.sinf.gov.mk/PressRoomEN/2001/07/n0719.htm#2

38. Ibid.

39. Ibid.

40. Washington Times, 14 December 1997 and US Congress, Press Release,
"Militant Islamic Base", Congressional Press Releases, 16 January 1997.

41. Deutsche Presse Agentur, 12 July 2001.


Articles by the author on Macedonia:

Washington Finances Ethnic Warfare in the Balkans, Ottawa, April 2001,
http://emperors-clothes.com/articles/choss/fin.htm .

America at War in Macedonia, June 2001,
http://emperors-clothes.com/articles/choss/pipe.htm .

Macedonia: Washington's Military Intelligence Ploy, June 2001,
http://emperors-clothes.com/articles/choss/ploy.htm
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Copyright by Michel Chossudovsky, Ottawa, July 2001. All rights reserved
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Anlage 2
Aus Ossietzky - Zweiwochenschrift für Politik, Kultur, Wirtschaft
14/2001

DEUTSCHE UNSCHULD
Von Matthias Küntzel

Zufällig war mein Radio eingeschaltet, als kürzlich der stellvertretende
Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Gernot Erler, in einem Interview
zur Perspektive Mazedoniens und des Kosovo Stellung nahm. ,,Gibt es so
etwas wie Strategie und Konzept?„, erkundigte sich der Moderator
des
Morgenmagazins. Die Antwort des SPD-Politikers war bemerkenswert. In
Anbetracht des ,,albanischen Strebens nach Separation in Mazedonien und
im Kosovo„ müsse man ,,nach der Zukunft der Grenzen in dieser
Region
(fragen), ob sie eigentlich für uns unantastbar sind, oder ob man bereit
wäre, diese zum großen Teil ja willkürlich gezogenen Grenzen in
irgendeiner Weise, natürlich nach einem entsprechenden politischen
Prozeß, zu verändern.„

Schon der Inhalt dieser Worte bietet Zündstoff genug. Wer Grenzen
infragestellen und Staaten zerteilen will, schafft Präzedenzfälle und
nimmt Kriege in Kauf. Man stelle sich vor, Erler hätte so über die
Revision der „willkürlich gezogenen„ deutsch-polnischen
Grenze oder über
„das Streben nach Separation„ der in der Türkei lebenden
Kurden
parliert. Mehr noch als der Inhalt erstaunte mich der nonchalante
Gestus, mit welchem Gernot Erler das territoriale Programm der UCK in
die Sprache des durchschnittlichen Deutschlandfunk-Zuhö-rers übertrug,
sowie die Selbstverständlichkeit, mit der der Rundfunk-Moderator dem
Revisionismus Erlers beipflichtete und zur Tagesordnung überging.

Diese „Selbstverständlichkeit„ ist das Rätsel und das
Problem, vor dem
jeder Kritiker der deutschen Kosovo-Politik steht. Selbstverständlich
wird im Englischen mit it goes without saying und im Französischen mit
cela va sans dire umschrieben, und eben so scheint die deutsche
Öffentlichkeit zu funktionieren: Wird nicht jeder noch so provokante
Vorstoß der deutschen Außenpolitik im stillschweigenden Einverständnis
verteidigt und unterstützt? Offenkundig konnte Erler, als er die
Neuordnung des Balkans empfahl, spezifische Gedankenformen im Bewußtsein
seiner Zuhörer voraussetzen – Gedankenformen, die untrennbar mit
der
rot-grünen Verantwortung für den „antifaschistisch„
begründeten
NATO-Krieg gegen Jugoslawien verbunden sind.

Eines der wichtigsten dieser Selbstverständlichkeits-Konstrukte lautet:
„Es ging nicht anders.„ Ob rückblickend Rudolf Scharpings
Kriegsrhetorik
und Joseph Fischers Hufeisenplan gerügt werden oder nicht: An der
Prämisse, daß es zur Bombardierung Jugoslawiens letztlich keine
Alternative gegeben habe, hält man fest. Warum muß jeder Anflug von
Zweifel und die Ahnung, daß ausgerechnet unsere
„Regierungslinke„ an
einem Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sein könnte, tabuisiert und aus
dem Bewußtsein gedrängt werden? Weil jede andere Sicht auf diesen Krieg
Konsequenzen zeitigen müßte, die nur eine verschwindend kleine
Minderheit zu tragen bereit ist: nicht nur den individuellen Bruch mit
Rot-Grün, sondern das grundsätzliche Infragestellen all dessen, auf das
man in Deutschland stolz sein und stolz bleiben will: Lernfähigkeit aus
der Geschichte, Friedenswille und demokratisierte Öffentlichkeit, um nur
einige Topoi zu nennen. Die Rationalisierungen, die für das „Es
ging
nicht anders„ nachgeschoben werden, sind demgegenüber zweitrangig
und
widersprechen sich oft selbst. So wird für die deutsche
Kriegsbeteiligung sowohl der angebliche Völkermord eines Milosevic wie
auch das angebliche Agieren der USA, die die „Submacht„
Deutschland in
diesen Krieg hineingezwungen hätten, verantwortlich gemacht und eine
eigenständige deutsche Rolle bei der Anbahnung dieses Krieges a priori
dementiert.

Ganz von selbst funktioniert auch der anti-slawische Affekt, der sich am
Beispiel des Kosovo als a priori-Sympathie für die albanische Sache
manifestiert. Auch wer wenig von der Region weiß oder wissen will, hegt
doch wenigstens daran keinen Zweifel, daß den albanisch-sprachigen
Jugoslawen ein unabhängiges Kosovo so schnell wie möglich zuzugestehen
sei. Als Fischer auf dem Höhepunkt der ersten Mazedonien-Krise die
„albanische Frage„ für „offen„ erklärte, löste
dieser Vorstoß
hierzulande weder Irritation, noch Protest aus.

Das wichtigste „Es-versteht-sich-von-selbst„-Konstrukt hat
jedoch mit
dem Verhältnis zum Nationalsozialismus zu tun: Die Gewißheit, daß im
Kosovo zwischen alter Nazi-Politik und neuer deutscher Intervention
nicht ein Spurenelement an Kontinuität besteht, ist Kernbestand der
neudeutschen Identität. Oder gilt etwa nicht als selbstverständlich, daß
die im Kosovo stationierten deutschen Soldaten dazu beitragen,
„historische Schuld und historisches Verbrechen, die im deutschen
Namen
begangen wurden, durch ein anderes Bild Deutschlands zu ersetzen„,
wie
Bundeskanzler Schröder stolz erklärte? Doch schon der logische Defekt
der Schröderschen Formulierung (können Bilder Verbrechen
„ersetzen„?)
deutet die Bemühtheit dieser Prämisse an. Noch augenfälliger ist der
Umstand, daß sich die deutsche Öffentlichkeit in ein geradezu
ohrenbetäubendes Schweigen hüllt, wenn es um die nationalsozialistische
Herrschaft im Kosovo geht. Warum wurde über die kosovo-albanische
SS-Division „Skanderbeg„ bis heute kein Film gedreht und
kein Essay
verfaßt? Warum ist über die NS-Herrschaft im Kosovo so gut wie nichts
bekannt? Weil zwar kein Schlußstrich unter die Befassung mit der
Vergangenheit gezogen wurde, eine Befassung mit der Vergangenheit unter
dem Aspekt der Kontinuität jedoch strikt tabuiert ist.

Täglich strahlt der in Prizren betriebene deutsche Soldatensender
„Radio
Andernach„ in präziser Nachahmung eines zwischen 1941 und 1944 vom
deutschen Sender „Radio Belgrad„ gepflegten Rituals zum
allabendlichen
Programmschluß den Wehrmachtsschlager „Lili Marleen„ aus
– wo einstmals
ein Zentrum der Nazi-Kollaboration gewesen ist, können sich die
Deutschen das erlauben. Doch gänzlich unpassend ist diese Musikauswahl
nicht: Zur alten Melodie und unter neuer deutscher Fahne wird seit dem
Juni 1999 in Prizren der „Säuberungspolitik„ der alten
albanischen
SS-Division nachgeeifert. Im krassen Gegensatz zu den Beschönigungen der
Bundesregierung und ihrer medialen Nachbeter erhielt die UCK in keiner
anderen Besatzungszone des Kosovo ein vergleichbar großes Maß an
Pogromfreiheit wie in der deutschen.

„In Prizren haben es die deutschen Soldaten den albanischen
Kämpfern der
Kosovo-Befreiungsarmee überlassen, das in der Stadt geltende Recht zu
bestimmen, und damit die serbischen Familien ihrem Schicksal
überlassen„, kritisierte der in Paris erscheinende Figaro. Die UCK
habe
erklärt, Prizren stehe vollständig unter ihrer Kontrolle, bestätigte
auch die FAZ. „Selbst das geistliche Oberhaupt der Serben im
Kosovo,
Bischof Artemije, hatte vergeblich Sicherheitsgarantien vom deutschen
Kfor-Kontingent in Prizren erbeten.„ Die beinahe uneingeschränkte
Herrschaft der UCK über Prizren wurde niemals in Deutschland, wohl aber
von Stellen der Vereinten Nationen kritisiert – folgenlos.

Auf Kritik auch in Berlin stieß das terroristische Agieren der UCK erst
im Zusammenhang mit der Mazedonien-Krise. Doch scheint die Politik der
stillen Beihilfe für die inzwischen als
„Kosovo-Schutz-Korps„ (TMK)
getarnte UCK fortgesetzt worden zu sein. „In Prizren weiß jedes
Kind,
daß die TMK die mazedonische UCK unterstützt„, berichtete kürzlich
Die
Woche.. „Die meisten Waffen der dortigen Kämpfer kommen aus dem
Kosovo.
,Oft sind Kolonnen von bis zu 100 Maultieren unterwegs‘, erläutert
Kfor-Mann Löbbering: ,Wenn neben jedem Tier ein Bewacher geht,
transportieren die wahrscheinlich Waffen.‘„ –
ungehindert, versteht
sich. Im deutschen Sektor gebe es „wenig zu lachen„,
mokierte sich die
Londoner Times, „außer über die Behauptung der Nato, die Grenze
für das
Kosovo dicht gemacht zu haben. Nachdem ich beobachten konnte, wie
Albaner ein halbes Dutzend Mal über die Grenze entkommen sind, erscheint
die Vorstellung, daß deutsche Soldaten im Kosovo die Grenze dichtmachen,
weit hergeholt.„

Als Außenminister Fischer Anfang April in Pristina mit dem ehemaligen
UCK-Chef (und heutigem TMK-Kommandeur) Agim Ceku konferierte, war stets
auch die Abtrennung des Kosovo von Jugoslawien und dessen Unabhängigkeit
mit im Gespräch. Im Prinzip scheint der deutsche Vizekanzler diesen
Absichten zugestimmt zu haben. Wie sein Adlatus Winfried Nachtwei,
Bundestagsabgeordneter der Grünen, in einem Reisebericht bekundet, habe
man „die kosovo-albanischen Politiker zu mehr Geduld und Vernunft
in
ihrem Unabhängigkeitsbestreben gedrängt.„

Erinnert nicht diese Ermunterung zum Unabhängigkeitskampf an die
eingangs zitierte Plauderei von Gernot Erler, der mit größter
Selbstverständlichkeit die „willkürlich gezogenen Grenzen„
Jugoslawiens
und vielleicht auch die Mazedoniens verändern will? Und doch ist
angesichts der internationalen Widerstände gegen jede Grenzrevision die
Politik der Bundesregierung doppelbödig angelegt: Während man sich nach
außen mit allzu forschen Unabhängigkeits-Postulaten nicht den Mund
verbrennen will, wird unterschwellig auf die Verschiebung der Grenzen
und eine territoriale Beantwortung der „albanischen Frage„
hingewirkt –
gestützt auf eine Öffentlichkeit in Deutschland, der dieser provokante
und eigensinnige Kurs als pure Selbstverständlichkeit erscheint. Doch
die eingangs genannten Selbstverständlichkeiten sind fiktionale Gebilde:
Der durch die UCK provozierte NATO-Krieg war keineswegs unvermeidbar,
die deutsche Rolle bei seiner Anbahnung zentral, die Veränderung der
Grenzen nach UCK-Gusto durchaus nicht selbstverständlich und die
dahinterstehende außenpolitische Strategie an spezifischen Mustern der
Nazi-Periode orientiert.

Als die UCK 1999 die letzte jüdische Gemeinde aus Pristina vetrieb, rief
im britischen Unterhaus die Abgeordnete Alice Mahon aus. „Can
honored
Members believe that, in this day and age...?„ Doch im Unterschied
zu
Großbritannien war und ist das in Deutschland kein Thema. Obwohl die
Kontinuitätslinie offensichtlich ist? Nein: gerade deswegen. Je näher
die deutsche Außenpolitik der Leiche im eigenen Keller kommt, desto
wirkungsvoller muß der Blick auf sie verwehrt, die Erkenntnis blockiert
werden. Geschichte freilich kehrt, je heftiger sie abgewiesen wird,
desto traumwandlerischer zurück.

Dieser Kontext war präsent, als Gernot Erler die Verschiebung der
balkanischen Grenzen empfahl. Wie im Selbstlauf knüpft seine a
priori-Sympathie für „die Albaner„ und
„Großalbanien„ an das historische
antiserbische Paradigma an – it goes without saying. Im Gestus
taufrischer Unschuld nehmen heutige deutsche Politiker und Kommentatoren
Vergangenes wieder auf – als das Selbstverständlichste der Welt.


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Anlage 3
Aus Ossietzky - Zweiwochenschrift für Politik, Kultur, Wirtschaft
14/2001


KRIEG UND FRIEDEN IM BUNDESTAG
von Andreas Buro

Kein Mitglied des Bundestages soll künftig sagen, es habe die Tragweite
der Entscheidung nicht kennen können. Bevor Außenminister Fischer am 6.
Juli seine Regierungserklärung abgab, forderten das Komitee für
Grundrechte und Demokratie, das Netzwerk Friedenskooperative und der
Deutsche Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes alle Abgeordneten
in einem offenen Brief auf, gegen jede Ermächtigungsvorlage der
Bundesregierung für einen möglichen Einsatz der Bundeswehr in Mazedonien
zu stimmen.
Zur Begründung schrieben sie: „In Mazedonien drohen die bisherigen
Kämpfe, sich zu einem Bürgerkrieg auszuweiten. Die NATO und mit ihr die
Bundeswehr sollen nach dem Willen von Bundeskanzler und Außenminister
eingreifen können. Angeblich geht es nur um das Einsammeln von Waffen
der Guerilla innerhalb von 30 Tagen auf der Grundlage einer Vereinbarung
zwischen der Regierung Mazedoniens und den albanischen
UCK-Freischärlern. Eine solche Vereinbarung ist jedoch nicht in Sicht.
Die albanische Seite strebt eine dauerhafte Stationierung von
NATO-Truppen an, während Mazedoniens Regierung die Entwaffnung der
Guerilla und dann einen schnellen Abzug der NATO wünscht. Zu befürchten
ist, daß sich der Konflikt nicht beherrschen läßt und aus dem Einsammeln
von Waffen ein Kampf mit Waffen wird, der zu einem weiteren
NATO-Protektorat auf dem Balkan mit unabsehbaren Konsequenzen und Kosten
führen kann.„

Als Konfliktschlichter, so argumentierten die drei Organisationen aus
der Friedensbewegung, sei die NATO ungeeignet. Sie sei in Mazedonien
nicht vertrauenswürdig, da sie die kosovo-albanische UCK unterstütze.
Die KFOR-Einheiten mehrerer NATO-Staaten im Kosovo hätten die UCK nicht
wirksam entwaffnet und deren grenzüberschreitenden Aktionen in Serbien
und Mazedonien nicht verhindert. Der NATO mangele es aber auch deswegen
an Vertrauenswürdigkeit, weil sie mit dem Krieg gegen Jugoslawien das
Land enorm belastet, es jedoch nicht angemessen entschädigt habe. Zudem
sei jüngst bekannt geworden, daß sich unter den aus Aracinovo
abziehenden UCK-Rebellen 17 frühere US-Offiziere als Instrukteure
befanden und die Ausrüstung, einschließlich modernster Nachtsichtgeräte,
zu einem erheblichen Teil aus amerikanischen Beständen stammt. Das müsse
doch der Bundesregierung bekannt sein. Ob die, die Öl ins Feuer gießen,
nun als Friedensstifter in Erscheinung treten sollten?

In dem Brief hieß es weiter, für die Konfliktschlichtung in Mazedonien
seien die Vereinten Nationen zuständig – auch für das Einsammeln
von
Gewehren, wenn eine politische Lösung gefunden sei. „Der
Weltsicherheitsrat muß der UNO und ihrer Regionalorganisation in Europa,
der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE), sogleich
einen entsprechenden Auftrag erteilen und die dafür erforderlichen
Mittel zur Verfügung stellen. So würde auch Rußland in die Verantwortung
für eine friedliche Lösung des Konflikts eingebunden. Ferner würde einer
weiteren Militarisierung von Außenpolitik vorgebeugt werden.„

In der Bundestagsdebatte, die der Regierungserklärung folgte, waren die
Regierungsparteien bemüht, die Bedingungen für den Militäreinsatz in
Mazedonien so unscharf zu machen, daß in eine Zustimmung des Bundestages
vieles hineininterpretiert werden kann. So wurde angedeutet, der Einsatz
könne auch länger als 30 Tage dauern. Und verdächtig oft wurde betont,
das Mandat müsse einen „robusten„ Einsatz der Bundeswehr
gestatten.
Gemeint war damit, daß Kampfeinsätze nicht ausgeschlossen werden
dürften. Wieso aber wünscht die Regierung die Lizenz für einen
Kampfauftrag, wenn die Bundeswehr angeblich nur auf der Grundlage einer
Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien Waffen einsammeln soll?

Sozialdemokraten und Grüne stellten die Einschaltung der Vereinten
Nationen und ihrer Regionalorganisation OSZE nicht ernsthaft zur
Debatte. Der CDU-Abgeordnete Willy Wimmer dagegen hatte schon Anfang Mai
auf deren Zuständigkeit hingewiesen und in einem Brief an den
Bundeskanzler gewarnt: „Die amerikanische Seite scheint im
globalen
Kontext und zur Durchsetzung ihrer Ziele bewußt und gewollt die als
Ergebnis von zwei Kriegen im letzten Jahrhundert entwickelte
internationale Rechtsordnung aushebeln zu wollen. Macht soll Recht
vorgehen. Wo internationales Recht im Wege steht, wird es beseitigt. Als
eine ähnliche Entwicklung den Völkerbund traf, war der zweite Weltkrieg
nicht mehr fern. Ein Denken, das die eigenen Interessen so absolut
sieht, kann nur totalitär genannt werden.„

Schwenkt Rot-Grün nun generell auf die Linie der USA ein? Soll die NATO
je nach Interessenlage die Vereinten Nationen kaltstellen? Dann kann man
die immer wieder vorgetragenen Absichten, die UN zu reformieren, in den
Wind schreiben und alles Regierungsgerede über zivile
Konfliktbearbeitung in der internationalen Politik als Wahlkampfnummer
ablegen.

Die wirklichen Probleme werden im Parlament gar nicht benannt. So zum
Beispiel die brisante Frage, welche Rolle die riesige Militärbasis
„Bondsteel Base„, die größte seit Vietnam, spielen soll,
welche die USA
in der Nähe von Pristina bauen.

Sie gehört zu einer Serie strategischer Basen, die es den USA letztlich
ermöglichen sollen, in jedem Teil der Welt militärisch einzugreifen.
Bondsteel ist besonders geeignet für Interventionen in dem Dreieck
Mittlerer Osten-Kaukasus-Balkan. Soll diese Basis an Serbien übergehen,
wenn das NATO-Protektorat endet und Kosovo wieder politisch zu Serbien
gehören wird, oder ist die Basis ein eindeutiges Anzeichen dafür, daß
die US-Politik (und vielleicht auch die der EU) die Abtrennung Kosovos
von Serbien schon fest eingeplant hat? Dann würde plausibel, warum die
NATO-Mächte die UCK ständig gefördert haben, warum britische und
amerikanische Ausbilder in albanischen Lagern UCK-Kämpfer trainieren,
warum deren Waffen-, Geld- und Personalzufuhr kaum behindert wird und
warum die US- und Bundeswehrverbände, welche die Grenzen zu Mazedonien
kontrollieren sollen, den Grenzübertritt albanischer Freischärler nicht
wirksam unterbinden.

Ein Parlament, das dies alles vor einem möglichen Kriegseinsatz nicht
zum Thema macht, ist entweder inkompetent oder deckt eine ganz andere
Politik, die der Öffentlichkeit nicht bekannt werden soll.

Der schwedische Friedensforscher Jan Oberg, Direktor der Transnational
Foundation for Peace and Future Research, beschreibt diese Politik um
Kosovo und Mazedonien im Lichte der gegenwärtigen und zukünftigen
NATO-Expansion: „Sie bezieht sich auf drei Ziele der Gestaltung
der
Weltordnung: das Containment Rußlands, die Marginalisierung von UN und
OSZE als peace-keeping organisations durch die USA und die NATO und die
langfristige Entwicklung eines zweiten Kalten Krieges. Dazu soll vor
allem die systematische Verfeindung der Chinesen, der Russen und
anderer, die nicht der auf die USA zentrierten Weltordnung gehorchen,
dienen.„

Die Situation auf dem Balkan gebietet eine gründliche Erörterung und
verbietet Schnellschußermächtigungen. Kriegsfördernde Vorratsbeschlüsse
wie im Oktober 1998, hieß es in dem eingangs zitierten offenen Brief,
darf sich ein selbstbewußtes und verantwortliches Parlament nicht mehr
leisten. Ist das eine zu hohe Erwartung an den mehrheitlich rot-grünen
Bundestag?

**************************************************************
E N D E


===

UCK-Bock will Gärtner werden
(von Rainer Rupp)

Am Donnerstag ruhten die unter NATO- und EU-Druck wieder aufgenommenen
sogenannten Friedensverhandlungen in Mazedonien. Das Land
feierte in Erinnerung an den Aufstand gegen das ottomanische Reich 1903
seinen Nationalfeiertag. Während die UCK über den von ihr besetzten
Gebieten provokativ die albanische Flaggen hisste, betonte der
mazedonische Ministerpräsident Ljubco Georgievski in einer Festrede vor
seinen
Landsleute, dass es nötig sei, die UCK aus den von ihr besetzen Gebiete
zu verjagen, bevor ein Friedensabkommen unterschrieben werden kann. Er
nannte es "erniedrigend", unter dem Druck von Gewehren verhandeln zu
müssen.

Auch der mazedonische Parlamentspräsident Stojan Andonow warnte, dass
das Parlament das Friedensabkommen nur dann beraten würde, wenn
vorher die UCK "aufgelöst und entwaffnet" ist. ("Renewal of fighting as
Macedonia celebrates National Day", SKOPJE, Aug 2 2001, AFP)
Andonow warf der UCK vor: "Sie sagen, daß sie für Menschenrechte
kämpfen, aber sie verletzten die grundlegenden Rechte vieler Menschen,
friedlich in ihren Häusern zu wohnen." Nach Schätzungen sollen seit
Beginn der UCK-Terrorkampagne in Mazedonien vor fünf Monaten bis zu
120.000 Menschen geflüchtet sein. Und es werden wohl noch mehr, denn
Ali Ahmeti, der politische Chef der mazedonischen UCK, ist mit dem Gang
der Verhandlungen nicht zufrieden. Noch letzten Dienstag hatte der, von
der mazedonischen Polizei mittlerweile per internationalem Haftbefehl
gesuchte Ahmeti aus seinem Versteck per Handy erklärt, dass er "nicht
optimistisch" ist.

Die beiden westlichen "Friedensvermittler" Pardew und Léotard priesen
dagegen letzten Mittwoch die Einigung beim Sprachenstreit als großen
Durchbruch. Albanisch soll demnach als zweite Amtsprache eingeführt, in
der ethnische Albaner mit allen Behörden und Ämtern kommunizieren
können. Auch in den Sitzungen des Parlaments kann albanisch gesprochen
werden. Dagegen bleibt mazedonisch die alleinige Sprache für alle
Belange der Zentralregierung. Von allen Problemen war das
Sprachenproblem jedoch das am wenigsten Widersprüchlichste.

Einer der kritischen Punkte der gestern (Freitag den 3.8.01) wieder
aufgenommenen Verhandlungen ist das Problem der Kontrolle und der
Zusammensetzung der Sicherheitskräfte in den Gebieten, in denen die
Bevölkerungsmehrheit aus ethnischen Albanern besteht. Die Albaner
bestehen
darauf, die Sicherheitskräfte dort selbst zu wählen. Das aber - so die
berechtigte Befürchtung der slawischen Mazedonier - hieße den UCK-Bock
zum Gärtner zu machen. Denn auf diese Weise bekäme innerhalb kürzester
Zeit die UCK in den ethnisch-albanischen Gebieten ganz legal die
gesamten Sicherheitsstrukturen in ihre Hand. Das aber hätte mit großer
Sicherheit die Teilung Mazedoniens zur Folge und würde die Tür für
Großalbanien öffnen. Da dies auch der slawisch-mazedonischen Seite
bewusst ist, kommt für sie die Aufteilung der Sicherheitskräfte entlang
ethnischer Grenzen grundsätzlich nicht in Frage.

Eine weitere ethnisch-albanische Bedingung ist eine Amnestie für die
mazedonische UCK, auf deren Konto bisher über 40 Tote und ungezählte
Verletzte gehen. Damit nicht genug, die Gewaltseparatisten bestehen
auch noch darauf, in die mazedonische Polizei und Armee übernommen zu
werden. Zugleich wird die Verhandlungsbereitschaft der mazedonischen
Seite durch fortwährende Verletzungen des Waffenstillstandes durch die
UCK immer wieder in Frage gestellt. Letzten Dienstag z.B. richtete sich
die Aufmerksamkeit auf sieben slawisch-mazedonische Dörfer im
Nordwesten des Landes, die sich mit ihrer verzweifelten Bitte um Medizin
und Lebensmittel an das Internationale Rote Kreuz gewand hatten.
Bewaffnete UCK-Banditen haben die Dörfer seit Wochen komplett von der
Außenwelt abgeschnitten. Die Situation sei "mehr als nur alarmierend"
beschwor Toni Kocevski, der Bürgermeister von Vratnica, den
Korrespondenten der französischen Nachrichtenagentur AFP. Bei den
anderen Dörfern
handelt es sich um Beloviste, Staro Selo, Rogacevo, Gorno Orasje, Dolno
Orasje and Jazince.

Eine Woche zuvor hatte die NATO mit der UCK ein Abkommen geschlossenen,
in dem sich die Gewaltseparatisten verpflichtet hatten, sich aus all
jenen Positionen wieder zurück zu ziehen, die sie unter Ausnutzung des
am 5. Juli geschlossenen Waffenstillstandes erobert hatten.
Entsprechend
dieses Abkommens hätte auch die Verbindungsstraße zwischen den
betroffenen mazedonischen Dörfern und der Außenwelt von der UCK geräumt
werden müssen. ("Macedonian Villages Say Cut off From World by Albanian
Rebels", SKOPJE, Jul 31, 2001 Agence France Presse) An das
Abkommen scheint sich die UCK aber nach wie vor nicht zu halten.

Am Mittwoch vertrieben ethnische Albaner mit vorgehaltener Waffe die
slawischen Einwohner des Dorfes Blace, das in der Nähe der noch vor
wenigen Tagen umkämpften Stadt Tetovo liegt. ("Albanian Guerrillas Said
Forcing Macedonians to Leave Village", SKOPJE, Aug 1. 2001, AFP) Am
Donnerstag griff die UCK in der Umgebung von Tetovo erneut mehrere
Kontrollposten an und verletzte dabei einen Polizisten schwer. Auch die
Trauergemeinde auf dem Friedhof, auf dem ein tags zuvor von der UCK
getöteter Polizist beerdigt wurde, nahmen die ethnisch-albanischen
Terroristen unter Beschuß.

Sbg. den 3.8.01


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Ermahnung an mazedonischen Staatspräsident -

Eid auf Mazedonien geschworen und nicht auf die NATO

(von Rainer Rupp)

In der Nacht zum Mittwoch griffen in der mazedonischen Hauptstadt Skopje
etwa 2.000, meist jugendliche Demonstranten die deutsche und
amerikanische Botschaft an, warfen Fenster ein und zündeten Dutzende mit
OSZE-Markierungen versehene Fahrzeuge an. Auch als westlich
erkennbare Geschäfte wie z.B. das McDonald's Hamburgerrestaurant wurden
zur Zielscheibe der aufgebrachten Menge, die sich angesichts des
Vordringens der UCK-Terroristen unter dem Schutz des von der NATO
ausgehandelten sogenannten Waffenstillstandes vom Westen verraten und
verkauft vorkommen. Die mazedonische Polizei sah tatenlos zu und
sympathisierte offensichtlich mit den Demonstranten. ("Macedonia heads
for
all-out war as demos rock Skopje", AFP, SKOPJE, July 25, 2001)

Nach dem Aufflammen der Kämpfe, insbesondere in Tetovo s<br/><br/>(Message over 64 KB, truncated)