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Handke in Kosmet consegna gli aiuti del "Premio Heine"


Si è recentemente conclusa la raccolta di fondi per il "Premio Heinrich Heine alternativo", assegnato a Peter Handke da intellettuali e militanti contro la guerra tedeschi. I 50mila euro raccolti grazie a più di 500 donatori - tra cui il nostro Coordinamento Nazionale per la Jugoslavia, che ha contribuito con 770 euro - sono stati consegnati nei giorni di Pasqua dallo stesso scrittore ai serbi kosovari di Velika Hoca, dove verranno spesi sotto la supervisione della chiesa ortodossa per la locale comunità che trascorre la sua esistenza nello spazio di pochi chilometri quadrati circondati da filo spinato. 
L'incontro di Handke e degli altri suoi accompagnatori (soprattutto artisti e giornalisti) con i serbi del Kosovo si è svolto in un clima di soddisfazione ed amicizia ma anche in un contesto di tensione e militarizzazione fortissima, con le truppe KFOR dei diversi paesi occupanti schierate massicciamente nei luoghi visitati dalla delegazione.
( Sul "Premio H. Heine alternativo" si veda: https://www.cnj.it/CULTURA/handke.htm#berliner )


=== ITALIANO ===

Dal "Bollettino di Kosovo e Metohija (KIM)" del 09-04-07:
http://www.kosovo.net/news/archive/2007/April_09/1.html


Peter Handke e Claus Peymann hanno visitato il Monastero di Visoki Decani

Decani, 9 Aprile 2007

Il noto scrittore austriaco Peter Handke, il Direttore del Teatro « Berliner Ensemble », Claus Peymann, e loro colleghi, hanno visitato oggi il Monastero di Visoki Decani. Con Handke e Peymann sono giunti l'attrice Kaethe Reichel, il drammaturgo Jutta Ferbers e il politologo Eckart Spoo. Hanno trascorso le festività pasquali assieme con i Serbi di Velika Hoca ed a questa cittadina hanno consegnato il contributo di 50.000 Euro che Handke aveva ricevuto quale premio alternativo "Heinrich Heine", raccolto da più di 500 donatori. Handke aveva in precedenza espresso il desiderio che questo premio venisse distribuito agli abitanti Serbi in Kosovo e Metohija, quale gesto di sua personale solidarietà e sostegno.


Da "BLIC" quotidiano belgradese:
http://www.blic.co.yu/kultura.php?id=1267
http://www.blic.co.yu/kultura.php?id=1143

« Voglio bene a Velika Hoca ed è mio desiderio spendere i miei soldi qua. Voglio bene a questi bambini, al vino di queste parti, alla grappa di prugne e al cielo azzurro », ha detto Handke ad un gran numero di giornalisti locali e stranieri, davanti ad una delle chiese.
Handke è stato accolto dagli scrittori serbi del Kosovo, tra i quali anche da Petar Saric, l'autore di più romanzi e raccolte di poesie, che ha proposto che tra 50 o 60 anni una delle vie più belle di Belgrado porti il nome di Handke.
Peter Handke e Claus Peymann parteciperanno alla liturgia pasquale e si recheranno a Velika Hoca entro lunedì. In seguito visiteranno il Monastero di Visoki Decani e altri templi della Chiesa Ortodossa Serba in Kosovo.

(a cura di DK e AM)

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Embattled playwright aids Serb enclave


Published Apr 14, 2007 9:48 AM

Austrian playwright and poet Peter Handke has turned over his entire Alternate Heinrich Heine prize of over 50,000 Euros ($65,000) to the embattled enclave of Serbian people living in rightist-ruled and NATO-occupied Kosovo.

Anyone who has paid attention to Handke’s career path in the past year might wonder how he was in a position to do this. The outspoken Handke had opposed NATO’s war on Yugoslavia and German imperialism’s excuses for subverting and destroying that multinational country in the Balkans.

In March 2006, at a time when he was about to receive the official Heinrich Heine Prize from the Dusseldorf City Council, Handke was in Belgrade speaking at the memorial service for the late Yugoslav President Slobodan Milosevic. The Yugoslav leader had died in prison in The Hague, where he was fighting charges of alleged war crimes but had not been convicted.

When they heard that Handke was speaking in Belgrade, Dusseldorf City Council members tried to stop the prize. Handke withdrew before the council could take action.

Next, a Handke play was going to be performed in Paris. The French ruling class put pressure on the theater company, forcing the play’s cancellation.

The German anti-war movement and especially theater people active in it came to the rescue. They created an Alternate Heinrich Heine Prize, funded by donations, many coming from progressives in the arts. They collected the funds that Handke, was pleased to turn over to the Serbian enclave, which many describe as a “ghetto.” Rightist Albanian organizations that have been running Kosovo since the NATO invasion have persecuted the Serb community and driven many people out of the province.


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10.04.2007 / Schwerpunkt / Seite 3

Dorf unter dem Himmel


Berliner Heinrich-Heine-Preis gespendet: Schriftsteller Peter Handke übergibt 50000 Euro an serbische Enklave im Kosovo. NATO-Truppen in Alarmbereitschaft
Von Peter Wolter, Velica Hoca

Es war über Ostern das Medienereignis im serbischen Fernsehen: Der österreichische Schriftsteller Dichter Peter Handke übergab am Sonntag die 50000 Euro des »Berliner Heinrich-Heine-Preises« an die Bewohner der Enklave Velica Hoca im Kosovo. Dort halten seit Jahren etwa 650 Serben aus, umgeben von feindseligen Albanern, geschützt von Stacheldraht und Patrouillen der UN-Schutztruppe KFOR.

Ursprünglich sollte Handke im vergangenen Jahr mit dem gleich hoch dotierten Düsseldorfer Heinrich-Heine-Preis ausgezeichnet werden. Eine unabhängige Jury hatte ihm die Auszeichnung zuerkannt, was jedoch kleingeistigen Kommunalpolitikern vor allem grüner Provenienz mißfiel. Ihr Vorwurf: Handke sei ein Freund der Serben. Außerdem habe er den früheren serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic im NATO-Gewahrsam in Den Haag besucht und – schlimmer noch – bei dessen Beerdigung eine Grabrede gehalten. Die Provinzialität Düsseldorfs setzte sich ausgerechnet in Paris fort: Die Cómedie Francaise nahm aus demselben Grund ein Handke-Stück aus dem Spielplan. 

Die Frankfurter Allgemeine, der Spiegel und andere Druckerzeugnisse, die sich als Qualitätsblätter ausgeben, legten flugs nach: Den NATO-Bomben auf Serbien wurden Stinkbomben auf Handke hinterhergeworfen, der Dichter wurde als Apologet des Völkermordes und Tyrannenfreund verleumdet. Angeekelt verzichtete Handke auf den Düsseldorfer Preis.

Die Schauspieler Rolf Becker und Käthe Reichel sowie der Journalist Eckart Spoo wollten sich mit dem Skandal nicht abfinden. Sie gründeten flugs den »Berliner Heinrich-Heine-Preis«, weitere Intellektuelle wie Dietrich Kittner, Arno Klönne, Claus Peymann, Monika und Otto Köhler sowie Ingrid und Gerhard Zwerenz schlossen sich an. Nach kurzer Zeit waren 50000 Euro gesammelt, die Handke dann am Sonntag als demonstrative Solidaritätsspende an die Bewohner der Enklave Velica Hoca übergab. »Ich bedanke mich bei allen Einwohnern, daß sie hiergeblieben sind und immer noch hier leben«, erklärte der österreichische Schriftsteller. »Velica Hoca heißt in der alten Sprache: Viele Väter. Ich wünsche mir heute einen anderen Namen: Viele Kinder.« Unter dem Applaus der Serben sagte Handke weiter: »Dann habe ich noch einen dritten Namen für Velica Hoca heute: Dorf unter dem Himmel.«

Die verarmte Gemeinde liegt auf einer Hochebene, umgeben von albanischen Siedlungen. Immer wieder, so schildern Dorfbewohner, kam es zu Übergriffen von Albanern, die von der Terrororganisation UCK aufgehetzt worden waren. Die Zufahrten zum Dorf sind seit Jahren mit Stacheldrahtrollen gesichert, die im Ernstfall schnell über Straßen und Wege gezogen werden können. Auf einer Anhöhe gegenüber dem Dorf befindet sich ein Beobachtungsposten, der mit UN-Soldaten aus der Schweiz und Österreich besetzt ist. 

Das Vorhaben des prominenten Österreichers, sein Preisgeld der Gemeinde Velica Hoca zu übergeben, muß bei der UN-Truppe KFOR Besorgnis ausgelöst haben. Die Fahrzeuge, mit denen Handke und die Mitglieder der Berliner Initiative vom Flughafen der Kosovo-Provinzhauptstadt Pristina nach Velica Hoca fuhren, wurden von der albanischen Polizei eskortiert, im Ort selbst warteten weitere Polizeifahrzeuge. Hin und wieder sahen UN-Patrouillen nach dem rechten. Und zur Ostermesse, kurz vor der offiziellen Preisübergabe, erschien – angeblich mit österlicher Betabsicht – vor dem Kirchlein des Dorfes auch noch ein Trupp georgischer UN-Soldaten, angeführt von einem deutschen Militärseelsorger. Die KFOR hatte wegen des Handke-Besuches vorsorglich Alarm ausgelöst, wie ein österreichischer Soldat im Privatgespräch verriet.



13.04.2007 / Abgeschrieben / Seite 8

Zur Reise Peter Handkes ins Kosovo


Die Frankfurter Rundschau ging am Donnerstag im Feuilleton auf die Reise des Schriftstellers Peter Handkes in die serbische Enklave Velica Hoca und die Übergabe des privat gesammelten Berliner Heinrich-Heine-Preisgeldes am vergangenen Wochenende ein:

(...) Peter Handke ist also wieder auf Reisen gegangen; das vom Berliner Ensemble gestiftete Preisgeld – 50000 Euro – des alternativen Heinrich-Heine-Preises sollte jenem verarmten, entvölkerten serbischen Dorf zukommen nach Handkes Wunsch und Willen. Der echte Heine-Preis wurde ihm bekanntlich gegen die Entscheidung der Jury von Düsseldorfer Politikern verwehrt, weil diese an Handkes Auftritt auf der Beerdigung von Slobodan Milosevic Anstoß genommen hatten. Der einfühlsame Zeit-Reporter [Wolfgang Büscher] nennt Milosevic jetzt einen »mutmaßlichen Kriegsverbrecher nach allgemeiner Ansicht im Westen«. Mutmaßlich hätte genügt. (...) Die Stimmung auf dem Ostertrip soll hervorragend gewesen sein – auch dank des »Reisemarschalls« Claus Peymann. Seinen zukünftigen Praktikanten Christian Klar hatte der BE-Chef leider noch nicht dabei; der hätte die Szene sicher prima ausgeleuchtet.



14.04.2007 / Fotoreportage / Seite 4 (Beilage)

Blick in den Elendstrichter


Der österreichische Dichter Peter Handke machte den Kosovo-Serben Mut
Von Peter Wolter (Text) und Gabriele Senft (Fotos)

Ihre Weinberge außerhalb des Ortes können die Bauern der serbischen Enklave Velica Hoca kaum noch bestellen – sie haben Angst, dort von Albanern erschlagen zu werden. Ihr Dorf im Südwesten des Kosovo, der als Elendstrichter Europas gilt, ist durch Stacheldraht gesichert, immer wieder fahren UN-Patrouillen durch die Straße. Arbeit hat hier kaum jemand, ohne Sozialhilfe aus Belgrad könnten wohl nur wenige überleben. Die Gesichter sind besorgt, vielen sieht man die Angst an: Vor der Zukunft und um ihr Leben. 

Ein wenig Hoffnung brachte über Ostern der Besuch des österreichischen Dichters Peter Handke. Der war zu diesem vergessenen Dorf gereist, um den 640 Einwohnern die 50000 Euro des Berliner Heinrich-Heine-Preises zu überreichen, die auf Initiative der Schauspieler Käthe Reichel und Rolf Becker sowie des Journalisten Eckart Spoo gesammelt worden waren. 

Der Preis war das Produkt eines unerhörten Literaturskandals. Eine unabhängige Jury hatte den Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf Handke zuerkannt. Dann wurden in der Öffentlichkeit und im Stadtrat üble Beschimpfungen laut, weil der Dichter sich erdreistet hatte, eine eigene Meinung über den Krieg gegen Serbien zu haben. Entnervt verzichtete Handke und die Berliner Initiative sprang in die Bresche. 

Unter Polizeischutz war die Delegation, der auch der Intendant des Berliner Ensembles, Claus Peymann, angehörte, vom Flughafen in Pristina durch Albanergebiet nach Velica Hoca gefahren. Etliche Passanten schüttelten drohend die Fäuste, sobald sie den Bus mit Belgrader Kennzeichen ausmachten.

Vor der Dorfkirche harrte die lokale Prominenz: Bürgermeister, Lehrer, orthodoxe Priester, Neugierige. Erste Stufe der Begrüßung: Brot, Salz und einem Gläschen Rakija. Zweite Stufe: Küßchen links, Küßchen rechts, Küßchen links. Dritte Stufe: kurze Ansprachen. Vierte Stufe: Willkommensessen mit Gemüse, Fisch und Rakija. 

Am nächsten Morgen nach der orthodoxen Messe in der Dorfkirche »Sveti Stefan« noch schnell ein Besuch im außerhalb des Ortes gelegenen und ebenfalls von UN-Soldaten bewachten Kloster; der Abt höchstpersönlich schenkt Rakija ein. Dann die Übergabe des Geldes – die Gemeinde bedankt sich mit einem Fäßchen Schnaps, die Geistlichkeit mit einer frisch gemalten Blattgold-Ikone. Die 50000 Euro, so Bürgermeister Dejan Baljosevic, sollen in die Renovierung der Kirche gesteckt werden, außerdem möchte man eine Peter-Handke-Stiftung zur Förderung serbischer Maler einrichten, die in dem Dorf selbst arbeiten sollen.

Die Religion ist offenbar der einzige Halt für viele Kosovo-Serben, die erst die Zerschlagung Jugoslawiens, den Krieg und dann die Verfolgung durch aufgehetzte Albaner erleben mußten. Die orthodoxe Kirche bestimmt das Leben der gesamten Gemeinde; Priester und Äbte genießen hohes Ansehen. 

In der Nachbarenklave Orahovac mußte der am Ortsrand gelegene Friedhof aufgegeben werden – Albaner hatten immer wieder die Gräber verwüstet. Die Toten werden jetzt unmittelbar neben der Kirche begraben. Seitdem die Telefongesellschaft einen Mobilfunkmast mitten in der Enklave aufstellte, können die meist alten Leute auch wieder mit ihren Verwandten telefonieren – Albaner hatten den alten Funkmast umgerissen. 

Die abschüssige Straße zum albanischen Ortsteil ist auf beiden Seiten mit ausgebrannten Häusern gesäumt. »Vor vier Jahren wollte uns der Mob über diese Straße angreifen«, berichtet die Englischlehrerin der Enklave. »Die haben alle Häuser angesteckt und sind über jeden hergefallen, der nicht rechtzeitig fliehen konnte. Sie wurden erst durch UN-Soldaten gestoppt.« Seitdem liegen am Straßenrand etwa alle 30 Meter Stacheldrahtrollen, mit denen der Weg versperrt werden kann. 

Die Serben wagen sich kaum noch aus ihrer Stacheldrahtfestung heraus. In die kleinen Fabriken unten in der Stadt, wo früher viele von ihnen gearbeitet hatten, wagt sich niemand mehr. »Hin und wieder kommen aber Albaner zu uns, wenn es dunkel ist«, sagt die Lehrerin. »Sie wollen mal wieder Schweinefleisch essen und ein Bier trinken.«