Djindjic (italiano / deutsch)

1. Der zweite Schütze
Interview mit Milan Veruvic, dem Leibwächter des ermordeten Premiers
(Radio B92 / J. Elsaesser auf der "Junge Welt" vom 27.10.2003)

2. Il mistero Ðinđić
I nuovi dettagli sull’omicidio del premier serbo dischiudono la
possibilità che il potere di Belgrado non abbia interesse a rivelare
tutti i dettagli sull’attentato a Ðinđić
(Željko Cvijanović / Osservatorio Balcani)


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Junge Welt (Berlin), 27.10.2003

Der zweite Schütze

Was verbergen die serbischen Behörden bei der Aufklärung des Attentates
auf Zoran Djindjic? Interview mit Milan Veruvic, dem Leibwächter des
ermordeten Premiers


Das Attentat auf den serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic am
12. März dieses Jahres erschütterte Serbien. Nach wochenlangem
Ausnahmezustand und einer landesweiten Fahndung, bei der über 3000
Personen in Untersuchungshaft genommen wurden, präsentierte die
Staatsanwaltschaft mittlerweile die Angeklagten: die unmittelbaren
Täter seien Gangster des sogenannten Zemun Clans gewesen, die
Hintermänner Polizisten der Sondereinheit „Rote Barette“. Der Mord, so
legt die Anklageschrift nahe, sollte Auftakt zu einem Putsch der alten
Seilschaften aus der Milosevic-Zeit sein.

Doch bereits im Vorfeld des für Dezember angesetzten Prozesses häufen
sich die Hinweise, daß auch Teile der heutigen Belgrader Machthaber in
die Bluttat verwickelt gewesen sein könnten. Anfang Oktober zitierte
das Belgrader Wochenblatt Nedeljni Telegraf einen Minister mit den
Worten: „Es wird ein Schock für die Öffentlichkeit sein, wenn sie
erfährt, daß der Mörder Djindjics in dessen unmittelbarer Umgebung in
der Regierung saß.“ Demnach sollen auch Videoaufnahmen existieren, die
ein Regierungsmitglied beim Betreten des Hauptquartiers des Zemun Clans
in der Zeit kurz vor dem Mord zeigen (vgl. jW, 4. Oktober).

Diese Aussagen konnten noch ignoriert werden, weil der Zeuge sich nur
unter dem Siegel der Anonymität hatte äußern wollen. Mit dem, was jW im
folgenden dokumentiert, wird das nicht mehr möglich sein. Wer jemals
Thriller wie „JFK“ oder „Der Schakal“ sah, wird sich an manches
erinnern: Zeugen, die nicht gehört werden; Spuren, die die Polizei
nicht verfolgt; eine Kugel, die es nicht geben darf; ein Killer, der
über die Grenze eingeschleust wird; ein Opfer, dessen Vorstellungen den
Großmächten mißfiel.

Man würde es nicht glauben, kämen die Auskünfte nicht von jemanden, der
das Vertrauen von Djindjic besaß und überdies Augenzeuge war: Milan
Veruvic, jahrelang Chef der Leibschutz-Garde des Premiers, stand am 12.
März direkt neben diesem, als die Schüsse fielen, und wurde selbst
getroffen. Das Interview lief auf Radio B92, das der regierenden
DOS-Koalition nahesteht. (Jürgen Elsässer)


Das Interview

- Gehen wir zurück zum 12. März. Sie sagten, an dem Morgen sei alles
wie sonst gewesen?

Wir kamen am Regierungsgebäude ... ungefähr um 12.25 Uhr an ... Ich
kündigte unsere Ankunft über Funk an. Ich rief beim Sicherheitschef im
Gebäude an, aber er antwortete nicht ... Stattdessen antwortete mir,
gleich nachdem wir in den Hof eingefahren waren, ein Mann, der auf
demselben Kanal war. Er leitete die Security auf dem ersten Stock. Er
sagte seine Code Nummer. „Nummer fünf hört Sie.“ Ich nahm an, das sei
jemand von der Regierung, der mich gehört hat, und wir fuhren in den
Hof rein. Seltsam an diesem Tag war, daß es hinter dem Gebäude ganz
leer war. ... Ich ging aus dem Wagen raus, nahm seine Krücken und die
Tasche mit (Djindjic hatte zu jener Zeit einen Gipsfuß, Anm. JE). Ich
öffnete seine Tür, gab ihm die Krücken, und ging mit ihm auf den
Eingang Nummer fünf zu ... In diesem Augenblick näherten wir uns der
Tür. Ich drehte mich herum, um die Wagentür zu schließen, und ich hörte
einen gedämpften Schuß. Einen Sekundenbruchteil dachte ich, daß irgend
etwas in einem Gebäude weiter weg geballert hatte. Ich hörte seinen
Schrei ... Im selben Augenblick, als er getroffen wurde, hörte ich
einen lauten Knall. Das war der Schuß, der mich getroffen hat. Ich fiel
vor dem Regierungsgebäude zu Boden, er lehnte sich gegen die Tür und
fiel hinein. Die Tür war zu der Zeit nicht offen, was ungewöhnlich war.
Er fiel in den Korridor des Gebäudes. Ich blieb auf den Stufen liegen.
In diesem Augenblick liefen die Leute von der Security hinein, um nach
ihm zu sehen. Irgendwie kroch ich zum Wagen. Dann kam der dritte Schuß.
Er traf die Mauer des Gebäudes, das bedeutete, sie hatten uns immer
noch im Schußfeld. Wir blieben dort einige Minuten, der Premier bekam
Erste Hilfe ... Mir gelang es, in den Wagen hineinzukommen, und ich
benutzte ihn als Deckung. In diesem Moment kam auch mein Kollege ins
Auto, man brachte en Chef in das zweite Fahrzeug und wir rasten davon
Richtung Notaufnahme.

- Sie sprachen von einer dritten Kugel .. Niemand sonst hat sie
erwähnt. Weder in der polizeilichen Untersuchung, noch im
Sicherheitsbericht und in der Anklageschrift. Warum? Woher ist diese
dritte Kugel gekommen?

Diese Frage wird sich erst in künftigen Ermittlungen stellen. Ich
versuchte ihnen zu erklären, daß das Knall bei der ersten Kugel, die
den Premier traf, schwächer war als bei den anderen beiden, die mich
und die Mauer trafen. Deshalb habe ich den Verdacht, daß der Schuß aus
einer anderen Position kam ... Später versuchte ich das dem
Untersuchungsrichter zu erklären, aber ich fand nicht viel Verständnis.
Die Gerichtsmediziner versuchten mir zu erklären, daß der Unterschied
daher kam, daß der zweite für mich lauter erschien, weil er mich traf
... Warum man die dritte Kugel nie ernsthaft in die Überlogen einbezog,
kann ich nicht erklären. Das würde ich gerne die Leute fragen, die
etwas mit der Untersuchung zu tun hatten ... Wir konnten schon lesen,
daß man das Gewehr gefunden hat, und daß mit dem Gewehr zwei Schüsse
abgefeuert wurden. Diese ganze Geschichte mit den zwei Kugeln machte
die ganze Geschichte von dem, was an jenem Tag passiert sein soll,
unglaubwürdig, sogar für uns, die an jenem Tag dort waren und die das
laut und deutlich jedem sagten, der uns fragte. Im Krankenhaus fragte
ich die Leute, die an jenem Tag da waren, und wir waren uns einig
darin, daß es drei Schüsse gegeben hatte. Wir alle hörten den dritten.
Wir sahen sogar, wo er einschlug.

- Nicht nur Sie, sondern auch Ihre Kollegen?

Ja, ja. Acht von uns waren an jenem Tag da, und alle gaben dieselbe
Erklärung ab, alle.

- Sie wurden von hinten getroffen, in den Rücken, ist das richtig? Und
der Premier wurde von vorne erschossen, in die Brust. Tatsächlich
gingen Sie in dieselbe Richtung, aber einer wurde in den Rücken
getroffen und der andere in die Brust. Wie ist das möglich?

Ich weiß nicht wie. Die Frage, die man stellen muß, ist, warum die
Leute, die die Untersuchung leiteten, zu der Schlußfolgerung kamen, daß
er von dieser Richtung, von diesem Fenster aus, getroffen wurde, obwohl
wir doch wissen, daß bisher keine Tatortrekonstruktion vorgenommen
worden ist, und als Augenzeuge hätte ich zu all dem hinzugezogen werden
müssen.

- Wie ist es möglich, daß noch keine Tatortrekonstruktion vorgenommen
worden ist?

Das interessiert mich auch. Das würde ich gerne jeden fragen, der damit
zu tun hat. Eine Tatortrekonstruktion ist das erste, was bei einer
Untersuchung gemacht werden muß, damit man die Abläufe rekonstruieren
kann. Ohne das ist es absurd, die Position des Premierministers im
Augenblick des Schusses festlegen zu wollen. Wenn man alle meine
Aussagen zugrunde legt, gingen wir in dem Augenblick los, als er sich
zum Regierungsgebäude drehte, was der Angabe im Untersuchungsbericht
widerspricht, wonach er dem Regierungsgebäude den Rücken zugedreht hat.

- Behaupten Sie damit, er kann nicht von der Admiral Geprat Straße aus
in die Brust getroffen worden sein?

Ja, und dabei bleibe ich. Wenn er in Richtung Tür stand, und in diese
Richtung fiel er, dann kann er nicht von links getroffen worden sein,
denn er wurde in seine rechte Seite getroffen. Ich stand an seiner
linken Seite direkt neben ihm ... Ich vermute einfach, daß es noch ein
weiteres Scharfschützennest in der gegenüberliegenden Straße gab, in
der Bircaninova Straße, in einem Durchgang, der mir verdächtig vorkam,
zwischen den Gebäuden des Außenministeriums und der
Eisenbahngesellschaft. Der Eingang Nummer sechs, der zu bestimmten
staatlichen Einrichtungen wie dem Hydrometeorologischen Institut und
was weiß ich führt, wurde seit dem 1. Februar, als das Gebäude
renoviert wurde, nicht mehr überprüft. Ich ging dorthin, nachdem ich
aus dem Krankenhaus entlassen worden war, um mir selbst anzusehen, was
an jenem Tag passiert ist. Tatsache ist, daß es in dem Hof hinter dem
Gebäude ein Gerüst bis hinauf zum Dach gibt, die jeder benutzt haben
könnte, um hinaufzusteigen und alles mögliche anzustellen ...

- Sie glauben also, daß die Kugel, die Zoran Djindjic traf, aus dieser
Richtung kam?

Ich glaube, daß er aus der Bircaninova getroffen wurde, und daß ich von
dem Fenster aus getroffen wurde, aus dem (der Hauptangeklagte, Anm. JE)
Zvezdan Jovanovic einen Schuß abgab, und daß die dritte Kugel ... auch
von der Admiral Geprat Straße (wo Jovanovic war, Anm. JE) kam ...

Das Phantom

- Die Frage ist – wer war der zweite Schütze? Gibt es irgendwelche
Verdachtmomente, wer es gewesen sein könnte, auch wenn er noch keine
Erwähnung gefunden hat? Nur ein Schütze ist bisher erwähnt worden, und
das ist Zvezdan Jovanovic, der den Mord während der polizeilichen
Untersuchung zugegeben hat (Jovanovics Anwalt bestreitet dieses
Geständnis, Anm. JE) Aber nach ihren Angaben gibt es einen zweiten Ort,
ein zweites Gewehr.

Ich weiß nicht, wer dieser Mann sein könnte, aber Tatsache ist, daß ich
vor einer Woche in Vreme (pro-westliche Belgrader Wochenzeitung, Anm.
JE) las, daß am 11. März eine Person am (kroatischen, Anm. JE)
Grenzübergang Batrovac eingereist ist und am 12. März wieder außer
Landes eskortiert wurde, ohne Paß. Er wurde hereingebracht und
hinauseskortiert, sagte ein hoher Offizier der (Polizeisondereinheit,
Anm. JE) Rote Barette in den Zeitungen. Da begann ich wirklich Verdacht
zu schöpfen, ich würde gerne wissen, ob das wahr ist oder nicht. Mir
wäre lieber, es würde nicht einfach übergangen werden, wenn Leute in
den Zeitungen solche Spekulationen aufbringen. Ich weiß nicht, warum
der Untersuchungsrichter diese Information nicht mitbekommen hat und
warum er die Zeitung, die Medien, die Öffentlichkeit nicht fragt:
‚Hallo, ist das wahr? Ist es wahr, daß einer – ohne Paß und Papiere,
ohne daß es irgend jemand registrierte - am 11. März irgendwie ins Land
gebracht werden konnte und am 12. März wieder hinaus, wo wir doch alle
wissen, was am 12. März passiert ist? ...

- ... Wie erklären Sie die Tatsache, daß so viele Leute weiter im
(Polizei-)Dienst sind, sogar heute noch, die eine Gefahr für Leute wie
Zoran Djindjic darstellen könnten?

Ich glaube, davon gibt es viele. Tatsächlich glaube ich, alle sind noch
da. Ich weiß nicht, was sich wirklich geändert hat. Ich weiß nicht, was
sich bei der Polizei seit dem 5. Oktober (Tag des Sturzes von Milosevic
im Jahr 2000, Anm. JE) geändert hat. Ich weiß nicht, was sich bei der
olizei seit dem 12. März geändert hat. Die sind immer noch da und
machen dieselben Jobs ...

- Kommen wir zum Schluß. Was die Menschen in diesem Land wirklich
betroffen macht, ist das wirkliche Motiv des Mordes an Zoran Djindjic.
Die Anklageschrift nennt zwei: Einerseits, daß er das organisierte
Verbrechen angreifen wollte und die Kriminellen davon rechtzeitig
Kenntnis erhielten, und andererseits seine Tagespolitik als Premier,
vor allem seine Verpflichtung zur Zusammenarbeit mit dem Haager
Tribunal ... Was denken Sie über diese Dinge?

Ja, ich kann darüber nur meine Meinung äußern, aber bevor ich das
mache, will ich sagen, daß es absurd ist, daß wir einen Mord haben,
aber kein Motiv. Wenn es nach den Zeitungen geht, soll das Motiv in der
Verwirrung einer kriminellen Gruppe bestehen, die Angst vor dem Kampf
gegen das organisierte Verbrechen bekommen haben, ein Kampf, der in den
letzten eineinhalb Jahren schon angekündigt worden ist und nichts Neues
war. In meinen Augen ist die Verwirrung einer Verbrecherbande ein
völlig unannehmbares Motiv für den Mord am Premierminister, einem Mann,
der sich mit Politik beschäftigt. Ich meine, es gibt doch Italien, es
gibt Malta, daraus, was dort seit Jahren passiert, können wir bestimmte
Dinge ableiten.

Wenn die Mafia Grund hat, einen zu ermorden, dann sind das Richter,
Untersuchungsbeamte, Polizisten, Leute also, die direkt mit ihrem
„Geschäft“ zu tun haben. Ich würde das Motiv für den Mord am Premier
überhaupt nicht bei dieser Verbrecherbande suchen. Ich würde mir seine
politische Arbeit anschauen. Ich glaube, daß das Motiv für seine
Ermordung in seiner politischen Arbeit zu suchen ist und in seiner
Vorstellung von Serbien, die sich wahrscheinlich von denen anderer
unterscheidet, vielleicht von denen größerer Institutionen, vielleicht
sogar von denen einiger Länder.... Wir haben die Verbrecherbande
verhaftet, die Hälfte hält sich in Belgrader Löchern versteckt, und wir
warten darauf, daß die Polizei die übrigen verhaftet, so daß sie uns
erklären können, wer das Gewehr aus der General Geprat Straße genommen
und es unter einen Felsen in Neu-Belgrad gelegt hat.

Und was völlig ungeklärt bleibt ist, wie sie den Rückzug von den
General Geprat-Straße nach Neu-Belgrad geschafft haben, um ein Uhr
Mittag, mitten in der Rush Hour. Und das führt wiederum zur
Polizeiarbeit und den Verbindungen innerhalb der Polizei. An jeder
Kreuzung steht ein Polizist. Hätte nur einer von ihnen ein Signal
bekommen, daß etwas passiert, hätte er auf die Kreuzung raus gehen und
den Verkehr anhalten können. Ich weiß nicht, wie sie davongekommen
sind. Zwei Dinge: Wie konnten sie es schaffen, drei , vierTage lang in
dem Gebäude zu sein, wie sie behaupten, und wie konnten sie flüchten?
...

- Erwarten Sie, als Zeuge geladen zu werden, wenn der Prozeß beginnt?

Sicher.

- Würden Sie das alles vor Gericht wiederholen?

Ja. Ich habe keinen Grund, es nicht zu tun.


Interview: Radio B92, Belgrad, 21. Oktober 2003 (vollständig unter
www.b92.net)
Übersetzung/Bearbeitung: Jürgen Elsässer


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http://auth.unimondo.org/cfdocs/obportal/
index.cfm?fuseaction=news.notizia&NewsID=2555

Il mistero Ðinđić

I nuovi dettagli sull’omicidio del premier serbo dischiudono la
possibilità che il potere di Belgrado non abbia interesse a rivelare
tutti i dettagli sull’attentato a Ðinđić. Da Belgrado, Željko Cvijanović

(28/10/2003)

Da Belgrado scrive Željko Cvijanović

Solo ad un mese dall’inizio del processo agli assassini del premier
serbo Zoran Ðinđić, alcuni nuovi dettagli sull’omicidio, giunti
all’opinione pubblica, potrebbero far sollevare dei dubbi sulla
fondatezza delle accuse.

Nuove spinte al caso le ha fornite il capo della sicurezza di Ðinđić,
Milan Veruović, il quale al momento dell’omicidio il 12 marzo si
trovava vicino al premier.

Veruović nell’intervista rilasciata alla radio belgradese B92 ha
sollevato la possibilità che Ðinđić non sia stato ucciso dal colpo di
fucile sparato da Zvezdan Jovanović, l’aiuto comandante dell’Unita per
le operazioni speciali, JSO, la più forte unità speciale sotto il
comando della polizia serba.

Veruović, anch’egli gravemente ferito durante l’attentato, il 20
ottobre ha reso noto che Ðinđić nel momento in cui è stato ucciso il 12
marzo davanti al palazzo del governo aveva la faccia rivolta verso la
porta d’ingresso del palazzo.

Se questa affermazione fosse esatta, ciò significherebbe che il
premier nel momento in cui è stato ucciso non poteva essere colpito dal
palazzo da cui ha sparato Jovanović.

Questo perché, il referto dell’autopsia ha confermato che un
proiettile lo ha colpito al lato destro della cassa toracica, mentre
nel palazzo, se vi è entrato, era rivolto sul fianco sinistro.

“Ciò mi fa venire un grande sospetto che ci sia stato un luogo (di
appostamento per lo sparo) nella via opposta”, ha detto Veruović.

L’affermazione secondo la quale al momento dell’omicidio esisteva un
altro fucile, di cui non si parla né nell’indagine né nelle accuse,
Veruović la spiega anche col fatto che, secondo quanto lui stesso dice,
su Ðinđić e su di lui sono stati sparati tre proiettili.

Inoltre, la guardia del corpo di Ðinđić sostiene che “il suono del
primo proiettile che ha colpito il premier non era della stessa
intensità degli altri due che hanno colpito me e il muro (del palazzo
del governo)”.

Dall’altra parte, nell’accusa si afferma che sono stati sparati solo
due proiettili, che il primo ha colpito Ðinđić, mentre il secondo ha
ferito il trentaduenne Veruović e si è conficcato nel muro del palazzo
del governo.

La testimonianza pubblica della guardia del corpo ha sollevato
parecchia inquietudine tra le fila del governo benché la fondatezza
delle sue affermazioni sia stata rigettata all’unanimità.

Il vice presidente del governo serbo Žarko Korać ha definito le
affermazioni di Veruović come le parole di un giovane che si “trova
sotto shock”, mentre il procuratore Ðorđe Ostojić ha detto che si
tratta di “speculazioni”.

“Lui specula, porta i suoi sospetti. Però, l’indagine è terminata e
questi sospetti sono risolti” ha detto Ostojić.

Anche se si mostrasse che le affermazioni di Veruović non sono
fondate, è invece sicuro che la sua dichiarazione ha evidenziato gravi
mancanze nell’indagine sull’omicidio.

Perché la ricostruzione degli eventi sul luogo dell’omicidio non è
mai stata fatta, mentre lo stesso Veruović è stato ascoltato una sola
volta, e ben quattro mesi dopo l’omicidio.

Allo steso tempo, nella stessa accusa, pubblicata la scorsa
settimana, si sono evidenziate grosse contraddizioni: perché in un
unico luogo si dice Ðinđić è stato ucciso”nel momento in cui è uscito
dall’automobile di servizio ed è andato verso la porta di ingresso del
palazzo del governo”.

Ciò suggerisce che era rivolto col lato sinistro verso il luogo dove
si trovava Jovanović, e non su quello destro dove è stato colpito.

In un altro luogo, invece, nell’accusa si dice esplicitamente che
Ðinđić era “rivolto con la schiena” verso la porta del palazzo del
governo e che “con la spalla destra e il corpo col lato anteriore del
busto era rivolto verso il luogo da dove è giunto il proiettile”.

Nonostante le evidenti mancanze, il procuratore dispone di due forti
argomenti: la confessione di Jovanović che ha ucciso Ðinđić e il
possesso del fucile con cui è stato commesso l’omicidio.

In verità, afferma l’avvocato di Jovanović, Nenad Vukasović, che le
confessioni del suo cliente sono state rilasciate senza la presenza di
un difensore e sotto “torture psichiche”.

“Non ha confessato lui l’omicidio”, dice Vukasović, “dopo una serie
di giorni e notti di lavoro operativo con Jovanović, si è giunti a
quelle famose dichiarazioni”.

Questo, come anche la difesa col silenzio di Jovanović nelle
indagini, suggerisce che al processo probabilmente ritirerà le
confessioni rilasciate in carcere.

Dopo tutto questo, occorre dire che tra la maggior parte degli
esperti legali e della polizia non è stata smontata la tesi secondo la
quale Jovanović avrebbe commesso l’omicidio, ma anche che la maggior
parte di loro crede che ciò che è stato reso noto dell’indagine non sia
tutta la verità e che il governo nasconda qualcosa.

L’ex poliziotto e capo della sicurezza di un ministro Slobodan
Pajić, il quale si trovava immediatamente dopo la sparatoria sul luogo
dell’omicidio, ha detto che la maggior parte dei testimoni diretti
dell’attentato ha sentito che ci sono stati tre spari di differente
intensità.

Pajić ha detto che il rifiuto delle dichiarazioni di Veruović può
significare che “a qualcuno non è d’interesse che si sappia l’esatta
verità”.

I sospetti che il governo nasconda qualcosa sono aumentati anche col
fatto che sulla maggior parte dei media filo governativi i sospetti di
Veruović sono stati risolutamente rigettati come non esatti.

Un alto funzionario della polizia che ha acconsentito di parlare per
l’Osservatorio sui Balcani delle dichiarazioni di Veruović concorda che
la dichiarazione della guardia del corpo è stata “facilmente ignorata”.

E vede in ciò “una chiara intenzione” che alcune cose vengano
nascoste, ma non crede alle tesi rese note secondo le quali ciò farebbe
pensare che qualcuno del governo sia immischiato nel complotto contro
il premier.

Questo poliziotto, che ha desiderato mantenere l’anonimato, crede che
la rivelazione di tutti i dettagli connessi con l’omicidio potrebbero
scoprire le relazioni di alcuni ministri serbi con la gente della
malavita vicina agli uccisori di Ðinđić.

“Non solo questo sarebbe l’ultimo chiodo conficcato nel governo ma
sarebbe anche di ostacolo all’intenzione degli uomini del governo di
utilizzare il processo come campagna contro i rivali politici”, afferma
la fonte.

Perché, tra i 44 che saranno processati al processo per l’omicidio
Ðinđić si trova anche l’ex capo dei servizi informativi dell’esercito,
il generale Aco Tomić, considerato vicino all’ex presidente jugoslavo
Vojislav Koštunica, il più forte rivale politico del governo.

Il generale Tomić è accusato di associazione “finalizzata ad azioni
nemiche”, perché ha avuto contatti con Milorad Luković Legija, un tempo
comandante della JSO e che è accusato di essere il principale
organizzatore dell’attentato.

Tutto ciò fa pensare che il processo agli assassini di Ðinđić si
giocherà all’ombra di numerose contraddizioni e amare lotte politiche
tra le forze filo-governative e quelle dell’opposizione, dove si
sospettano reciprocamente di coinvolgimento nell’attentato e
connessione con gli assassini del premier serbo.

Se il processo agli assassini di Ðinđić si svolgerà all’ombra delle
lotte politiche non è escluso che una delle sue vittime sia la piena
verità.


» Fonte: © Osservatorio sui Balcani