Informazione

Djindjic (italiano / deutsch)

1. Der zweite Schütze
Interview mit Milan Veruvic, dem Leibwächter des ermordeten Premiers
(Radio B92 / J. Elsaesser auf der "Junge Welt" vom 27.10.2003)

2. Il mistero Ðinđić
I nuovi dettagli sull’omicidio del premier serbo dischiudono la
possibilità che il potere di Belgrado non abbia interesse a rivelare
tutti i dettagli sull’attentato a Ðinđić
(Željko Cvijanović / Osservatorio Balcani)


=== 1 ===


Junge Welt (Berlin), 27.10.2003

Der zweite Schütze

Was verbergen die serbischen Behörden bei der Aufklärung des Attentates
auf Zoran Djindjic? Interview mit Milan Veruvic, dem Leibwächter des
ermordeten Premiers


Das Attentat auf den serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic am
12. März dieses Jahres erschütterte Serbien. Nach wochenlangem
Ausnahmezustand und einer landesweiten Fahndung, bei der über 3000
Personen in Untersuchungshaft genommen wurden, präsentierte die
Staatsanwaltschaft mittlerweile die Angeklagten: die unmittelbaren
Täter seien Gangster des sogenannten Zemun Clans gewesen, die
Hintermänner Polizisten der Sondereinheit „Rote Barette“. Der Mord, so
legt die Anklageschrift nahe, sollte Auftakt zu einem Putsch der alten
Seilschaften aus der Milosevic-Zeit sein.

Doch bereits im Vorfeld des für Dezember angesetzten Prozesses häufen
sich die Hinweise, daß auch Teile der heutigen Belgrader Machthaber in
die Bluttat verwickelt gewesen sein könnten. Anfang Oktober zitierte
das Belgrader Wochenblatt Nedeljni Telegraf einen Minister mit den
Worten: „Es wird ein Schock für die Öffentlichkeit sein, wenn sie
erfährt, daß der Mörder Djindjics in dessen unmittelbarer Umgebung in
der Regierung saß.“ Demnach sollen auch Videoaufnahmen existieren, die
ein Regierungsmitglied beim Betreten des Hauptquartiers des Zemun Clans
in der Zeit kurz vor dem Mord zeigen (vgl. jW, 4. Oktober).

Diese Aussagen konnten noch ignoriert werden, weil der Zeuge sich nur
unter dem Siegel der Anonymität hatte äußern wollen. Mit dem, was jW im
folgenden dokumentiert, wird das nicht mehr möglich sein. Wer jemals
Thriller wie „JFK“ oder „Der Schakal“ sah, wird sich an manches
erinnern: Zeugen, die nicht gehört werden; Spuren, die die Polizei
nicht verfolgt; eine Kugel, die es nicht geben darf; ein Killer, der
über die Grenze eingeschleust wird; ein Opfer, dessen Vorstellungen den
Großmächten mißfiel.

Man würde es nicht glauben, kämen die Auskünfte nicht von jemanden, der
das Vertrauen von Djindjic besaß und überdies Augenzeuge war: Milan
Veruvic, jahrelang Chef der Leibschutz-Garde des Premiers, stand am 12.
März direkt neben diesem, als die Schüsse fielen, und wurde selbst
getroffen. Das Interview lief auf Radio B92, das der regierenden
DOS-Koalition nahesteht. (Jürgen Elsässer)


Das Interview

- Gehen wir zurück zum 12. März. Sie sagten, an dem Morgen sei alles
wie sonst gewesen?

Wir kamen am Regierungsgebäude ... ungefähr um 12.25 Uhr an ... Ich
kündigte unsere Ankunft über Funk an. Ich rief beim Sicherheitschef im
Gebäude an, aber er antwortete nicht ... Stattdessen antwortete mir,
gleich nachdem wir in den Hof eingefahren waren, ein Mann, der auf
demselben Kanal war. Er leitete die Security auf dem ersten Stock. Er
sagte seine Code Nummer. „Nummer fünf hört Sie.“ Ich nahm an, das sei
jemand von der Regierung, der mich gehört hat, und wir fuhren in den
Hof rein. Seltsam an diesem Tag war, daß es hinter dem Gebäude ganz
leer war. ... Ich ging aus dem Wagen raus, nahm seine Krücken und die
Tasche mit (Djindjic hatte zu jener Zeit einen Gipsfuß, Anm. JE). Ich
öffnete seine Tür, gab ihm die Krücken, und ging mit ihm auf den
Eingang Nummer fünf zu ... In diesem Augenblick näherten wir uns der
Tür. Ich drehte mich herum, um die Wagentür zu schließen, und ich hörte
einen gedämpften Schuß. Einen Sekundenbruchteil dachte ich, daß irgend
etwas in einem Gebäude weiter weg geballert hatte. Ich hörte seinen
Schrei ... Im selben Augenblick, als er getroffen wurde, hörte ich
einen lauten Knall. Das war der Schuß, der mich getroffen hat. Ich fiel
vor dem Regierungsgebäude zu Boden, er lehnte sich gegen die Tür und
fiel hinein. Die Tür war zu der Zeit nicht offen, was ungewöhnlich war.
Er fiel in den Korridor des Gebäudes. Ich blieb auf den Stufen liegen.
In diesem Augenblick liefen die Leute von der Security hinein, um nach
ihm zu sehen. Irgendwie kroch ich zum Wagen. Dann kam der dritte Schuß.
Er traf die Mauer des Gebäudes, das bedeutete, sie hatten uns immer
noch im Schußfeld. Wir blieben dort einige Minuten, der Premier bekam
Erste Hilfe ... Mir gelang es, in den Wagen hineinzukommen, und ich
benutzte ihn als Deckung. In diesem Moment kam auch mein Kollege ins
Auto, man brachte en Chef in das zweite Fahrzeug und wir rasten davon
Richtung Notaufnahme.

- Sie sprachen von einer dritten Kugel .. Niemand sonst hat sie
erwähnt. Weder in der polizeilichen Untersuchung, noch im
Sicherheitsbericht und in der Anklageschrift. Warum? Woher ist diese
dritte Kugel gekommen?

Diese Frage wird sich erst in künftigen Ermittlungen stellen. Ich
versuchte ihnen zu erklären, daß das Knall bei der ersten Kugel, die
den Premier traf, schwächer war als bei den anderen beiden, die mich
und die Mauer trafen. Deshalb habe ich den Verdacht, daß der Schuß aus
einer anderen Position kam ... Später versuchte ich das dem
Untersuchungsrichter zu erklären, aber ich fand nicht viel Verständnis.
Die Gerichtsmediziner versuchten mir zu erklären, daß der Unterschied
daher kam, daß der zweite für mich lauter erschien, weil er mich traf
... Warum man die dritte Kugel nie ernsthaft in die Überlogen einbezog,
kann ich nicht erklären. Das würde ich gerne die Leute fragen, die
etwas mit der Untersuchung zu tun hatten ... Wir konnten schon lesen,
daß man das Gewehr gefunden hat, und daß mit dem Gewehr zwei Schüsse
abgefeuert wurden. Diese ganze Geschichte mit den zwei Kugeln machte
die ganze Geschichte von dem, was an jenem Tag passiert sein soll,
unglaubwürdig, sogar für uns, die an jenem Tag dort waren und die das
laut und deutlich jedem sagten, der uns fragte. Im Krankenhaus fragte
ich die Leute, die an jenem Tag da waren, und wir waren uns einig
darin, daß es drei Schüsse gegeben hatte. Wir alle hörten den dritten.
Wir sahen sogar, wo er einschlug.

- Nicht nur Sie, sondern auch Ihre Kollegen?

Ja, ja. Acht von uns waren an jenem Tag da, und alle gaben dieselbe
Erklärung ab, alle.

- Sie wurden von hinten getroffen, in den Rücken, ist das richtig? Und
der Premier wurde von vorne erschossen, in die Brust. Tatsächlich
gingen Sie in dieselbe Richtung, aber einer wurde in den Rücken
getroffen und der andere in die Brust. Wie ist das möglich?

Ich weiß nicht wie. Die Frage, die man stellen muß, ist, warum die
Leute, die die Untersuchung leiteten, zu der Schlußfolgerung kamen, daß
er von dieser Richtung, von diesem Fenster aus, getroffen wurde, obwohl
wir doch wissen, daß bisher keine Tatortrekonstruktion vorgenommen
worden ist, und als Augenzeuge hätte ich zu all dem hinzugezogen werden
müssen.

- Wie ist es möglich, daß noch keine Tatortrekonstruktion vorgenommen
worden ist?

Das interessiert mich auch. Das würde ich gerne jeden fragen, der damit
zu tun hat. Eine Tatortrekonstruktion ist das erste, was bei einer
Untersuchung gemacht werden muß, damit man die Abläufe rekonstruieren
kann. Ohne das ist es absurd, die Position des Premierministers im
Augenblick des Schusses festlegen zu wollen. Wenn man alle meine
Aussagen zugrunde legt, gingen wir in dem Augenblick los, als er sich
zum Regierungsgebäude drehte, was der Angabe im Untersuchungsbericht
widerspricht, wonach er dem Regierungsgebäude den Rücken zugedreht hat.

- Behaupten Sie damit, er kann nicht von der Admiral Geprat Straße aus
in die Brust getroffen worden sein?

Ja, und dabei bleibe ich. Wenn er in Richtung Tür stand, und in diese
Richtung fiel er, dann kann er nicht von links getroffen worden sein,
denn er wurde in seine rechte Seite getroffen. Ich stand an seiner
linken Seite direkt neben ihm ... Ich vermute einfach, daß es noch ein
weiteres Scharfschützennest in der gegenüberliegenden Straße gab, in
der Bircaninova Straße, in einem Durchgang, der mir verdächtig vorkam,
zwischen den Gebäuden des Außenministeriums und der
Eisenbahngesellschaft. Der Eingang Nummer sechs, der zu bestimmten
staatlichen Einrichtungen wie dem Hydrometeorologischen Institut und
was weiß ich führt, wurde seit dem 1. Februar, als das Gebäude
renoviert wurde, nicht mehr überprüft. Ich ging dorthin, nachdem ich
aus dem Krankenhaus entlassen worden war, um mir selbst anzusehen, was
an jenem Tag passiert ist. Tatsache ist, daß es in dem Hof hinter dem
Gebäude ein Gerüst bis hinauf zum Dach gibt, die jeder benutzt haben
könnte, um hinaufzusteigen und alles mögliche anzustellen ...

- Sie glauben also, daß die Kugel, die Zoran Djindjic traf, aus dieser
Richtung kam?

Ich glaube, daß er aus der Bircaninova getroffen wurde, und daß ich von
dem Fenster aus getroffen wurde, aus dem (der Hauptangeklagte, Anm. JE)
Zvezdan Jovanovic einen Schuß abgab, und daß die dritte Kugel ... auch
von der Admiral Geprat Straße (wo Jovanovic war, Anm. JE) kam ...

Das Phantom

- Die Frage ist – wer war der zweite Schütze? Gibt es irgendwelche
Verdachtmomente, wer es gewesen sein könnte, auch wenn er noch keine
Erwähnung gefunden hat? Nur ein Schütze ist bisher erwähnt worden, und
das ist Zvezdan Jovanovic, der den Mord während der polizeilichen
Untersuchung zugegeben hat (Jovanovics Anwalt bestreitet dieses
Geständnis, Anm. JE) Aber nach ihren Angaben gibt es einen zweiten Ort,
ein zweites Gewehr.

Ich weiß nicht, wer dieser Mann sein könnte, aber Tatsache ist, daß ich
vor einer Woche in Vreme (pro-westliche Belgrader Wochenzeitung, Anm.
JE) las, daß am 11. März eine Person am (kroatischen, Anm. JE)
Grenzübergang Batrovac eingereist ist und am 12. März wieder außer
Landes eskortiert wurde, ohne Paß. Er wurde hereingebracht und
hinauseskortiert, sagte ein hoher Offizier der (Polizeisondereinheit,
Anm. JE) Rote Barette in den Zeitungen. Da begann ich wirklich Verdacht
zu schöpfen, ich würde gerne wissen, ob das wahr ist oder nicht. Mir
wäre lieber, es würde nicht einfach übergangen werden, wenn Leute in
den Zeitungen solche Spekulationen aufbringen. Ich weiß nicht, warum
der Untersuchungsrichter diese Information nicht mitbekommen hat und
warum er die Zeitung, die Medien, die Öffentlichkeit nicht fragt:
‚Hallo, ist das wahr? Ist es wahr, daß einer – ohne Paß und Papiere,
ohne daß es irgend jemand registrierte - am 11. März irgendwie ins Land
gebracht werden konnte und am 12. März wieder hinaus, wo wir doch alle
wissen, was am 12. März passiert ist? ...

- ... Wie erklären Sie die Tatsache, daß so viele Leute weiter im
(Polizei-)Dienst sind, sogar heute noch, die eine Gefahr für Leute wie
Zoran Djindjic darstellen könnten?

Ich glaube, davon gibt es viele. Tatsächlich glaube ich, alle sind noch
da. Ich weiß nicht, was sich wirklich geändert hat. Ich weiß nicht, was
sich bei der Polizei seit dem 5. Oktober (Tag des Sturzes von Milosevic
im Jahr 2000, Anm. JE) geändert hat. Ich weiß nicht, was sich bei der
olizei seit dem 12. März geändert hat. Die sind immer noch da und
machen dieselben Jobs ...

- Kommen wir zum Schluß. Was die Menschen in diesem Land wirklich
betroffen macht, ist das wirkliche Motiv des Mordes an Zoran Djindjic.
Die Anklageschrift nennt zwei: Einerseits, daß er das organisierte
Verbrechen angreifen wollte und die Kriminellen davon rechtzeitig
Kenntnis erhielten, und andererseits seine Tagespolitik als Premier,
vor allem seine Verpflichtung zur Zusammenarbeit mit dem Haager
Tribunal ... Was denken Sie über diese Dinge?

Ja, ich kann darüber nur meine Meinung äußern, aber bevor ich das
mache, will ich sagen, daß es absurd ist, daß wir einen Mord haben,
aber kein Motiv. Wenn es nach den Zeitungen geht, soll das Motiv in der
Verwirrung einer kriminellen Gruppe bestehen, die Angst vor dem Kampf
gegen das organisierte Verbrechen bekommen haben, ein Kampf, der in den
letzten eineinhalb Jahren schon angekündigt worden ist und nichts Neues
war. In meinen Augen ist die Verwirrung einer Verbrecherbande ein
völlig unannehmbares Motiv für den Mord am Premierminister, einem Mann,
der sich mit Politik beschäftigt. Ich meine, es gibt doch Italien, es
gibt Malta, daraus, was dort seit Jahren passiert, können wir bestimmte
Dinge ableiten.

Wenn die Mafia Grund hat, einen zu ermorden, dann sind das Richter,
Untersuchungsbeamte, Polizisten, Leute also, die direkt mit ihrem
„Geschäft“ zu tun haben. Ich würde das Motiv für den Mord am Premier
überhaupt nicht bei dieser Verbrecherbande suchen. Ich würde mir seine
politische Arbeit anschauen. Ich glaube, daß das Motiv für seine
Ermordung in seiner politischen Arbeit zu suchen ist und in seiner
Vorstellung von Serbien, die sich wahrscheinlich von denen anderer
unterscheidet, vielleicht von denen größerer Institutionen, vielleicht
sogar von denen einiger Länder.... Wir haben die Verbrecherbande
verhaftet, die Hälfte hält sich in Belgrader Löchern versteckt, und wir
warten darauf, daß die Polizei die übrigen verhaftet, so daß sie uns
erklären können, wer das Gewehr aus der General Geprat Straße genommen
und es unter einen Felsen in Neu-Belgrad gelegt hat.

Und was völlig ungeklärt bleibt ist, wie sie den Rückzug von den
General Geprat-Straße nach Neu-Belgrad geschafft haben, um ein Uhr
Mittag, mitten in der Rush Hour. Und das führt wiederum zur
Polizeiarbeit und den Verbindungen innerhalb der Polizei. An jeder
Kreuzung steht ein Polizist. Hätte nur einer von ihnen ein Signal
bekommen, daß etwas passiert, hätte er auf die Kreuzung raus gehen und
den Verkehr anhalten können. Ich weiß nicht, wie sie davongekommen
sind. Zwei Dinge: Wie konnten sie es schaffen, drei , vierTage lang in
dem Gebäude zu sein, wie sie behaupten, und wie konnten sie flüchten?
...

- Erwarten Sie, als Zeuge geladen zu werden, wenn der Prozeß beginnt?

Sicher.

- Würden Sie das alles vor Gericht wiederholen?

Ja. Ich habe keinen Grund, es nicht zu tun.


Interview: Radio B92, Belgrad, 21. Oktober 2003 (vollständig unter
www.b92.net)
Übersetzung/Bearbeitung: Jürgen Elsässer


=== 2 ===


http://auth.unimondo.org/cfdocs/obportal/
index.cfm?fuseaction=news.notizia&NewsID=2555

Il mistero Ðinđić

I nuovi dettagli sull’omicidio del premier serbo dischiudono la
possibilità che il potere di Belgrado non abbia interesse a rivelare
tutti i dettagli sull’attentato a Ðinđić. Da Belgrado, Željko Cvijanović

(28/10/2003)

Da Belgrado scrive Željko Cvijanović

Solo ad un mese dall’inizio del processo agli assassini del premier
serbo Zoran Ðinđić, alcuni nuovi dettagli sull’omicidio, giunti
all’opinione pubblica, potrebbero far sollevare dei dubbi sulla
fondatezza delle accuse.

Nuove spinte al caso le ha fornite il capo della sicurezza di Ðinđić,
Milan Veruović, il quale al momento dell’omicidio il 12 marzo si
trovava vicino al premier.

Veruović nell’intervista rilasciata alla radio belgradese B92 ha
sollevato la possibilità che Ðinđić non sia stato ucciso dal colpo di
fucile sparato da Zvezdan Jovanović, l’aiuto comandante dell’Unita per
le operazioni speciali, JSO, la più forte unità speciale sotto il
comando della polizia serba.

Veruović, anch’egli gravemente ferito durante l’attentato, il 20
ottobre ha reso noto che Ðinđić nel momento in cui è stato ucciso il 12
marzo davanti al palazzo del governo aveva la faccia rivolta verso la
porta d’ingresso del palazzo.

Se questa affermazione fosse esatta, ciò significherebbe che il
premier nel momento in cui è stato ucciso non poteva essere colpito dal
palazzo da cui ha sparato Jovanović.

Questo perché, il referto dell’autopsia ha confermato che un
proiettile lo ha colpito al lato destro della cassa toracica, mentre
nel palazzo, se vi è entrato, era rivolto sul fianco sinistro.

“Ciò mi fa venire un grande sospetto che ci sia stato un luogo (di
appostamento per lo sparo) nella via opposta”, ha detto Veruović.

L’affermazione secondo la quale al momento dell’omicidio esisteva un
altro fucile, di cui non si parla né nell’indagine né nelle accuse,
Veruović la spiega anche col fatto che, secondo quanto lui stesso dice,
su Ðinđić e su di lui sono stati sparati tre proiettili.

Inoltre, la guardia del corpo di Ðinđić sostiene che “il suono del
primo proiettile che ha colpito il premier non era della stessa
intensità degli altri due che hanno colpito me e il muro (del palazzo
del governo)”.

Dall’altra parte, nell’accusa si afferma che sono stati sparati solo
due proiettili, che il primo ha colpito Ðinđić, mentre il secondo ha
ferito il trentaduenne Veruović e si è conficcato nel muro del palazzo
del governo.

La testimonianza pubblica della guardia del corpo ha sollevato
parecchia inquietudine tra le fila del governo benché la fondatezza
delle sue affermazioni sia stata rigettata all’unanimità.

Il vice presidente del governo serbo Žarko Korać ha definito le
affermazioni di Veruović come le parole di un giovane che si “trova
sotto shock”, mentre il procuratore Ðorđe Ostojić ha detto che si
tratta di “speculazioni”.

“Lui specula, porta i suoi sospetti. Però, l’indagine è terminata e
questi sospetti sono risolti” ha detto Ostojić.

Anche se si mostrasse che le affermazioni di Veruović non sono
fondate, è invece sicuro che la sua dichiarazione ha evidenziato gravi
mancanze nell’indagine sull’omicidio.

Perché la ricostruzione degli eventi sul luogo dell’omicidio non è
mai stata fatta, mentre lo stesso Veruović è stato ascoltato una sola
volta, e ben quattro mesi dopo l’omicidio.

Allo steso tempo, nella stessa accusa, pubblicata la scorsa
settimana, si sono evidenziate grosse contraddizioni: perché in un
unico luogo si dice Ðinđić è stato ucciso”nel momento in cui è uscito
dall’automobile di servizio ed è andato verso la porta di ingresso del
palazzo del governo”.

Ciò suggerisce che era rivolto col lato sinistro verso il luogo dove
si trovava Jovanović, e non su quello destro dove è stato colpito.

In un altro luogo, invece, nell’accusa si dice esplicitamente che
Ðinđić era “rivolto con la schiena” verso la porta del palazzo del
governo e che “con la spalla destra e il corpo col lato anteriore del
busto era rivolto verso il luogo da dove è giunto il proiettile”.

Nonostante le evidenti mancanze, il procuratore dispone di due forti
argomenti: la confessione di Jovanović che ha ucciso Ðinđić e il
possesso del fucile con cui è stato commesso l’omicidio.

In verità, afferma l’avvocato di Jovanović, Nenad Vukasović, che le
confessioni del suo cliente sono state rilasciate senza la presenza di
un difensore e sotto “torture psichiche”.

“Non ha confessato lui l’omicidio”, dice Vukasović, “dopo una serie
di giorni e notti di lavoro operativo con Jovanović, si è giunti a
quelle famose dichiarazioni”.

Questo, come anche la difesa col silenzio di Jovanović nelle
indagini, suggerisce che al processo probabilmente ritirerà le
confessioni rilasciate in carcere.

Dopo tutto questo, occorre dire che tra la maggior parte degli
esperti legali e della polizia non è stata smontata la tesi secondo la
quale Jovanović avrebbe commesso l’omicidio, ma anche che la maggior
parte di loro crede che ciò che è stato reso noto dell’indagine non sia
tutta la verità e che il governo nasconda qualcosa.

L’ex poliziotto e capo della sicurezza di un ministro Slobodan
Pajić, il quale si trovava immediatamente dopo la sparatoria sul luogo
dell’omicidio, ha detto che la maggior parte dei testimoni diretti
dell’attentato ha sentito che ci sono stati tre spari di differente
intensità.

Pajić ha detto che il rifiuto delle dichiarazioni di Veruović può
significare che “a qualcuno non è d’interesse che si sappia l’esatta
verità”.

I sospetti che il governo nasconda qualcosa sono aumentati anche col
fatto che sulla maggior parte dei media filo governativi i sospetti di
Veruović sono stati risolutamente rigettati come non esatti.

Un alto funzionario della polizia che ha acconsentito di parlare per
l’Osservatorio sui Balcani delle dichiarazioni di Veruović concorda che
la dichiarazione della guardia del corpo è stata “facilmente ignorata”.

E vede in ciò “una chiara intenzione” che alcune cose vengano
nascoste, ma non crede alle tesi rese note secondo le quali ciò farebbe
pensare che qualcuno del governo sia immischiato nel complotto contro
il premier.

Questo poliziotto, che ha desiderato mantenere l’anonimato, crede che
la rivelazione di tutti i dettagli connessi con l’omicidio potrebbero
scoprire le relazioni di alcuni ministri serbi con la gente della
malavita vicina agli uccisori di Ðinđić.

“Non solo questo sarebbe l’ultimo chiodo conficcato nel governo ma
sarebbe anche di ostacolo all’intenzione degli uomini del governo di
utilizzare il processo come campagna contro i rivali politici”, afferma
la fonte.

Perché, tra i 44 che saranno processati al processo per l’omicidio
Ðinđić si trova anche l’ex capo dei servizi informativi dell’esercito,
il generale Aco Tomić, considerato vicino all’ex presidente jugoslavo
Vojislav Koštunica, il più forte rivale politico del governo.

Il generale Tomić è accusato di associazione “finalizzata ad azioni
nemiche”, perché ha avuto contatti con Milorad Luković Legija, un tempo
comandante della JSO e che è accusato di essere il principale
organizzatore dell’attentato.

Tutto ciò fa pensare che il processo agli assassini di Ðinđić si
giocherà all’ombra di numerose contraddizioni e amare lotte politiche
tra le forze filo-governative e quelle dell’opposizione, dove si
sospettano reciprocamente di coinvolgimento nell’attentato e
connessione con gli assassini del premier serbo.

Se il processo agli assassini di Ðinđić si svolgerà all’ombra delle
lotte politiche non è escluso che una delle sue vittime sia la piena
verità.


» Fonte: © Osservatorio sui Balcani

(french / english)

1. Terrorism in the Balkans - Enter Sandzak?
(C. Deliso / balkanalysis.com)

2. Le Sandjak de Novi Pazar, future terre de Jihad
(G. Kostic / chiffonrouge.org)


=== 1 ===


> http://www.balkanalysis.com/modules.php?name=News&file=print&sid=168

Terrorism in the Balkans- Enter Sandzak?

Date: Friday, October 24 @ 13:55:00 EDT
Topic: Other Balkans Articles

Macedonian and Serbian security forces are paying increasing attention
to the partially Muslim-inhabited Sandzak region, a small, rugged
territory straddling the Montenegro-Serbian borders and suspected of
supporting foreign and Bosniak mujahedin, as well as Albanian
militants from Kosovo. Security officials in Skopje recently told
Balkanalyis.com that a bi-national investigation of a specific
incident is now underway, but that results cannot be publicly reported
yet.

Geographically speaking, the Sandzak is perfect for illicit
activities- mountainous, isolated, bordering two poorly policed failing
states (Bosnia and Kosovo). Drugs, weapons, and even sugar are
smuggled with regularity by many means (including the humble donkey).

It is as a liaison and rear staging post that the Sandzak is being
investigated, rather than as a forward base for terrorist operations.
As part of Serbia, the region is subject to Serbian police jurisdiction
and thus remains controlled. However, transit through the area has
worried Macedonian authorities.

They are trying to avoid a repeat of 2001’s Albanian insurgency-
itself partially propelled by Islamists.
In the last Yugoslav census (1991), the Sandzak numbered 420,000
people- 278,000 in Serbia and 162,000 in Montenegro. 54 percent were
Bosniaks. Widespread emigration since then may have left them a
minority in Sandzak, “…a suspicion supported by the strong showing of
Serbian nationalist parties in the recent presidential elections in
Serbia,” reported RFE/RL [http://www.geocities.com/bosnjaci_sandzaka/%5d
one year ago. “Nevertheless, in Novi Pazar and some other communities,
Bosniaks still form a clear majority.”

Historically, the Sandzak has been both multi-ethnic and much debated.
Rival football hooligans taunted each other by saying it is a part of
Serbia- or, oddly, Turkey. Others claim that they are of “Illyrian”
descent- a very loaded term, as the Albanians claim to be direct
descendents of the mysterious ancient Illyrian tribes, and therefore
to be more “authentic” Balkan residents than the “Slav colonizers” all
around them. This claim remains unproven.

For years well-organized Muslim lobby groups in the Sandzak have
decried alleged Serb abuses and some have even demanded independence,
petitioning the US and other governments and international
organizations to their cause.

The RFE/RL report summed up the ethnic, religious and linguistic
complexities of this mountainous region composed of Bosniaks,
Albanians, Turks, Montenegrins and Serbs. The Bosnian government has in
the past tried to “Bosnianize” the Muslims there, by getting them to
call their language “Bosnian” whereas many prefer to call it Serbian.
The area is wedged between Bosnia and Kosovo and was affected by the
wars in both, receiving refugees as well as being a smuggling
crossroads for Muslim militants in both places.

Extremist politicians in Sandzak, like SZS chairman Fevzija Muric have
threatened that Serbian failure to grant the region special status
could set off what he called “a potential powder keg.” However, it
seems that save for the occasional street fight or political
provocation, this is for now, at least, an exaggeration. Nevertheless,
would-be nationalists like Muric have called for some special kind of
unification for Sandzak Muslims living on both sides of the Serbian
and Montenegro border- aiming, apparently, at the infinite
disintegration of the already dismantled country. (After it’s all over,
will Serbia be composed only of Belgrade and Kragujevac?)

Macedonian and Serbian interest in the Sandzak’s potential for trouble
confirms something that had been suspected. Should the story develop,
perhaps the most compelling result of this will be a new and different
orientation towards the mental map of the Balkans. All Western media,
whenever producing reports or graphics, have depicted the
Serbia-Montenegro issue as one between two distinct, color-coded
political entities- thereby ignoring the cross-border east-west issue
of the Sandzak, as well as the general geographical reality of the
region.

Further, we may see a paradigm shift in how this part of the Balkans
is perceived, away from the east-west axis and towards a north-south
one that would provide the missing link between Islamic activity in
Bosnia and Kosovo- the two places now of most concern to Western
governments. If the Sandzak suspicions turn out to be justified, the
Western view on Montenegrin independence may shift, because any
weakening of security services from Belgrade can only expedite the
potential for Islamic terrorism from Bosnia and Kosovo- through a
severed Sandzak. That is something for the Western policymakers to
think about.


How was the Sandzak described decades ago? Read Rebecca West's classic
travelogue, Black Lamb and Grey Falcon: a Journey through Yugoslavia
[http://www.amazon.com/exec/obidos/ASIN/0140188479/balkanalysisc-20%5d


=== 2 ===


> http://resistance.chiffonrouge.org/article.php3?id_article=284

Le Sandjak de Novi Pazar, future terre de Jihad

Ce que Belgrade cherche à cacher sur les extrémistes du Sandjak

vendredi 24 octobre 2003.

Après l'arrivée au pouvoir de la DOS à l'automne 2000, la mouvance la
plus radicale de l'Islam balkanique n'a cessé de se développer au
Sandjak de Novi Pazar, amenant une épuration ethnique larvée de tout ce
qui n'est pas bosniaque et musulman. Aperçu sur une situation que
Belgrade tente de cacher

Intimidations en tous genres, mitraillages à l'arme automatique de
façades d'églises orthodoxes, profanations de cimetières et lieux de
prières, insultes racistes peintes sur les murs des habitations des
non-musulmans, appels au Jihad dans les feuilles de choux financées par
l'Union européenne ou les ONG islamiques… Rien n'est épargné depuis
plus de deux ans aux familles chrétiennes du Sandjak de Novi Pazar,
avec la sourde complicité des autorités de Belgrade qui semblent
préférer un pourrissement de la situation et un exode massif des
non-musulmans qu'un affrontement direct avec les tendances les plus
dures des islamistes locaux. La ferveur religieuse des musulmans de
Novi Pazar se quantifie avec l'ouverture récente d'une madrasa (école
coranique), qui abrite plusieurs sections pour jeunes filles. Les
femmes apparaissent de plus en plus voilées dans les rues de Novi
Pazar. Certains attribuent cette mode à l'influence grandissante du
Mechihat de la communauté islamique du Sandjak et certaines rumeurs
accusent ce même Mechihat de donner 250 euros par mois à chaque femme
qui accepte le voile (Vesti, 22 avril 2002). Il est fort probable que
ces femmes aient reçu un soutien de la communauté islamique ; en
revanche une rémunération mensuelle de 250 euros paraît excessive,
compte tenu du niveau de vie moyen des habitants de la région. Quoi
qu'il en soit, au regard des mannequins exposés en vitrine de leurs
magasins, les boutiquiers semblent suivre cette « mode ».

Des liens avec la Bosnie

Ce renouveau de l'islam au Sandjak est à mettre en relation avec le
développement du fondamentalisme musulman en Bosnie. Des reporters de
guerre du New York Times auraient eu la surprise de déchiffrer des
instructions relatives au maniement d'explosifs chimiques, rédigées en
« bosniaque » (serbo-croate) dans un refuge d'Al Qaïda à Kaboul en
Afghanistan. Ce serait un expert de la CIA qui aurait opportunément
rassemblé ce matériel. Sur l'une des brochures retrouvées, il y aurait
eu la mention « Upotrebljena u Oklahomi » (« Utilisée à Oklahoma »). Un
passeport bosniaque aurait même été retrouvé sur place. Au regard de ce
type de sources, il faut bien évidemment parler au conditionnel ; la
CIA ayant la fâcheuse habitude de désinformer. Mais, suite aux
attentats contre le World Trade Center, le quotidien viennois Presse se
fit l'écho du rôle des Mudzahidin dans les guerres de l'ex-Yougoslavie.
Toujours d'après Presse, les guerres de Bosnie auraient mobilisé sur le
terrain 900 à 1 500 Mudzahidin face aux Serbes. Généralement
originaires d'Arabie Saoudite ou d'Afghanistan, une partie d'entre eux
est restée en Bosnie et aurait acquis la nationalité bosniaque. Selon
le quotidien de Banja Luka, Le Journal indépendant, ce sont neuf
organisations islamistes et plusieurs organisations humanitaires qui
auraient agit de connivence avec cette mouvance. Parmi les
organisations les plus actives, on recense ainsi Elbard Bosnia, ou
Slobodna Bosna (Bosnie libre), dont le siège se trouve à Zemun en
banlieue de Belgrade. L'organisation rassemble surtout des combattants
aguerris. Vehabije est plutôt une organisation doctrinaire, dirigée par
Osman Galijasevic. Elle est apparue en 1995. Ses fonds proviennent
principalement du Soudan et d'Arabie saoudite. Elle a une grande
influence parmi la jeunesse bosniaque de Velika Kladusa. Des sources
proches de l'OTAN soupçonnent l'existence de liens entre l'organisation
bosniaque Crvena Ruza (Rose rouge) et le Hamas. Ce sont les activistes
de Crvena Ruza qui auraient tentés d'assassiner le musulman pro-serbe
Frikret Abdic à Bihac en Bosnie. L'académie islamique de Bihac et le
lycée islamique de Cazin seraient les viviers de recrutement de Crvena
Ruza, mais aussi de l'organisation islamiste de Cazin, Zetra. D'autres
nébuleuses moins structurées possèdent quelques ramifications, telles
la Ligue des patriotes, De 3 à 9, La Jeunesse active de l'islam,
dirigée par Adnan Pezo de Zenica, L'Union des jeunes musulmans, les
Jeunes musulmans (nom d'un mouvement collaborationniste de la 2ème
Guerre mondiale), Fatih et El-Fatih, qui perpétuent soigneusement la
tradition des Mudzahidin. L'OTAN soupçonne également certaines
organisations humanitaires de soutenir les nébuleuses islamistes
activistes. Parmi ces organisations suspectées se trouvent Nahala,
Human Appel International, Al Haramani, le Fond pour la renaissance de
l'islam (Vesti, 17 avril 2002). Un engagement militant qui trouve des
échos au sein même des structures et partis officiels de la fédération
de Bosnie-Herzégovine. Ainsi, à Sarajevo, de jeunes militants du SDA se
sont affrontés cet été à la police à l'occasion d'une rencontre de
football Bosnie-Yougoslavie, alors qu'ils cherchaient à « ratonner »
les joueurs venus de Belgrade. Deux Serbes sont passés à tabac, Bojan
Ilic et Veljko Belojica. Les suspects sont interpellés. Il s'agit de
trois bosniaques, Besim Mavric, Enes Gicic et Adnan Alibabic. Après
enquête judiciaire, le juge d'application des peines, Shefcet Licin,
relâcha les trois prévenus. Les Serbes érigèrent des barricades en
signe de protestation autour de la ville. Une intervention rapide de la
police a calmé les ardeurs des uns et des autres. Selon le prêtre
orthodoxe Mihailo « tout ce qui s'est passé est un mauvais présage,
pour nous les Serbes. Il nous semble que les musulmans ne sont plus
prêts à davantage de tolérance et de compréhension. C'est à dire, qu'un
courant est apparu, un groupe d'hooligans pour être plus précis, qui
souhaitait tout simplement empêcher de fêter la victoire de la
représentation yougoslave » (Vesti, 26 septembre 2002). Après ces
incidents, la communauté serbe a mis sur place un Comité pour la
protection des Serbes de la Raska. Les représentants sont partis
négocier une solution à Belgrade avec le Premier ministre serbe
d'alors, Zoran Djindjic. Le président du Comité, Dragic Pavlovic, ne
cache pas que la survie des Serbes dans la région dépend en grande
partie de leur poids économique. Tout ce que l'on peut dire, c'est que
les juteux trafics des musulmans ne jouent pas en faveur d'une
pérennisation de la présence orthodoxe. De leur côté, les partis
pro-bosniaques accusent d'anciens policiers serbes de vouloir
volontairement semer des troubles en vue d'exploiter un certain
mécontentement chez les non-musulmans. C'est notamment la thèse retenue
par le représentant spirituel des musulmans de Novi Pazar, le mufti
Zurkolic. Ce dernier se félicitait dans Danas (7 décembre 2002), d'être
entendu par le Premier ministre serbe Zoran Djindjic : « J'ai rencontré
pour la première fois le Premier ministre Djindjic en tant que membre
de la délégation de toutes les communautés religieuses constituée à
propos de l'introduction de cours de religion dans les écoles. Notre
deuxième rencontre portait sur le sujet de l'Université. Après cela,
Zoran Djindjic est venu à Novi Pazar et il a été le premier chef du
gouvernement serbe à rendre visite à la communauté islamique au cours
des cent dernières années. Il a été sensible à mes idées sur le Sandjak
comme une région créatrice des liens, un pont de communication entre la
Serbie et le monde arabe. Son soutien s'est concrétisé avec mon voyage
à Dubai, dans le cadre d'une délégation d'État. Le fait d'inclure, pour
la première fois, un mufti dans la délégation d'état a beaucoup
contribué à une image positive de la Serbie, ce qui m'a été confirmé
par les journalistes et les diplomates au siège de la Ligue arabe ». En
octobre dernier, les élections en Bosnie ont mis en avant le candidat
extrémiste du SDA, Sulejman Tihic, contre son concurrent du SDP, Haris
Silajdzic, un ex partisan d'Izetbegovic. Et lorsque l'on connaît les
liens historiques qui existent entre militants du SDA et activistes
pan-islamistes au Sandjak, on peut aisément imaginer ce qui pourrait
arriver en cas de durcissement des positions des irrédentistes
musulmans de Novi Pazar.

Une zone stratégique essentielle

La bande de terre montagneuse de 8 887 km² qui se trouve à cheval entre
la Serbie et le nord du Monténégro, appelée Sandjak de Novi Pazar,
n'est autre que l'ancienne Raska serbe. Zone géographique hautement
stratégique puisqu'elle confère un accès à la mer à Belgrade et qu'elle
garantie pour Podgorica un lien direct avec sa tutrice serbe, ce
territoire équivaut en superficie à un département français. C'est
justement cette zone qui semble être la clef de voûte de la fameuse
pénétrante verte : de la Macédoine à la poche de Bihac en Bosnie, en
passant par le Kosovo, l'Albanie et le sud de la Serbie, cette
pénétrante n'est que l'ensemble des résidus religieux du défunt empire
ottoman, où de nos jours se concentrent la majeure partie des
mahométans des Balkans ex-Yougoslaves. Antique terre serbe, la Raska dû
subir le joug ottoman du XIVème siècle à 1912 avant d'être rattachée à
la Serbie par le Traité de Bucarest de 1913. Aujourd'hui, sur quelque
400 000 âmes, seulement 40% ne sont pas mahométans. Ces derniers se
concentrent principalement dans les montagnes et hors des villes. Dans
les faits, la revendication d'un statut d'autonomie pour le Sandjak en
vue de son rattachement futur à la Bosnie musulmane obéit à des
considérations géopolitiques de type "civilisationnelles", non
réductibles à un nationalisme ethnique classique. C'est en fait
uniquement sur des considérations politico-religieuses qu'est basée
cette revendication. Jusqu'en 1912, l'ancienne Raska n'est qu'une
simple entité géographique désignant la pointe extrême de l'empire
ottoman avant l'Autriche-Hongrie. Même au sein de la Yougoslavie de
Tito, pourtant si généreuse avec les musulmans, cette bande de terre
montagneuse ne constitua jamais une véritable entité administrative
autonome. C'est pourquoi, les activistes islamistes du Sandjak évoquent
les précédents bosniaques et kosovars.

« Interdit aux chiens, aux Juifs et aux Serbes ! »

Depuis la fin des années 1980, le chef de file de la puissance
communauté musulmane de Novi Pazar est le docteur en théologie Suleyman
Ugljanin, responsable du Muslimansko Nacionalno Vijece Sanzaka (MNVS ou
Conseil national des musulmans du Sandjak), le parti indépendantiste
musulman du Sandjak. Elu député à Belgrade et proche du DS de Zoran
Djindjic, Ugljanin a été formé au fondamentalisme islamique en Bosnie
et en Turquie. Cet ancien membre du Parti d'action démocratique (SDA)
de Bosnie, est à l'origine de la première antenne locale à Novi Pazar
du BNVS, le mouvement national bosniaque du Sandjak, étroitement lié
aux islamistes d'Izetbegovic. En juillet 1997, lors d'une violente
manifestation, il a rendu public la revendication de "statut spécial"
pour le Sandjak, première condition vers une indépendance totale et un
rattachement à une grande Bosnie islamiste. Cette demande fut réitérée
le 1er mars 1999 lors d'une conférence pan-islamiste tenue à Sarajevo
au moment de la crise du Kosovo, revendication que le quotidien Blic,
financé par la nébuleuse de Soros, s'est fait un plaisir de promouvoir.
En Turquie, Suleyman Ugljanin est étroitement lié au Refah Partisi, le
parti islamiste turc devenu depuis l'AKP. Ami personnel de Necmettin
Erbakan, Ugljanin a fait de nombreux voyages dans les pays musulmans
dont l'Iran, lors d'une Conférence islamiste et en Egypte chez les
Frères musulmans. Ugljanin se targue également d'être l'ami de Recep
Tayyip Erdogan, le chef de file de l'AKP. En 1990, Ugljanin est
présent lors de la fondation du SDA d'Alija Izetbegovic.
Particulièrement impliqué dans le conflit en Bosnie, il envoie en 1992
un détachement de sa garde personnelle participer à l'épuration
ethnique des quartiers serbes à Sarajevo. Un engagement qui fait suite
à sa participation active dans divers trafics d'armes entre Zagreb et
Ankara, un an plus tôt. La même année, les musulmans du Sandjak
organisent un référendum d'autodétermination devant mener à
l'indépendance. Puis c'est un grand nombre de localités qui tombe sous
le contrôle des islamistes, dont Novi Pazar (120 000 habitants) dans
les années qui suivent. La propagation du conflit bosniaque vers le
Sandjak est évitée de justesse en 1991-1992, grâce à l'intervention
d'unités particulières du SDB venues tout spécialement de Belgrade se
débarrasser physiquement de plusieurs centaines d'activistes
pan-islamistes et de volontaires musulmans étrangers. C'est l'époque où
nombre de cafés et lieux publics d'agglomérations du Sandjak affichent
ouvertement des écriteaux sur leurs devantures : « Interdit aux chiens,
aux Juifs et aux Serbes ! » Plusieurs actions antiserbes se
développent alors. En 1991, l'affaire d'un chauffeur de taxi serbe
égorgé sur les hauteurs de Prijepolje à Kamena Gora fait grand bruit.
Belgrade lance alors une vaste opération à l'aide des forces spéciales
du RDB pour calmer les ardeurs des militants islamistes les plus
combatifs : plusieurs rafles ont lieu le long des principales voies de
communication. La ligne de chemin de fer Bar-Belgrade est notamment
particulièrement surveillée en raison de la possible présence de
commandos islamistes infiltrés. Au moment où la guerre éclate en
Bosnie, le chef de file des islamistes du Sandjak s'enfuit discrètement
à Istanbul où il ouvre un bureau du "Sandjak indépendant et musulman".
Cette officine est alors traitée au même titre qu'une ambassade. En
1995, de retour à Novi Pazar avec un pactole de 17 millions de dollars
(fruits de divers trafics d'armes), il lance la liste électorale "Za
Sandjak. Dr. Suleyman Ugljanin" et est élu député à l'assemblée
fédérale de la RFY en 1996. Il se range aussitôt dans les rangs de
l'opposition dite démocratique et tisses des liens avec le Parti
démocratique de Zoran Djindjic. Après la prise du pouvoir de la
nouvelle équipe politique en automne 2000, un ministère yougoslave des
"Communautés nationales et ethniques" voit le jour. Véritable machine à
revendications et à subventions pour tous les groupements plus ou moins
indépendantistes et antiserbes qui pullulent alors en RFY, ce ministère
est dirigé par le musulman Rasim Ljajic, président du SDP (Sandjacke
demokratske partije), le concurrent direct du MNVS. Il s'agit
ouvertement de promouvoir le communautarisme et le séparatisme. Une
action qui facilite grandement Suleyman Ugljanin dans sa volonté de
voir s'établir un Sandjak indépendant et islamiste et qui ouvre une
permissivité sans précédents à partir du printemps 2001. Depuis,
d'autres petites formations ont vu le jour à Novi Pazar comme le Parti
social-libéral du Sandjak de Bajram Omeragic.

"Ben Laden comme un modèle"

"Nous considérons Ussama Ben Laden comme un modèle pour les croyants.
Il défend les musulmans à travers le monde. Les Taliban ne peuvent pas
être vaincus par l'Occident. Même s'ils meurent, ils deviennent des
martyrs de la foi" (L'Humanité, 5 octobre 2001). L'homme qui tient ces
propos quelques jours après le 11 septembre 2001 n'est autre que l'imam
Mensur, professeur d'arabe à la madrasa de Novi Pazar. Depuis sa
réouverture en 1990, 120 garçons âgés de 15 à 20 ans suivent les cours
de cette école coranique. Tous se préparent à devenir des imams,
renforçant les cadres religieux où l'islamisme constitue le principal
référent identitaire d'une majorité de la population. Cet appel au
Jihad se retrouve dans le mensuel régional Voie de l'islam qui n'hésite
pas à faire l'apologie du régime des Taliban installé à Kaboul. Le
mensuel y qualifie notamment de "juste" l'interprétation des lois
coraniques par les Taliban. D'autre part, dans ce même numéro d'octobre
2001, la Voie de l'Islam fait état de la récente visite de délégations
iraniennes et bosniaques à la madrasa. Comme en Bosnie et au Kosovo,
la ré-islamisation affecte tous les niveaux de la société au Sandjak.
Depuis l'année 2001, on aperçoit de plus en plus de barbes et de femmes
voilées dans les rues de Novi Pazar. Avec le soutien d'ONG
occidentales, l'écrivain éditeur Saban Sarenkapic a créé à Novi Pazar
le centre de rencontres Damad dont l'objectif est de promouvoir la
culture musulmane auprès des non-musulmans. Dans la demeure du grand
mufti du Sandjak, Muamer Zurkolic, contiguë à la madrasa et au local
qui imprime la Voie de l'islam, une immense photo de pèlerins à La
Mecque tapisse un des murs de la salle centrale. En octobre 2001, lors
d'une entrevue à l'AFP, le mufti se disait "très inquiet de ce qui se
passe dans le monde". Et de poursuivre : "J'ai le sentiment que
l'Occident veut imposer sa culture au reste de la planète. Nous devons
sans cesse travailler à la défense de notre identité". Avant de
prévenir "Ici, au Sandjak, les forces anti-islamiques tentent de
revenir". Ces "forces anti-islamiques" étant bien évidemment les
chrétiens orthodoxes serbes et monténégrins. Une menace selon le mufti
qui ne peut être écartée sans l'appui de frères musulmans venus
d'ailleurs. Ainsi, en octobre 2001, l'hebdomadaire Nedjelni Telegraf
dévoilait la présence d'une trentaine d'activistes wahhabites à Novi
Pazar et plus de 200 à Sjenica, plus à l'ouest. Leur action se serait
alors limitée à des campagnes de prosélytisme.

Nettoyage ethnique au nom d'Allah

Phénomène souvent passé sous silence par la presse nationale et
internationale qui tente de minimiser l'ampleur du phénomène ou
carrément de l'ignorer, les familles serbes minoritaires de Novi Pazar
quittent peu à peu la région. S'inspirant de l'expérience des derniers
Serbes du Kosmet, la minorité serbe de Novi Pazar tente, tant bien que
mal, de vendre ses biens avant de partir définitivement. En effet, de
troublantes similitudes apparaissent avec l'exode silencieux des Serbes
du Kosovo des années 70 et 80. Le même phénomène semble, actuellement,
se reproduire à Novi Pazar. D'autant plus que les juteux trafics que
drogue, qui s'y développent en corrélation avec la mafia albanaise,
permettent aux acheteurs de presser les familles serbes à partir.
Vendre un bien à bon prix, même contraint, est toujours mieux que de
l'abandonner. D'après le responsable du SUP local, Suad Bulic, Novi
Pazar serait devenu un important carrefour pour les trafiquants de
drogue du Monténégro, Kosovo, Bulgarie et Turquie. Selon les dires de
la police, cette ville serait même devenue le principal « magasin de
transit » des trafiquants de drogue du Kosmet. Comme pour le Kosovo
dans les années 1980-1990, les trafiquants bosno-musulmans
achèteraient, avec des sommes ainsi amassées à la hâte, les propriétés
des familles serbes (Vesti, 4 décembre 2002). Et gare à celui qui
refuserait de vendre ! Le problème de l'émigration forcée des Serbes ne
date pas d'hier. Les statistiques sont fort explicitent à ce sujet : En
1941, la commune de Novi Pazar comptait 60% de Serbes. En 1961, ils
sont 55%. Il est vrai que le nettoyage ethnique au nom d'Allah mis en
œuvre par les milices musulmanes du Sandjak, alliées du IIIème Reich, y
est pour beaucoup. Mais en 1974, ils ne sont plus que 39,5%. En 1981,
leur présence chute à 29% et en 1991, Novi Pazar compte 22,4% de
Serbes. Enfin, en 2001, les Serbes constituent moins de 20% des
habitants de Novi Pazar. A savoir, qu'au cours des deux dernières
années, plus de 1 000 familles serbo-orthodoxes ont quitté l'ancienne
Raska serbe. A ce rythme Novi Pazar sera bientôt une commune
ethniquement et religieusement purifiée. Aujourd'hui, les Serbes y sont
marginalisés politiquement, économiquement et culturellement. Les
autorités locales ne semblent guère de soucier de leurs problèmes et la
présence de l'Etat de Serbie-Monténégro est largement insuffisante.
Les bonnes consciences objectent que cet exode serait lié à la
« précarité économique » de la région. Cette explication semble
erronée : La plupart des Serbes qui quittent Novi Pazar s'installent
dans les régions voisines de Kraljevo et Kragujevac, où les conditions
de vie sont plus pauvres qu'à Novi Pazar et le chômage plus élevé.
Souvent, les Serbes de Kragujevac et Kraljevo, natifs de Novi Pazar,
retournent y travailler. L'autre témoin de la meilleure santé
économique des habitants de Novi Pazar est le fait que certains
terrains bien situés se vendent jusqu'à 20 000 euros les 100 mètres
carrés (Vecernje Novosti, 26 août 2002). En revanche la communauté
islamique de Novi Pazar, par la voie de son représentant le mufti
Muamer Zurkolic, accuse le gouvernement de Belgrade de ne pas faire
assez de concessions, concernant les « droits des musulmans ». Le mufti
Zurkolic souligne les prétendues maigres possibilités urbanistiques
pour la construction de nouveaux lieux de culte. Ils dénonce sur un
même ton larmoyant les problèmes alimentaires pour les appelés
musulmans de l'armée serbo-monténégrine et insiste sur l'obligation
qu'il entend imposer aux femmes d'apparaître voilées sur les documents
d'identité. Un pas de plus vers une application stricte des principes
du Coran. Mais Muamer Zurkolic assure déjà que l'application de la
Charia, la loi coranique, ne pouvait pas être à l'ordre du jour tant
qu'il resterait des non-musulmans au Sandjak. Depuis le changement
d'équipe politique en Serbie en octobre 2000, l'accélération de cette
épuration ethnique au nom d'Allah, présentée par certains comme de la
« discrimination positive », laisse ainsi un espoir assuré pour les
projets pan-islamistes des plus radicaux des musulmans de cette bande
de terre montagneuse à l'évidence stratégique.

Gordana KOSTIC

Reproduction autorisée pour tous médias à condition de citer la source

Bari 7 novembre 2003 - ore 17.30 - presentazione del video "Sedìci
persone" sul bombardamento della TV di Belgrado il 24 aprile 1999

MOST ZA BEOGRAD
Associazione culturale di solidarietà con la popolazione jugoslava
via Abbrescia 97, 70121 BARI – most.za.beograd@...

 
Bari 7 novembre 2003 - ore 17.30

Università di lingue - Aula B - via Garruba 6 Bari

 
Comunicazione televisione e guerra

in collaborazione con la Sezione di Filosofia del linguaggio del
Dipartimento di pratiche linguistiche e analisi dei testi
dell’Università di Bari


Sedìci persone

le parole negate del bombardamento della tv di Belgrado


Alle due e sei minuti del 23 aprile del 1999il palazzo della tv
nazionale di Belgrado Rts, la Radio Televizija Srbije,viene colpito dai
missili Cruise della NATO.16 persone che stavano lavorando all’interno
dello stabile vengono uccise...

Sedìci persone, il documentario ideato e diretto daCorrado Veneziano,
con la consulenza giuridica di Domenico Gallo, ripropone, a quattro
anni di distanza dalla “guerra umanitaria” della NATO, la questione del
rapporto tra informazione e guerra.

 

Ne discutono con l’autore

Augusto Ponzio Università di Bari

Enrica Simonetti giornalista

Patrizia Calefato Univ. di Bari

Nico Perrone Università di Bari

Coordina

Franco Schettini Most za Beograd

Serbien/Deutschland

Erntezeit. Die Regierung von Serbien und Montenegro wird die
Profitchancen für deutsche Unternehmen in ihrem Land verbessern
(http://www.german-foreign-policy.com/)


> http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/1067557683.php


Erntezeit (I)

BELGRAD - Die Regierung von Serbien und Montenegro wird die
Profitchancen für deutsche Unternehmen in ihrem Land verbessern. Dies
ist das Ergebnis der ersten Belgrad-Reise eines deutschen Kanzlers seit
dem Beginn der systematischen Zerstörung Jugoslawiens und seiner
Wirtschaft durch Embargo und Krieg. Der Präsident von Serbien und
Montenegro, das mit maßgeblicher Beteiligung Berlins zu einem der
ärmsten Länder der Welt gebombt wurde, bedankte sich beim deutschen
Kanzler für die ,,politische Unterstützung", die serbische Polizei
begann währenddessen mit der Niederschlagung von Protesten gegen die
wirtschaftliche Ausplünderung des Landes.

Die Regierung Jugoslawiens, dessen größter Handelspartner bis Ende der
1990er Jahre Russland war, hatte sich trotz der von Berlin maßgeblich
geförderten Embargo- und Kriegspolitik1) standhaft geweigert, die
jugoslawische Industrie an westliche Konzerne zu veräußern. Erst die
neue prowestliche Regierung, die - nach tatkräftiger deutscher
Förderung2) - im Oktober 2000 durch einen illegalen Umsturz die Macht
an sich gerissen hatte, begann mit dem Ausverkauf jugoslawischen
Volksvermögens (,,Privatisierung"). Auch den russischen Handelseinfluss
hat sie zurückgedrängt; heute ist Deutschland stärkster
Wirtschaftspartner des Landes.3)

Deutsche Wirtschaftsexpansion: ...

Der deutsche Kanzler forderte jetzt die Belgrader Regierung auf, die
deutsche Wirtschaft stärker bei ihren Expansionsbestrebungen zu
unterstützen.4) Deutsche Unternehmen verlangten entsprechende
Rahmenbedingungen (,,Investitionssicherheit"), die Belgrad garantieren
müsse, erklärte der Kanzler und nahm demonstrativ an der
Gründungsveranstaltung des ,,Wirtschaftskooperationsrates Deutschland -
Serbien und Montenegro" teil. Der Wirtschaftskooperationsrat, der
verstärkte deutsche Investitionen vorbereiten soll, wird auf deutscher
Seite direkt vom zuständigen Parlamentarischen Staatssekretär im
Bundeswirtschaftsministerium geleitet; Co-Vorsitzende sind der
Außenwirtschaftsminister Serbiens und die Außenhandelsministerin
Montenegros. Der Gesamtstaat Serbien und Montenegro ist im Vorsitz des
Gremiums nicht vertreten.

... Übernahmepläne...

In wenigen Monaten soll Belgrad nun die Rahmenbedingungen für deutsche
Investitionen so weit verbessert haben, dass gezielte Übernahmen
beginnen können. Im Frühjahr wird der deutsche Wirtschaftsminister mit
einer deutschen Wirtschaftsdelegation Serbien und Montenegro bereisen
und die Ergebnisse der ,,Restrukturierungsmaßnahmen" in Augenschein
nehmen; das Auswärtige Amt empfiehlt Investitionen in die
kriegszerstörte Infrastruktur und in die montenegrinische
Tourismusbranche als besonders lukrativ. ,,Deutschland unterstützt
Serbien und Montenegro nach Kräften bei der demokratischen und
wirtschaftlichen Erneuerung des Landes", erklärt der deutsche Kanzler
der serbisch-montenegrinischen Öffentlichkeit in einem Interview mit
der deutsch kontrollierten serbischsprachigen Zeitung Politika.5)

... und Widerstand

Währenddessen haben serbisch-montenegrinische Sondereinheiten mit der
Niederschlagung von Protesten gegen die wirtschaftliche Ausplünderung
des Landes begonnen, das noch vor 15 Jahren als einer der
wohlhabendsten Staaten Ost- und Südosteuropas galt und heute nach
Angaben der Weltbank zu den ärmsten Ländern der Welt zählt.
Gewerkschaften demonstrieren in Belgrad und wollen dort zur
Bekräftigung ihrer Forderungen eine ,,Stadt der Hungrigen" errichten.
Sie verlangen die sofortige Einstellung der Privatisierungen.


1) s. dazu ,,Unaufhaltsamer Kriegskurs"
[http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/1053900001.php%5d
und Kurt Köpruner: Reisen in das Land der Kriege
[http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/1052346901.php%5d
sowie Es begann mit einer Lüge. Fälschungen in der Berichterstattung
zum Kosovo-Krieg enthüllt
[http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/989186400.php%5d
2) s. dazu Tod eines ,,Deutschen"
[http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/1047772983.php%5d
3) s. auch Deutsche Unternehmen wollen jugoslawische Wirtschaft erobern
[http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/1012345200.php%5d
4) s. auch Berlin droht Belgrad
[http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/1055023200.php%5d
5) s. auch Hombach eröffnet der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung den
Medienmarkt in Jugoslawien
[http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/1014073200.php%5d
und ,,Deutscher Blitzkrieg" auf dem Pressemarkt
[http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/1029500348.php%5d
sowie Deutsche Medienmacht in Südosteuropa
[http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/1066428000.php%5d


Quellen:
Bundeskanzler Schröder im Interview mit der serbischen Tageszeitung
Politika; Presse- und Informationsamt der Bundesregierung 29.10.2003
Erstaunlich beliebt. Schröder ist willkommen, denn in
Serbien-Montenegro stehen Deutsche für Erfolg; Frankfurter Rundschau
29.10.2003
Kooperationsrat Wirtschaft Deutschland - Serbien und Montenegro
gegründet; Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Arbeit 30.10.2003
Besuch des Bundeskanzlers in Bratislava und Belgrad; Presse- und
Informationsamt der Bundesregierung 30.10.2003
Serbiens Gewerkschaften proben den Aufstand. Proteste für Neuwahlen und
ein Ende der Privatisierung; die tageszeitung 30.10.2003

http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/1067557683.php